Alt 30.11.17, 08:32
Standard Chipwerte mit Sorge um Sektor unter Druck
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SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Die Technologiewerte sind an den asiatischen Börsen am Donnerstag kräftig abverkauft worden. Aktien wie Samsung, AAC, Tokyo Electron oder Semiconductor Manufacturing trugen durchweg dunkelrote Vorzeichen. Damit setzte sich die Entwicklung der Wall Street fort, wo der Sektor ebenfalls unter Druck gestanden hatte. Vor allem die Halbleiterwerte liefen kräftig abwärts, so gab in den USA der Philadelphia Semiconductor Index 4,4 Prozent ab, das war der stärkste Rückgang in diesem Jahr.

Den Anstoß für die Verkaufswelle hatte Morgan Stanley am Montag geliefert, als es die Aktien von Taiwan Semiconductor und Samsung abgestuft und sich skeptisch zum Sektor geäußert hatte. Die Preise für Speicherchips hätten begonnen nachzugeben, so die Experten. Am Donnerstag fiel der technologielastige taiwanische Markt um 1 Prozent, wobei Taiwan Semiconductor weitere 3 Prozent verloren.

Der südkoreanische Kospi gab 1,5 Prozent auf ein Sechswochentief ab, herabgezogen von einem 3,4-Prozent-Minus bei Samsung. Taiwan Semiconductor und Samsung vergrößerten damit ihre Wochenverluste auf 7 bzw. 8 Prozent, nachdem sie bislang in diesem Jahr kräftig zugelegt hatten. Für den kleineren koreanischen Halbleiterwert SK Hynix ging es um 6,8 Prozent abwärts. Dagegen ging es mit der Aktie des Autobauers Hyundai Motor um 2,5 Prozent nach oben, und die Titel des Stahlkonzerns Posco rückten um 3,8 Prozent vor. Dass die südkoreanische Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht hat, geriet weitgehend in den Hintergrund, zumal die Aktion erwartet worden war. Immerhin ist es die erste Notenbank in Asien, die im aktuellen Zyklus wieder die Zügel anzieht.

In Hongkong traf es den Leitindex HSI mit einem Minus von 1,1 Prozent. Die Aktien der Komponentenbauer AAC Technologies und Sunny Optical gaben jeweils nahezu 5 Prozent ab, Semiconductor Manufacturing fielen um 2 Prozent und vergrößerten die Wochenverluste auf ein zweistelliges Niveau.

"Der drastische Ausverkauf bei US-Technologiewerten hat viele in der vergangenen Nacht überrascht", sagte Händlerin Jane Fu von CMC Markets. Die sogenannten FAANG-Akien - Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Alphabet/Google - hatten zwischen 2 und 5,5 Prozent abgegeben.

Nachgebender Yen federt Schwäche im Technologiesektor ab

In Japan verloren Tokyo Electron weitere 1,2 Prozent. Die Schwäche bei Technologiewerten wurde am Gesamtmarkt allerdings durch den Yen-Rückgang ausgeglichen. Der Dollar wird mit 112,27 Yen bezahlt und damit etwa einen halben Yen mehr als am Mittwochmorgen. Der Nikkei-225 gewann 0,6 Prozent auf 22.725 Punkte. Wenig Unterstützung kam von Konjunkturdaten, denn die Industrieproduktion fiel schwächer aus als erwartet. Dafür hat der japanische Markt eine starke Monatsbilanz aufzuweisen, denn im November ging es um 2,6 Prozent nach oben.

In China standen die Einkaufsmanagerindizes im Blick, die stärker ausfielen als erwartet. Das Minus am Gesamtmarkt in Schanghai belief sich aber dennoch auf 0,6 Prozent.

In Australien ging es auch mit den Bankenwerten abwärts, die an der Wall Street gesucht waren. Grund ist, dass die Regierung sich nach einer Reihe von Skandalen die heimische Finanzindustrie vorknöpft. Eine Kommission werde über zwölf Monate das Verhalten der nationalen Banken, Finanzdienstleister, Versicherer und Pensionsfonds untersuchen, und prüfen, ob die Regulierungsbehörden in der Lage seien, Fehlverhalten zu identifizieren und zu adressieren, sagte Premierminister Malcolm Turnbull am Donnerstag. Das werde kostenintensiv und zeitaufwändig und der Ausgang sei unsicher, sagte Portfoliomanager Omkar Joshi von Regal Funds Management. Commonwealth Bank verloren 2 Prozent, der Leitindex gab 0,6 Prozent ab.

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November 30, 2017 02:52 ET (07:52 GMT)

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