Alt 28.11.17, 09:38
Standard Schanghai dreht ins Plus - Kauflaune kehrt zurück
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach zunächst überwiegend roten Vorzeichen haben die Börsenplätze am Dienstag in Ostasien und Australien großteils wenig verändert geschlossen. Von Beginn an hielten sich die Verluste in engen Grenzen, und zum Teil schafften die Börsen sogar noch den Dreh ins Plus. Es habe zwar an großen Themen gefehlt, beklagten Teilnehmer. Doch nach der Kursschwäche der vergangenen Tage und auch noch am frühen Dienstag seien Schnäppchenkäufer hereingekommen. Vorsichtige Zurückhaltung hatte zunächst auch wegen diverser wichtiger Termine in dieser Woche geherrscht, unter anderem steht das Treffen der Ölförder-Länder in Wien an, daneben kommen auch herausragende Konjunkturdaten.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit blieb das Börsengeschehen in China, nachdem die Aktien vergangenen Donnerstag unter Druck gekommen waren und am Vortag die Abwärtsbewegung fortgesetzt hatten. Anlass war die Sorge wegen möglicher schärferer Regulierungen des Schattenbankensektors. Am Dienstag rettete sich der Markt nach zunächst kleinen Verlusten noch in den grünen Bereich. Die Erholung im Tagesverlauf wurde von Halbleiter- und Pharmawerten angeführt, deren gesunkenes Kursniveau Anleger für Gelegenheitskäufe nutzten. Ingenic Semiconductor, All Winner and PharmaBlock Sciences erreichten alle das Tages-Maximalplus von 10 Prozent.

Der Schanghai-Composite schloss mit Gewinnen von 0,3 Prozent, nachdem er am Montag auf einem Dreimonats-Schlusstief geendet hatte. Noch kräftiger ging es mit dem Shenzen-Composite und dem ChiNext nach oben, die um 1,3 bzw 1,9 Prozent zulegten. Jetzt komme es auf anstehende Konjunkturdaten in den nächsten Wochen an, hob Chefmarktstratege Greg McKenna von AxiTrader hervor. Am Freitag wird der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe publiziert.

Tencent drehen ins Plus

Die Börse in Hongkong wurde zunächst vom Schwergewicht Tencent deutlicher nach unten gezogen, schloss dann aber nur noch mit einem Minus von 0,4 Prozent. Zur Erholung trug die Tencent-Aktie bei, die nach Verlusten von über 1 Prozent noch 0,4 Prozent zulegte. Die Gewichtung des Internet-Giganten im Hangseng-Index wurde auf das 10-Prozent-Maximum zurückgefahren, nachdem die Aktie wegen ihres jüngsten Höhenflugs auf 11 Prozent Anteil gestiegen war. Dagegen ging es mit Versicherern abwärts, die unlängst noch kräftig vorgerückt waren. AIA und China Life verloren 1,5 bzw 2,5 Prozent. Im selben Umfang ging es mit den Ölwerten Cnooc und Petrochina im Gefolge des sinkenden Ölpreises abwärts.

Eine Achterbahnfahrt kennzeichnete die Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 am Ende minimal leichter bei 22.486 Punkten schloss. Dabei folgten die Aktien zum großen Teil dem Yen, der sich gegen den Dollar schwankend zeigte, nachdem er an den vergangenen Tagen - wie auch andere Währungen - zum Greenback Boden gutgemacht hatte. Zurzeit wird ein Dollar mit 111,16 Yen bezahlt; am Vortag bewegte sich die US-Devise zwischen 111,70 und 110,85 Yen.

Für die Softbank-Aktie ging es um 0,3 Prozent nach unten. Nach dem Skandal um den Datendiebstahl beim US-Taxidienst Uber drückt der Technologiekonzern den Preis für den geplanten Kauf von Uber-Anteilen. Softbank hat den Uber-Aktionären ein Kaufangebot gemacht, das fast 30 Prozent unter der jüngsten Konzernbewertung von 68 Milliarden Dollar liegt, wie eine mit der Sache vertraute Person sagte. Die Toray-Aktie verbilligte sich um 5,3 Prozent, nachdem der Chemiekonzern eingeräumt hatte, dass eine Tochtergesellschaft die Qualitätsdaten von Autoteilen gefälscht hat.

Samsung-Erholung stützt Kospi

Der Markt in Südkorea lief um 0,3 Prozent nach oben. Ein Grund war das Plus von 1,2 Prozent der schwergewichteten Samsung-Aktie nach dem fünfprozentigen Absturz am Montag. Morgan Stanley hatte das Papier abgestuft. Im Blick stand auch die Zinsentscheidung der Bank of Korea am Donnerstag, bei der Marktteilnehmer eine Anhebung erwarten, obwohl der koreanische Won in jüngster Zeit gegen den Dollar deutlich gewonnen hat. Grund für die Annahme eines höheren Leitzinses sei die schwungvolle Dynamik des Exportsektors, hieß es am Markt. Im Hintergrund brodelt derweil die Nordkorea-Krise weiter, denn es mehren sich Anzeichen für einen möglichen weiteren Raketentest des Regimes im Norden.

Leichte Verluste gab es in Sydney. Unter Druck standen die Aktien von BHP Billiton, die 2 Prozent abgaben. Die Pläne des Bergbaukonzerns konnten die Anleger offenbar nicht überzeugen. BHP will seine Kosten weiter reduzieren. Wie das Unternehmen mitteilte, will es die Stückkosten in seinem australischen Minengeschäft mittelfristig um 10 Prozent drücken. Darüber hinaus peilt BHP in den kommenden zwei Jahren zusätzliche Produktivitätssteigerungen im Volumen von 1,6 Milliarden US-Dollar an. Besser schnitt die Aktie des Wettbewerbers Rio Tinto ab, die nur 0,8 Prozent nachgab.

Am Ölmarkt geht es am Morgen etwas nach unten, der Preis für die Sorte Brent verliert 0,6 Prozent. Beim Gold gibt es wenig Bewegung.

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November 28, 2017 03:05 ET (08:05 GMT)

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