Alt 24.11.17, 14:37
Standard Schanghai stabilisiert sich nach Zweimonatstief
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mehrheitlich mit leichten Aufschlägen haben sich die Börsen in Ostasien zum Wochenausklang gezeigt. In Schanghai stabilisierte sich der Aktienmarkt nach dem Einbruch um 2,3 Prozent auf ein Zweimonatstief am Vortag. Für den Schanghai-Composite ging es um 0,1 Prozent auf 3.354 Punkte nach oben.

Auch der Nikkei-225 erholte sich im Handelsverlauf von anfänglichen Einbußen und drehte ins Plus. Für den Index ging es um 0,1 Prozent auf 22.551 Punkte aufwärts. Nach der Feiertagspause am Donnerstag hatte der Index zunächst die schwache Vortagesentwicklung nachgeholt, doch mit einem anziehenden Dollar schaffte der Nikkei-225 den Sprung in positives Terrain. Der Greenback stieg auf 111,50 Yen, nach 111,18 Yen im Tagestief. Zum Handelsende in Tokio am Mittwoch hatte der Dollar noch bei 112,15 Yen gelegen.

An der Börse in Sydney schloss der S&P/ASX 200 mit einem leichten Abschlag von 0,1 Prozent. Der Kospi in Seoul legte um 0,3 Prozent zu und schloss auf seinem Tageshoch. Der Hang-Seng-Index, der im Zuge der deutlichen Abgaben in Schanghai am Vortag unter Druck geraten war, stieg im späten Handel um 0,5 Prozent auf 29.860 Punkte. Er blieb damit aber weiterhin unter der Marke von 30.000 Punkten, die er zur Wochenmitte erstmals seit zehn Jahren wieder übersprungen hatte.

Teilnehmer sprachen von Gelegenheitskäufen auf dem niedrigeren Niveau, obwohl der Hang-Seng-Index mit einem Plus von 36 Prozent seit Jahresbeginn die weltweit beste Entwicklung aufweist. Weiterhin sehe der Markt in Hongkong "vergleichsweise günstig im Vergleich zu den globalen Märkten aus", so Stratege Cai Lewis von ASR Wealth Advisers. "Ich sehe weiteres Aufwärtspotenzial, auch wenn nachgebende Kurse in Schanghai das Sentiment kurzzeitig belasten könnten", ergänzte der Teilnehmer.

Analysten uneins über weitere Entwicklung der Märkte

"Wir rechnen kurzfristig mit einer Fortsetzung der volatilen Entwicklung an den Börsen", sagte Analyst Castor Pang von Core Pacific-Yamaichi International. Dagegen zeigten sich andere Analysten optimistischer. Tareck Horchani von Saxo Capital Markets wies darauf hin, dass er von Banken ein erhöhtes Kaufinteresse der Investoren übermittelt bekommt. Wegen des anhaltend starken Wachstums der chinesischen Wirtschaft und der steigenden Unternehmensgewinne rechnet ING-Ökonomin Iris Pang mit weiter steigenden Kursen am chinesischen Aktienmarkt. Die jüngsten deutlichen Abgaben am chinesischen Anleihemarkt und die Liquiditätssorgen seien keine Indikatoren für ein tieferes Problem der Märkte, ergänzte die Teilnehmerin.

Die Peoples Bank of China (PBOC) hat dem Markt zum Wochenausklang Liquidiät im Volumen von 20 Milliarden Yuan zugeführt, nach 100 Milliarden Yuan am Donnerstag. Dies zeige, dass Peking nicht besorgt über die deutlichen Vortagesabgaben ist, hieß es aus dem Handel.

Mitsubishi Materials mit Qualitätsproblemen unter Druck

Massiv abwärts ging es für die Aktie von Mitsubishi Materials, die um 8,1 Prozent auf 3.760 Yen einbrach. In der Spitze hatte das Minus 11 Prozent betragen. Grund sind Qualitätsprobleme des Konzerns, der unter anderem Teile für die Flugzeug- und Autoindustrie herstellt. Mitsubishi Materials musste eingestehen, bei Bauteilen für Flugzeuge und Schiffe Qualitätsangaben manipuliert zu haben. Mitarbeiter hätten die begleitenden Qualitätsangaben der Produkte, die an hunderte von Kunden geliefert wurden, geändert. Es sollte so aussehen, als erfüllten die betroffenen Produkte die Spezifikationen der Kunden, was sie aber nicht taten. Betroffen seien davon 258 Kunden. Das Unternehmen hatte bereits im Februar Kenntnis von den Problemen, stoppte nach einer Überprüfung allerdings erst am 23. Oktober die Produktion der entsprechenden Bauteile.

Im Oktober hatte schon der Stahlkonzern Kobe Steel Qualitätsprobleme eingestehen müssen. Hier betraf es unter anderem die Automobilhersteller Nissan, Toyota und General Motors sowie den Zughersteller Hitachi. Die Aktie von Kobe Steel fiel im Gefolge von Mitsubishi Materials um 0,4 Prozent.

Wenig Bewegung bei Gold und Öl

Mit einer uneinheitlichen Tendenz zeigten sich die Ölpreise in Asien. Hier sind die Blicke vor allem auf das Opec-Treffen Ende des Monats gerichtet. Der Markt rechnet mit einer Ausweitung der beschlossenen Fördermengenbegrenzungen. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent zeigte sich nach dem Anstieg am Vortag unverändert bei 63,54 Dollar, für WTI ging es dagegen um 0,9 Prozent auf 58,52 Dollar nach oben.

Der Goldpreis trat auf der Stelle. Der Preis für die Feinunze lag wenig verändert bei 1.291 Dollar. Die Eisenerzpreise sind, wie bereits am Vortag, auf neue Zweimonatshochs geklettert.

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November 24, 2017 03:23 ET (08:23 GMT)

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