Alt 20.11.17, 15:33
Standard Starker Yen drückt Börse in Tokio ins Minus
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben sich zu Wochenbeginn die Aktienmärkte in Ostasien gezeigt. Für den Nikkei-225 ging es mit einem stärkeren Yen um 0,6 Prozent auf 22.262 Punkte nach unten. Auslöser war der nachgebende Euro im Zuge der gescheiterten Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition in Berlin. Zum Yen fiel der Euro auf den tiefsten Stand seit rund zwei Monaten. "Das ist beunruhigend und schafft eine erhöhte Unsicherheit in der Eurozone" sagte Kisoo Park, globaler Anleihe-Manager bei Manulife Asset Management in Hong Kong. Der Euro lag bei 1,1753 Dollar, nach Ständen um 1,18 Dollar vor der Bekanntgabe des Scheiterns der Sondierungsgespräche.

Dagegen konnte sich die Börse in Schanghai von ihren zwischenzeitlichen Verlusten erholen. Der Schanghai-Composite ging mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent bei 3.392 Punkten aus dem Handel. Der Nebenwerte-Index Shenzhen-Composite knickte zwischenzeitlich um weitere 2,1 Prozent ein, konnte sich schließlich aber kräftig erholen und schloss 0,9 Prozent im Plus. Bereits am Freitag war es um knapp 3 Prozent abwärts gegangen, das größte Tagesminus seit rund vier Monaten. Auslöser waren Pläne in Bezug auf eine verschärfte Aufsicht bei Finanzprodukten.

Nach zwischenzeitlichen erneuten Abgaben bei den Finanzwerten, führten diese schließlich die Erholungsbewegung in China an. Die Aktien der China Merchants Bank stiegen in Schanghai um 2,9 Prozent und markierten im Verlauf ein neues Jahreshoch. Auch der Hang-Seng-Index erholte sich von seinen Abgaben und lag im späten Handel mit 0,2 Prozent im Plus.

Kaum Einfluss in Tokio hatten neue Konjunkturdaten. Japans Exporte sind im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14 Prozent gestiegen. Vor allem die starke Nachfrage aus dem Ausland nach Autos und Geräten zur Halbleiterfertigung und der starke Yen sorgten für den elften Anstieg in Folge. Allerdings hatten Ökonomen mit einem Zuwachs um 15,5 Prozent gerechnet.

Banken- und Minenwerte belasten Börse in Australien

In Sydney schloss der S&P/ASX-200 mit einem Abschlag von 0,2 Prozent. Nachdem der Index an den vergangenen beiden Handelstagen zugelegt hatte, sei es zu einer leichten Konsolidierung gekommen, hieß es. Auch hier belasteten politische Forderungen nach einer stärkeren Bankenaufsicht. Für die Aktien von Westpac ging es um 0,1 Prozent abwärts, ANZ gingen mit einem Minus von 0,6 Prozent aus dem Handel. Die Rohstoffwerte schlossen ebenfalls mit leichten Abgaben, trotz leicht gestiegener Eisenerzpreise. Die Papiere von Rio Tinto gaben um 0,1 Prozent nach.

Toshiba mit Kapitalerhöhung unter Druck

Die Toshiba-Aktie stand mit einer geplanten Kapitalerhöhung deutlich unter Druck und verlor 5,8 Prozent. Der Konzern will neue Aktien im Volumen von 600 Milliarden Yen, umgerechnet rund 5,3 Milliarden Dollar, ausgeben. Diese sollen bei ausländischen Fonds platziert werden. Damit dürfte, so Aussagen des Unternehmens, Effissimo Capital Management aus Singapur mit einem Anteil von 11,34 Prozent größter Einzelaktionär werden. Toshiba muss bis Ende März 750 Milliarden Yen auftreiben, um ein großes Bilanzloch zu stopfen. Sonst droht der Toshiba-Aktie das Delisting. Die finanziellen Probleme des Konzerns gehen vor allem auf die Insolvenz der US-Atomkraftwerkstochter Westinghouse zurück. Zudem soll die Chip-Sparte verkauft werden.

In Hongkong setzte sich zu Wochenbeginn die Rekordjagd des Indexschwergewichts Tencent fort mit einem Plus von 2,7 Prozent im späten Handel. Weiterhin schoben besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen aus der vergangenen Woche die Titel an.

Der Kospi in Seoul schloss mit einem leichten Minus von 0,3 Prozent, belastet von Abgaben bei den Chip-Werten. So ging es für die Aktien von Index-Schwergewicht Samsung Electronics und Hynix um jeweils 0,1 Prozent nach unten. Dagegen legten die Titel des Stahl-Konzerns Posco um 1,3 Prozent zu und LG Chem gewannen 0,2 Prozent. Beide Aktien bauten damit ihre Kursgewinne aus der Vorwoche noch leicht aus.

Wenig Bewegung bei Ölpreisen und Gold

Kaum bewegt, aber tendenziell mit leichten Abgaben zeigten sich die Notierungen am Ölmarkt und der Goldpreis. Beide litten dabei unter dem stärkeren Dollar, der das Interesse aus anderen Währungsräumen dämpfte. Der Preis für die Feinunze gab um 0,2 Prozent auf 1.291 Dollar nach, für ein Barrel der Sorte Brent fiel der Preis um 0,3 Prozent auf 62,54 Dollar.

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November 20, 2017 03:22 ET (08:22 GMT)

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