Alt 04.07.14, 12:57
Standard An den Börsen hält man den Ball flach
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Zum Wochenende geht den Börsen etwas die Puste aus. Der DAX, der in dieser Woche um mehr als 200 Punkte gestiegen ist, gibt am Mittag um 0,1 Prozent auf 10.021 Punkte minimal nach. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,4 Prozent niedriger bei 3.278 Punkten. "Die heutige Ruhe steht in scharfem Kontrast zur frenetischen Aktivität von gestern", sagt David Madden vom Broker IG. Das dürfte auch daran liegen, dass wegen des Unabhängigkeitstags in den USA die Börsen dort geschlossen sind.

Das wirkt sich wiederum auf die Börsenumsätze aus, die im Vergleich zu den vergangenen Tagen deutlich geringer sind. Und schließlich dürften Händler vor allem in Frankfurt und Paris mit Blick auf das Viertelfinalspiel zwischen Deutschland und Frankreich bei der WM in Brasilien den Ball im Verlauf des Nachmittags immer flacher halten. Nach der bislang starken Börsenwoche könnten Anleger also noch Gewinne mitnehmen und die Kurse etwas abbröckeln.

Am Devisenmarkt hat der Euro nach den überraschend guten Arbeitsmarktdaten aus den USA am Vortag zum US-Dollar weiter an Boden verloren. Mit nurmehr 1,3586 handelt die Gemeinschaftswährung auf dem niedrigsten Stand seit einer Woche. "Kein Zweifel, der US-Arbeitsmarktbericht hat gestern deutlich positiv überrascht. Die Reaktion des Dollar war gerechtfertigt", sagt Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Der Euro könne zum Dollar weiter nachgeben.

Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit, die am Donnerstag nach den starken Arbeitsmarktdaten aus den USA kräftig nachgegeben hatten, erholen sich wieder. Sie rentieren gegenwärtig mit 1,26 Prozent nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau.

Die stärksten Kursausschläge meldet die Börse in Wien. Dort bricht der Kurs der Erste Group Bank um 15 Prozent ein, nachdem das Geldhaus am Vorabend für dieses Jahr einen Nettoverlust von 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro angekündigt hat. Die Bank muss ihre Risikovorsorge in Ungarn und Rumänien aufstocken.

Im Sog der Erste-Group-Aktie fällt auch der Kurs der österreichischen Raiffeisen Bank um 5 Prozent. Die Kurse der italienischen Häuser UniCredit und Intesa Sanpaolo, die ebenfalls auf den osteuropäischen Märkten engagiert sind, geben um jeweils mehr als zwei Prozent nach,.

Am deutschen Aktienmarkt sind RWE mit einem Abschlag von 2,4 Prozent der größte Kursverlierer im DAX. Nachdem die Aktie seit Jahresbeginn um 25 Prozent gestiegen ist, nehmen Anleger nun Gewinne mit. Zudem hat die Deutsche Bank das Kursziel für RWE zwar um 4 auf 24 Euro erhöht. Damit liegt das Kursziel jedoch noch immer um 8 Euro unter dem RWE-Kurs. "Verkaufen" lautet daher die Empfehlung der Deutschen Bank. E.ON geben um 0,9 Prozent nach.

ThyssenKrupp steigen dagegen um 0,9 Prozent. Ein Börsenbrief berichtet, das brasilianische Stahlwerk von ThyssenKrupp werde in diesem Jahr wieder Gewinn machen.

In der zweiten Reihe profitieren die Aktien der Immobiliengesellschaft LEG von einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank und steigen um 3,5 Prozent.

In London steigen easyJet um 2,5 Prozent. Der Billigflieger hat im Juni gut 10 Prozent mehr Passagiere durch die Welt geflogen. Beim Kontrahenten Ryanair war das Wachstum mit 5 Prozent nur halb so groß, die Aktie tritt auf der Stelle.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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