Alt 03.07.14, 12:18
Standard Anleger vor US-Daten und EZB-Konferenz in Kauflaune
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Freundlich zeigen sich Europas Börsen am Donnerstagmittag. Zwar herrscht im unmittelbaren Vorfeld des Ergebnisses der EZB-Sitzung und der US-Arbeitsmarktdaten für Juni verhaltene Ruhe, dennoch steigen die Kurse. Der DAX legt um 0,8 Prozent zu auf 9.986 Punkten, der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,6 Prozent auf 3.273 Punkte. Für gute Stimmung sorgt der Einkaufsmanager-Index für Italien, der eine stärker als erwartete Expansion im Juni ausgewiesen hat. Der entsprechende Index für Europa fiel in der zweiten Veröffentlichung mit 52,8 derweil exakt so aus wie prognostiziert. Im Mai hatte er bei 53,2 gelegen.

Die Konjunkturzuversicht macht sich vor allem bei den Rohstoffaktien bemerkbar. Deren Index steigt um 1,2 Prozent und ist damit Tagessieger. Hier wirken zudem die jüngsten positiven Konjunkturdaten aus China nach. Der Euro tritt mit Kursen um 1,3650 Dollar nach seinem Rücksetzer am Vortag nach den gut ausgefallenen ADP-Arbeitsmarktdaten aus den USA auf der Stelle. Sollte der offizielle Arbeitsmarktbericht der Regierung die Erwartungen übertreffen, könnte der Dollar einen weiteren Schub bekommen. Denn dann könnte man an den Finanzmärkten auf den Dollar stützende frühere Zinserhöhungen der US-Notenbank setzen. Schätzungen der Volkswirte rechnen mit einem Plus von 215.000 neu geschaffenen Stellen.

Sollte es so kommen, dann drohen an den Rentenmärkten Kursverluste. Steigende Zinsen sind gleichbedeutend mit fallenden Kursen. Bei Bundesanleihen herrscht daher Vorsicht: Sie weiten ihre jüngsten Verluste aus. Die Rendite steigt von 1,28 auf 1,30 Prozent.

Auf Unternehmensseite kommen positiv klingende Aussagen des Düngemittelproduzenten K+S gut. K+S hat das erste Halbjahr als "ordentlich" bezeichnet und sieht die Talsohle bei den Kalipreisen durchschritten. K+S stehen mit 2,6 Prozent Plus an der Spitze der DAX-Werte.

VW geben um 0,6 Prozent nach. Hier macht wiederholt die Spekulation die Runde, die Wolfsburger könnten den Lkw-Hersteller Paccar aus den USA übernehmen. Paccar-Aktien notieren im Frankfurter Handel zwar deutlich unter dem frühen Tageshoch, legen aber dennoch 1,6 Prozent zu, obwohl VW mittlerweile ein Übernahmeinteresse dementiert hat.

Aufwärts geht es mit den Kursen der Fluglinien. Positive Kommentare nach einem Analystentreffen treiben Air France KLM um 3,6 Prozent nach oben. IAG steigen um 1,6 Prozent. Lufthansa legen gebremst von ihrer jüngsten Gewinnwarnung nur um 0,6 Prozent zu. easyjet und Ryanair gewinnen jeweils um 2 Prozent. Die gesamte Branche profitiere weiter von den Aussagen des Branchenverbandes IATA, der am Vortag von einem überraschend hohen Wachstum im Mai von 4,7 Prozent zum Vorjahr berichtet hatte, heißt es. Im DAX hilft das auch dem Kurs der Deutschen Post, da die Umsätze des Logistikers von ähnlichen Einflussfaktoren abhängen. Die Post-Aktie steigt um 1,6 Prozent.

Im MDAX fallen Fielmann nach enttäuschenden Quartalszahlen Zahlen um 3 Prozent zurück. Der Gewinn der Optikerkette ist im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Nun nehmen Anleger Kursgewinne mit, nachdem die Aktie in diesem Jahr um rund 20 Prozent gestiegen ist.

Deutlich aufwärts geht es mit Metro, und zwar um 2,2 Prozent. Der Handelsriese schließt einen Verkauf seiner Beteiligung an Media Saturn scheinbar nicht mehr aus. "Media Saturn war der Grund für die letzte Gewinnwarnung", erklärt ein Händler die Freude am Markt. Als ein möglicher Verkauf der Beteiligung an Media Saturn kürzlich schon einmal die Runde am Aktienmarkt machte, hatte der Metro-Kurs einen deutlichen Sprung nach oben gemacht.

An den Rohstoffmärkten geben die Ölpreise weiter nach. Ein Grund dafür ist, dass die libysche Regierung zwei wichtige Ölhäfen von Rebellen zurückerobert und die Ölkrise im Land für beendet erklärt. Ein Regierungssprecher hatte gesagt, dass der Ölexport in einigen Tagen wieder aufgenommen werden könne. Zudem gab es aus dem Irak zuletzt keine Meldungen mehr, die Sorgen vor einer Angebotsverknappung schüren. Das Barrel der Nordseesorte geht mit 110,65 Dollar um, verglichen mit deutlich über 112 Dollar am Vortag. Der Goldpreis gibt vom Vortageshoch bei rund 1.331 Dollar wieder nach auf gut 1.321 Dollar.

DJG/mod/gos

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