Alt 01.07.14, 12:28
Standard China-Daten stützen - Bilfinger-Aktie bricht ein
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Chinesische Manager in Kauflaune und Gewissheit über eine milliardenschwere Strafe für die Bank BNP Paribas stützen Europas Börsen am Dienstag leicht. Der chinesische Einkaufsmanagerindex ist im Juni auf 51 gestiegen von 50,8 im Mai. Werte über 50 signalisieren eine wachsende Wirtschaft. Eine ähnliche Umfrage der Bank HSBC unter Einkäufern in chinesischen Unternehmen bestätigt diesen Trend. Der DAX steigt am Mittag um 0,3 Prozent auf 9.866 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,7 Prozent auf 3.249 Punkte vor.

Bankenaktien steigen im Schnitt um 1,3 Prozent. Die französische Großbank BNP Paribas muss wegen heimlicher Geschäfte in sanktionierten Ländern wie dem Iran fast 9 Milliarden US-Dollar an die US-Aufsichtsbehörden zahlen. Händler reagieren erleichtert, weil die Bank trotz der hohen Strafe voraussichtlich keine Kapitalerhöhung vornehmen und auch die Dividende nicht kappen muss.

Die BNP-Aktie steigt um 4 Prozent und zieht auch die Papiere der Societe Generale um 3,4 Prozent mit nach oben. Gut kommt im Handel vor allem die angekündigte Dividende der BNP Paribas von 1,50 Euro je Aktie an, die über den Erwartungen liegt. Im Rahmen des spektakulären Vergleichs legt BNP Paribas ein offizielles Schuldeingeständnis ab und wird zudem ein Jahr für bestimmte Finanzgeschäfte in US-Dollar gesperrt.

Profiteure der soliden Wachstumszahlen aus China sind Rohstoffproduzenten, die einen Großteil ihrer Produkte wie Kohle, Eisenerz und Kupfer nach China exportieren. Der Sektor steigt um 1,9 Prozent und lässt damit sogar noch den Bankensektor hinter sich. Rio Tinto legen um 2,8 Prozent zu, zusätzlich angetrieben durch eine Kaufempfehlung von J.P. Morgan.

Am deutschen Aktienmarkt reibt man sich beim Blick auf die Bilfinger-Aktie die Augen. Der Kurs des vom langjährigen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch geführten Baudienstleisters bricht um 16 Prozent ein. Der Konzern hat wegen geringerer Investitionen seitens der Energieversorger die Gewinnziele gesenkt. Statt beim Gewinn zuzulegen, dürfte dieser nun schrumpfen. Dabei hatte Koch die Ziele im Mai noch bekräftigt.

Laut Jasko Terzic von der DZ Bank erwirtschaftet die betroffene Sparte Power Division von Bilfinger rund 30 Prozent des Konzerngewinns und weist die höchsten Margen auf. Nach der Zuversicht des Konzerns angesichts gut gefüllter Auftragsbücher sei die Gewinnwarnung "sehr überraschend".

Die Aktien des Klinikbetreibers Rhön-Klinikum fallen um 1,6 Prozent. Der Gesundheitskonzern Fresenius hat seine fünfprozentige Beteiligung an Rhön-Klinikum an die Berenberg Bank verkauft. Diese hat die rund 6,9 Millionen Aktien übernommen, um sie an institutionelle Investoren weiter zu veräußern.

Renault-Aktien ziehen um 3,6 Prozent an. Im Juni wurden in Frankreich 25 Prozent mehr Renault-Modelle zugelassen als noch vor einem Jahr. Bei Peugeot-Citroen gaben die Zulassungen um 2,3 Prozent nach, woraufhin der Peugeot-Aktienkurs mit einem Plus von 0,3 Prozent deutlich hinter dem des Konkurrenten Renault zurückbleibt.

Am Devisenmarkt ist der Yen Verlierer des Tages. Die soliden Wachstumsdaten aus China und die damit einhergehende zunehmende Risikofreude der Investoren lasten auf dem als sicherer Hafen geltenden Yen. Weil der US-Dollar und der Euro zum Yen gleich stark steigen, tritt der Euro/Dollar auf der Stelle knapp unter 1,37 Dollar. Auch die als sicheres Investment geltenden Bundesanleihen sind am Dienstag wegen der größeren Risikoneigung nicht angesagt.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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