Alt 30.06.14, 12:51
Standard Kleine Kursgewinne zu Wochenbeginn
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An Europas Börsen geht es zum Wochenauftakt leicht aufwärts. Der DAX legt am Mittag um 0,3 Prozent zu auf 9.845 Punkte zu. Der Euro-Stoxx-50 handelt 0,2 Prozent fester bei 3.233 Punkten. Gestützt wird die Stimmung von günstigen Vorlagen aus den USA und aus Asien. Außerdem dürfte das Halbjahresende den Markt prägen. Große Anleger wie Fonds oder Vermögensverwalter kaufen häufig vor diesem Bilanzstichtag die bisherigen Börsengewinner, damit die Bilanzen gut aussehen. Das wird gemeinhin als Window-Dressing bezeichnet.

Im ersten Halbjahr hat der DAX etwa 2,5 Prozent gewonnen. Deutlich besser abgeschnitten als der Leitindex haben im ersten Halbjahr unter anderem die Versorger RWE und E.ON, aber auch Einzeltitel aus der zweiten Reihe wie Nordex. Diese Aktien treten bislang jedoch noch auf der Stelle.

Daneben könnten sich einige Anleger aber auch bereits auf das zweite Halbjahr ausrichten. Ein großes Thema verspricht vor allem die zunehmende Fusions- und Übernahmespekulation zu werden angesichts der niedrigen Zinsen. Aber auch generell dürften die Investitionen im zweiten Halbjahr einen stärkeren Beitrag zur Konjunktur leisten, meint Chris Weston, Anlagestratege von IG Markets. Davon könnten bereits anlässlich der Halbjahresberichte in den kommenden Wochen Industrie- und Technologie-Aktien profitieren.

Am Devisenmarkt ist der Euro zum US-Dollar auf 1,3663 gestiegen und somit auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Die Gemeinschaftswährung profitiert laut Beobachtern davon, dass die Inflation in der Eurozone im Juni mit 0,5 Prozent nicht niedriger ist als Volkswirte erwartet hatten. Am Euro-Rentenmarkt legen die Kurse leicht zu.

In Amsterdam steigen Philips-Aktien um 3,7 Prozent. Für Kursfantasie sorgt, dass der Konzern zwei Lichtbereiche ausgliedert. Im Schlepptau der Philips-Aktie erholen sich im MDAX die in den vergangenen Monaten stark gefallenen Papiere von Osram um 3,4 Prozent.

Der Kurs der BNP Paribas legt leicht zu. Die Bank könnte am Montag Details zu den sich immer konkreter abzeichnenden Strafzahlungen zur Beilegung des schon länger schwelenden Rechtsstreits mit den US-Justizbehörden bekannt geben. Am Markt wird erwartet, dass der Bank eine Rekordstrafe von rund 9 Milliarden Dollar aufgebrummt wird. Für die Anleger ist vor allem die Frage von Interesse, wie das dadurch gerissene Kapitalloch wieder gestopft werden soll.

Aktien der Lufthansa verlieren 0,3 Prozent. Sie erhalten keinen Auftrieb davon, dass die Fluglinie die Tochter Germanwings stärken und so die Konkurrenten bei Billigflügen angreifen will. Die Lufthansa-Aktie hatte zuletzt stark unter der jüngsten Gewinnwarnung und dem im Zusammenhang mit dem Irak-Konflikt stehenden Ölpreisanstieg gelitten.

Der US-Broker Jefferies hat Fresenius Medical Care (FMC) auf "Underperform" abgestuft, der Kurs fällt um 0,9 Prozent. Aktien von Siemens klettern um 1 Prozent, nachdem die Analysten der Citigroup die Titel laut Händlern mit einem Kursziel von 110 Euro auf eine Liste besonders aussichtsreicher Aktien genommen haben. Im TecDAX ziehen die Aktien von Carl Zeiss MediTec um 5 Prozent an wegen einer Hochstufung durch die Berenberg-Bank an.

Insgesamt ist zum Wochenauftakt eher mit einem dünnen Geschäft zu rechnen, denn der Höhepunkt der Woche, der US-Arbeitsmarktbericht für Juni, steht erst am Donnerstag an und sorgt für Zurückhaltung. Keine größeren Impulse werden von der Europäischen Zentralbank erwartet, auch sie tagt am Donnerstag. Nachdem sie auf der jüngsten Sitzung die Leitzinsen gesenkt und darüber hinausgehende Lockerungen beschlossen hat, wird zunächst nicht mit neuen Maßnahmen gerechnet. Für etwas Bewegung könnte am Nachmittag die Veröffentlichung des Chicago-Einkaufsmanagerindex sorgen.

DJG/bek/ros

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