Alt 16.05.12, 14:30
Standard Kursgewinne zur Eröffnung erwartet
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Kurse an Wall Street dürften zur Wochenmitte mit Aufschlägen in den Handel starten. Ein möglicher Austritt Griechenlands aus der Eurozone bleibt zentrales Thema an den Märkten. Gestützt werden dürfte das Sentiment aber durch die Erholung an den europäischen Börsen von ihren anfänglichen Verlusten. Zu Begründung wird auf die Zinsspreads verwiesen, die an den europäischen Anleihemärkten weiter zusammenlaufen. Allerdings ist die Unsicherheit nach dem Scheitern des letzten Versuchs zur Bildung einer Regierung in Athen weiterhin hoch, merkt ein Teilnehmer an. Vor der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank am Abend wird mit einem zurückhaltenden Handel gerechnet. Der Future auf den S&P-500 legt um 0,4 Prozent zu, der Nasdaq-100-Future steigt ebenfalls um 0,4 Prozent.

Sorgen macht sich der Markt weiter vor allem über den Ausgang der Neuwahlen in Griechenland. Die linksradikale Syriza liegt in Umfragen deutlich vorne. Die Partei fühlt sich den mit EU und IWF vereinbarten Sparvorgaben nicht verpflichtet. Sollte sich Syriza bei den Neuwahlen im Juni durchsetzen und die Vereinbarungen aufkündigen, droht dem Land die schnelle Pleite und wohl der Austritt aus der Eurozone. Auch die Angst, dass die sehr viel größeren Länder Spanien und Italien in den Sog der Schuldenkrise gezogen werden, ist hoch, heißt es von einem Teilnehmer.

Die vor Sitzungsbeginn veröffentlichten US-Immobiliendaten für April fielen leicht unter den Prognosen aus. Bei den Baubeginnen wurde der Vormonatswert aber deutlich nach oben revidiert. Bei den Baugenehmigungen wurde ein stärker als erwarteter Rückgang verzeichnet. Auf Jahressicht liegen die Baubeginne zwar um knapp 30 Prozent über dem Vorjahresniveau und verdeutlichen die stetige Erholung der US-Wirtschaft. Allerdings befinden sie sich weiter unter dem historischen Durchschnitt von 1,5 Millionen neuen Häusern pro Jahr.

Wieder erholt über der Marke von 1,27 Dollar zeigt sich der Euro, nachdem er schon bis auf 1,2681 Dollar zurückgefallen war. Die unsichere Zukunft des Landes und der Verbleib in der Eurozone veranlasst die Griechen zu massiven Kapitalabzügen. Allein am Montag wurden rund 700 Millionen Euro an Einlagen bei griechischen Banken abgezogen. Seit der Verschärfung der Schuldenkrise im Jahr 2009 kämpfen die griechischen Geldhäuser mit einem steten Abfluss von Kapital in andere Länder.

Die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Sitzung der US-Notenbank im weiteren Verlauf werde mit Spannung erwartet. "Der Markt wird nach kleinsten Anzeichen für eine weitere geldpolitische Lockerung suchen", sagt ein Händler. Die Hoffnung sei aber gering: "Bisher hat die Notenbank nur reagiert, wenn der breite Aktienmarkt über 10 Prozent oder mehr verloren hatte".

Die US-Anleihen leiden nach den jüngsten Aufschlägen unter Gewinnmitnahmen. Zudem herrsche vor dem Fed-Protokoll Zurückhaltung, heißt es. Die Rendite zehnjähriger Papiere liegt aktuell bei 1,80 Prozent. Nachfragesorgen lassen den Ölpreis weiter nachgaben. Öl der Sorte WTI notiert unter der Marke von 93 Dollar. Mit Spannung warte der Markt hier auf die wöchentlichen Rohöl-Lagerbestandsdaten. Auch die Sorgen um einen möglichen Austritt Griechenlands aus der Eurozone belasten das Sentiment.

Bei den Einzelwerten brechen J.C. Penney vorbörslich nach enttäuschenden Ergebnissen für das erste Quartal um 14,1 Prozent ein. Der Einzelhändler hat einen Nettoverlust von 0,75 Dollar je Aktie verbucht. Vor Sonderposten belief sich der Verlust auf 0,25 Dollar je Aktie, während Experten mit einem Verlust von lediglich 0,01 Dollar gerechnet hatten. General Motors klettern dagegen um 3,9 Prozent. Nach Börsenschluss wurde berichtet, dass Berkshire Hathaway - das Unternehmen des Großinvestors Warren Buffett - 10 Millionen Titel des Autobauers erworben hat.

Facebook hat das Emissionsvolumen für den bevorstehenden Börsengang kräftig angehoben. Statt 337,4 Millionen wird das Soziale Netzwerk nun 421,2 Millionen Aktien ausgeben. Am Dienstag hatte Facebook bereits wegen der großen Nachfrage die Preisspanne auf 34 bis 38 US-Dollar je Aktie erhöht. Informierte Personen sehen den Unternehmenswert nun bei 93 bis 104 Milliarden Dollar. Am Donnerstagabend wird Facebook die finalen IPO-Dokumente an die US-Börsenaufsicht SEC übermitteln. Die Aktien sollen erstmals am Freitag an der Börse gehandelt werden.

Der Dow-Jones-Index reduzierte sich am Dienstag nach einem volatilen Verlauf um 0,5 Prozent auf 12.632 Punkte, während der S&P-500 um 0,6 Prozent leichter bei 1.331 Punkten aus dem Handel ging. Der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Abschlag von 0,3 Prozent auf 2.894 Punkte.

DJG/DJN/ros

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