Alt 15.05.12, 17:12
Standard Angekündigte Neuwahlen in Griechenland belasten leicht
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NEW YORK (Dow Jones) - Die angekündigten Neuwahlen in Griechenland lasten am Dienstag auf der Laune der US-Anleger, allerdings bislang weit weniger als vielerseits befürchtet. "Die meisten Leute sind angesichts des Desasters der vergangenen Tage bereits davon ausgegangen, dass die Gespräche über eine Regierungsbildung in Athen scheitern werden", kommentiert ein Händler. Insgesamt sorge die Unsicherheit erst einmal für eine abwartende Haltung. Unterstützung kommt indes von Konjunkturseite: So ist der Empire State Manufacturing Index für Mai überraschend gut ausgefallen, genauso wie die Daten zum deutschen Wirtschaftswachstum.

Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 notieren jeweils unverändert bei 12.692 bzw 1.338 Punkten. Der Nasdaq Composite legt um 0,3 Prozent auf 2.912 Punkte zu.

Weil sich die Parteien nicht auf eine Regierung verständigen konnten, wird es im schuldenstrapazierten Griechenland zu Neuwahlen kommen. Nach einem Treffen mit den Spitzen der fünf größten Parteien hat Staatspräsident Karolos Papoulias für morgen Vormittag ein Treffen einberufen, um eine Übergangsregierung zu bestimmen. Laut den jüngsten Umfragen liegt die radikale Linke mit großem Vorsprung vor den anderen Parteien. Die radikale Linke hat bereits angekündigt, das Sparprogramm von EU und IWF aufzukündigen. Damit droht Griechenland die baldige Pleite und möglicherweise ein Ausscheiden aus der Eurozone. Was das jedoch für den Euro und die Stabilität der Wirtschaftsgemeinschaft bedeuten würde ist alles andere als vorhersagbar.

"Die ganze Sache mit der Eurozone beinhaltet so viele variable Punkte", sagt The Mike Shea von Direct Access Partners. "Es ist schwer, die Sache zum jetzigen Zeitpunkt einzuschätzen und ich denke, das ist auch der Markt den wir gerade sehen."

Konjunkturdaten überzeugen

Positive Meldungen kommen indes von Konjunkturseite: Der Empire State Manufacturing Index für Mai fiel mit 17,09 deutlich über der Prognose von 9,30 aus, wobei auch die Subkomponenten insgesamt recht freundlich ausgefallen sind. Der Index gilt allerdings als recht volatil und weniger aussagekräftig als der Philadelphia Fed Index.

In Deutschland ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) überraschend um 0,5 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten nur ein mageres Plus von 0,1 Prozent zum Vorquartal erwartet. Damit hat die größte Volkswirtschaft des Euroraums eine Rezession vermieden. Die übrigen US-Daten des Tages lagen weitestgehend im Rahmen der Erwartungen.

Die US-Anleihen erholen sich mit den Entwicklungen in Griechenland, der Euro geht dagegen auf Talfahrt und fällt deutlich unter die Marke von 1,28 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit dem 18. Januar. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen liegt bei 1,77 Prozent.

Home Depot nach Zahlen unter Druck

Die Berichtssaison geht ebenfalls weiter. Die US-Baumarktkette Home Depot hat im ersten Quartal von der milden Witterung profitiert. Der Konzern, der 2.254 Baumärkte hauptsächlich in den USA betreibt, übertraf mit kräftigen Gewinnzuwachs die Erwartungen und erhöhte wie erwartet die Prognose für das Gesamtjahr. Allerdings enttäuschte das Unternehmen beim Umsatz. Die Aktie verliert 1,3 Prozent.

Groupon hat im ersten Quartal die Umsatzerwartungen von Analysten übertroffen und einen besser als erwarteten Ausblick auf das zweite Jahresviertel abgegeben. Die Aktie springt um 17,4 Prozent nach oben.

Das soziale Netzwerk Facebook schraubt Kreisen zufolge im bevorstehenden Börsengang die Angebotsspanne für ihre Aktien hoch. Eine informierte Person sagte, wegen der hohen Nachfrage soll die Preisspanne jetzt auf 34 bis 38 Dollar je Aktie steigen von bislang 28 bis 35 Dollar. Die Nachfrage nach den Aktien sei bei der Roadshow überwältigend gewesen, sagte die eingeweihte Person weiter. Gemessen an der neuen Preisspanne liege der Unternehmenswert nun bei 93 bis 104 Milliarden Dollar. Bei der Preisspanne von 28 bis 35 US-Dollar liegt der Unternehmenswert zwischen 77 und 96 Milliarden Dollar.

Coty gefällt Avon nicht mehr

Der Parfüm- und Kosmetikkonzern Coty hat seine milliardenschwere Übernahmeofferte für Avon zurückgezogen. Das Unternehmen werde nun nach anderen Alternativen suchen, teilte Coty dem Board der US-Kosmetikgesellschaft mit. Coty hatte sich für die geplante Übernahme zuletzt Starinvestor Warren Buffett ins Boot geholt und das Angebot für Avon auf 10,69 Milliarden US-Dollar erhöht. Gleichzeitig hatte Coty angekündigt, sie werde die höhere Offerte zurücknehmen, sollte die Avon Products Inc bis zum 14. Mai nicht reagieren. Avon hatte ihrerseits am Sonntag mitgeteilt, sie wolle binnen einer Woche auf das neue Gebot reagieren. Avon fallen um 9,8 Prozent.

DJG/DJN/kko

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