Alt 21.06.12, 14:43
Standard Spanien-Auktion hilft über Fed und Daten hinweg
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Spanien-Auktion gleicht Enttäuschung über Fed und Daten aus: Die positive Reaktion am spanischen Aktienmarkt auf eine überzeugende Aufnahme spanischer Staatsanleihen hilft Anlegern an Wall Street über die Enttäuschung im Zusammenhang mit dem Entscheid der US-Notenbank hinweg. Anleger tun sich aber schwer, sich für eine Seite zu entscheiden. Der bestimmende Trend der Sitzung am US-Aktienmarkt dürfte damit zur Eröffnung am Donnerstag noch nicht gefunden werden. Die Terminkontrakte wichtige US-Aktienindizes deuten auf eine wenig veränderte Handelseröffnung hin. Gut 25 Minuten vor Handelseröffnung in New York fällt der Terminkontrakt auf den S&P-500 um 0,1 Prozent, sein Pendant auf den Nasdaq-100 um 0,2 Prozent.

Laut Händlern hatten sich einige Anleger etwas mehr von der US-Notenbank versprochen, die am Vorabend lediglich eine Verlängerung der "Operation Twist" bekannt gegeben hatte. Gleichwohl behielt US-Notenbankgouverneur Ben Bernanke die Tür für künftige geldpolitische Lockerungen weit offen. Doch selbst schwache Daten aus Europa und China belasten das Sentiment nur bedingt. Zwar hat Spanien bei einer viel beachteten Emission von Staatsanleihen mit mittlerer Laufzeit höhere Renditen akzeptieren müssen. Allerdings wurde die Gunst der Stunde genutzt und ein höheres Volumen als geplant am Markt platziert. Denn am Sekundärmarkt sinken die spanischen Renditen wieder recht deutlich. Für die zehnjährige Fälligkeit erhalten Investoren aktuell 6,5 Prozent nach zuletzt deutlich über 7 Prozent. Besonders am spanischen Aktienmarkt, der zu den festesten in Europa zählt, kommen die Auktionsergebnisse gut an.

"Hier spekulieren einige Anleger ganz offensichtlich auf einen freundlichen Ausgang des EU-Gipfels Ende Juni für die Peripherie der Eurozone", sagt ein Händler. Spannend könnte es aber gegen 17.30 Uhr MESZ werden, wenn Spanien die Ergebnisse der Belastungstests für den heimischen Bankensektor veröffentlicht. Weniger spannend sind dagegen die wöchentlichen Daten vom US-Arbeitsmarkt ausgefallen, die die Erwartungen im Großen und Ganzen getroffen haben. Allerdings wartet auf die Anleger noch eine Flut an US-Daten im Verlauf der Sitzung.

Ein ähnlich unentschlossenes Bild wie bei Aktien zeichnet der US-Rentenmarkt, die Notierungen der US-Staatsanleihen ziehen im frühen Handel leicht an. Zehnjährige US-Titel rentieren mit 1,64 Prozent. Der Ölpreis wird unterdessen von den schwachen Daten aus Europa und China auf den tiefsten Stand seit dem 5. Oktober 2011 gedrückt. Der Goldpreis zieht an, bleibt aber klar unter der Marke von 1.600 Dollar die Feinunze. Der Dollar bewegt sich volatil seitwärts, die Gemeinschaftswährung handelt bei 1,2664 Dollar.

Mehr Bewegung offenbart der Blick auf einige Einzelwerte: Bed Bath & Beyond brechen vorbörslich um 11 Prozent ein. Die Möbelhauskette hat mit ihrem Ausblick die Erwartungen des Marktes enttäuscht. Rite Aid steigen dagegen um 4,3 Prozent, die Drogeriemarktkette übertraf im vierten Quartal die Marktprognosen. Der gesenkte Ausblick wird bislang am Markt ignoriert. Micron Technology sinken um 0,7 Prozent, nachdem der Halbleiterkonzern einen Drittquartalsverlust oberhalb der Befürchtungen ausgewiesen hat.

Onyx Pharmaceuticals schnellen um 39 Prozent nach oben, das Mittel Kyprolis wird von der US-Gesundheitsbehörde FDA positiv eingeschätzt. Sun Healthcare schießen um 36 Prozent nach oben, das Unternehmen wird von Genesis Healthcare geschluckt. Unter Druck stehen Red Hat. Der Softwarehersteller hat steigende Quartalsumsätze, aber auch deutlich höhere operative Kosten mitgeteilt.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) verlor am Vortag 0,1 Prozent auf 12.824 Punkte. Der S&P-500 gab 0,2 Prozent auf 1.356 Zähler ab und der Nasdaq-Composite schloss unverändert bei 2.930 Punkte.

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