NEW YORK (Dow Jones) - Mit wieder erwachter Kauflust ist am Mittwoch an Wall Street zu rechnen. Denn zum einen dürften sich die Kurse von den massiven Verlusten am Vortag erholen, wie dies bereits die europäischen Börsen vorgemacht haben. Und zum zweiten hat Alcoa am Dienstag nach Börsenschluss einen überraschend guten Quartalsbericht vorgelegt und damit für einen geglückten Start in die Berichtssaison gesorgt. Der S6P-Futures steigt vorbörslich um 0,8 Prozent, der Nasdaq-Futures um 0,7 Prozent.

Die vorbörslich veröffentlichten Importpreise für März lagen mit plus 1,3 Prozent über den erwarteten 0,9 Prozent. Vor allem das teure Öl ist hierfür verantwortlich. Die US-Futures reagierten freilich kaum auf diese Daten. Spannend wird es am Abend, wenn um 20.00 Uhr MESZ die US-Notenbank ihr Beige Book veröffentlicht. Dort gibt sie Aufschluss über den Stand und die Zukunft der Konjunktur. Die Investoren werden vor allem eines in den Blick nehmen: Gibt es Hinweise für neue geldpolitische Lockerungen, also ein Quantitative Easing? Falls ja, dürften die Teilnehmer am Aktienmarkt zukaufen.

Der Dienstag war der schwärzeste Tag für die US-Aktien in diesem Jahr. Und zugleich beendete er mit fünf Minustagen in Folge die längste Verlustserie seit dem letzten Sommer. Die Furcht vor bösen Überraschungen bei den bevorstehenden Unternehmensberichten hatte sich zu den wieder aufgeflammten Sorgen um die Eurozone gesellt, wo Italien und Spanien mit steigenden Anleiherenditen zu kämpfen hatten. Am Mittwoch nun erholen sich vor allem die europäischen Bankenwerte kräftig, zumal die HSBC den Sektor hochgestuft hat. Aber auch Industriewerte stehen ganz oben auf den Kauflisten.

Auch wenn also heute an den europäischen Börsen die Sorgen etwas in den Hintergrund getreten sind - verschwunden ist die Krise um die Eurozone nach lange nicht. Da ist es Balsam auf die Seelen der Investoren, dass Alcoa am späten Dienstag nun überzeugende Quartalszahlen vorgelegt hat. Sparmaßnahmen und wieder anziehende Aluminiumpreise zahlten sich für das Unternehmen aus: Der Konzern hat im ersten Quartal überraschend einen Gewinn ausgewiesen, dieser lag bei 0,09 Dollar je Aktie. Analysten hatten mit einem Verlust von 0,03 Dollar gerechnet. Die Aktie gewinnt vorbörslich 5,5 Prozent.

In das freundliche Bild fügen sich neue Zielvorgaben für Chevron. Via Zwischenbericht ließ der Ölgigant mitteilen, dass er für die erste Periode Ergebnisse über dem Niveau des Schlussquartals 2011 erwartet. Grund seien höhere Ölpreise und gestiegene Raffineriemargen. Mit einem vorbörslichen Plus von 0,8 Prozent bewegt sich die Aktie allerdings im Rahmen des Gesamtmarkts.

Der US-Anleihemarkt spiegelt die Entspannung am Aktienmarkt. Denn die Treasurys als "sicherer Hafen" sind heute weniger gefragt. Zudem muss der Markt neue zehnjährige Notes aufsaugen, die am Berichtstag versteigert werden. Dementsprechend steigt die Rendite der zehnjährigen Anleihen auf 2,03 Prozent.

Am Dienstag verlor der Dow-Jones-Index 1,7 Prozent auf 12.716 Punkte, der S&P-500 gab um 1,7 Prozent auf 1.359 Punkte nach.

DJG/DJN/raz

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