Alt 13.09.12, 00:45
Standard Apple zieht die Märkte in den Bann
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Die Wall Street stand am Mittwoch ganz im Zeichen von Apple und dem neu vorgestellten iPhone5. Die wie erwartet ausgefallene Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zum ESM-Rettungsschirm sorgte dagegen nur zu Handelsbeginn kurzzeitig für einen positiven Impuls. Das am Donnerstag anstehende Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank führte aber insgesamt zu Zurückhaltung. Es wird weithin damit gerechnet, dass die Federal Reserve neue Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft in den USA ankündigt. Die Facebook-Aktie verzeichnete nach optimistischen Aussagen von CEO Mark Zuckerberg einen Kurssprung.

Der Dow-Jones-Index stieg um 0,1 Prozent auf 13.333 Punkte, nachdem er im Verlauf bei 13.374 Punkten erneut ein Fünfjahreshoch markiert hatte. Der S&P-500 erhöhte sich um 0,2 Prozent auf 1.437 Punkte. Der Nasdaq-Composite gewann 0,3 Prozent auf 3.114 Punkte. Die Zurückhaltung zeigte sich auch am Umsatz, der weiterhin auf niedrigem Niveau bei 0,66 (Dienstag: 0,67) Milliarden Aktien lag. Dabei kamen auf die 1.976 (2.032) Kursgewinner 1.054 (993) -verlierer, unverändert schlossen 98 (109) Titel.

Das neue iPhone sei zwar "optisch keine Sensation, doch die im Inneren verbaute Technik absolut beeindruckend", so Al Hilwa von IDC. Allerdings habe das iPhone lediglich die im Vorfeld hohen Erwartungen des Marktes erfüllt. Der Aktien-Kurs habe im Vorfeld bereits deutlich zugelegt und sich deshalb mit der Vorstellung kaum von der Stelle bewegt, sagte Michael Yoshikami von Destination Wealth Management. Die Apple-Titel schlossen mit einem Aufschlag von 1,4 Prozent bei 669,79 Dollar. Seit Jahresbeginn steht allerdings schon ein Plus von über 60 Prozent zu Buche. Erst in der vergangenen Woche wurde bei 683,29 Dollar ein erneutes Allzeithoch markiert.

Die Facebook-Aktie verzeichnete ein deutliches Plus von 7,7 Prozent auf 20,93 Dollar. Auslöser waren optimistische Aussagen von CEO Mark Zuckerberg. Der Kursverlauf seit dem Börsengang sei enttäuschend, doch werde Facebook eine Menge mehr Geld im Mobilfunkgeschäft machen als im aktuellen Kernbereich, dem Werbegeschäft auf Desktop-Computern. Auch die Titel von Zynga profitierten hiervon und gewannen zehn Prozent auf 3,07 Dollar. Die Spiele des Unternehmens werden auf der Facebook-Plattform bereitgestellt.

Die Notierungen am US-Anleihemarkt standen leicht unter Druck. Die Rendite zehnjähriger Titel stieg auf 1,76 Prozent und damit den höchsten Stand seit rund drei Wochen. Es wurde zur Begründung auf die wieder erhöhte Risikobereitschaft der Investoren verwiesen. Doch auch die schwächer als erwartete Nachfrage bei der Auktion zehnjähriger Anleihen belastete das Sentiment. Zudem fiel der Anteil indirekter Bieter, zu denen ausländische Notenbanken gehören, mit 36,2 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2011.

Am Devisenmarkt stieg der Euro zeitweise deutlich über die Marke 1,29 Dollar und damit das höchste Niveau seit rund fünf Monaten. Die Gemeinschaftswährung legte nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts auf breiter Währungsfront zu. Nach Aussage von Händlern rückt nun die Marke von 1,30 Dollar in Reichweite. Im späten US-Handel notierte der Euro bei 1,2893 Dollar. Der Goldpreis gab aufgrund von Gewinnmitnahmen nach und verzeichnete zum Settlement ein Minus von 0,1 Prozent auf 1.733,70 Dollar gegenüber dem Vortag. Zuletzt war der Goldpreis auf den höchsten Stand seit rund sechs Monaten geklettert.

Der Ölpreis fiel leicht auf 97,01 Dollar zurück, nach 97,17 Dollar am Dienstag. Hier belastete der unerwartet starke Anstieg der wöchentlichen US-Lagerbestandsdaten. Erwartet wurde dagegen ein Rückgang. Zudem habe im Vorfeld der Ergebnisse der Fed-Sitzung stärkere Zurückhaltung geherrscht.

Gesucht waren vor allem die Telekommunikations-, Finanz- und Industriewerte. So legten die Aktien von General Electric um 1,4 Prozent zu, die Titel von Verizon waren mit einem Plus von 1,5 Prozent stärkster Wert im Dow-Jones-Index und J.P.Morgan verzeichneten einen Aufschlag von 0,8 Prozent.

Die Aktie von Texas Instruments schloss nach anfänglichen Abgaben unverändert bei 28,59 Dollar. Das Unternehmen hat nach Börsenschluss am Vortag zwar das untere Ende der Prognosespanne für die Erträge angehoben, rechnet aber mit einer fortgesetzt schwachen Nachfrage.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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