Alt 10.09.12, 17:59
Standard Ruhe vor dem Sturm - BVG und Fed im Blick
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Zu Wochenbeginn treten die Kurse an Wall Street auf der Stelle. Vor der anstehenden Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVG) über den Euro-Rettungsschirm ESM am Mittwoch und dem Zinsentscheid der US Federal Reserve herrscht Zurückhaltung. Im Vorfeld bringen einige Anleger offenbar ihre Schäfchen ins Trockene, heißt es. Auch schwächere Daten zur chinesischen Industrieproduktion unterstützen diese Entwicklung. Größere Umschichtungen aus Aktien sind indessen nicht zu befürchten, da die Zuversicht groß ist, dass die US-Notenbank die zögerliche Erholung der Wirtschaft mit frischem Geld zu beschleunigen versucht.

Was die ESM-Entscheidung des BVG angeht, rechnen nur wenige Analysten mit einer Ablehnung. Die Mehrheit der Beobachter erwartet, dass die Richter den ESM unter Auflagen billigen. Mit Blick auf die Zinssitzung der US-Notenbank dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed eine neuerliche quantitative Lockerung beschließt, gestiegen sein, nachdem der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag die Erwartungen enttäuscht hat. Und auch die chinesische Zentralbank dürfte auf die schwachen Daten reagieren und weitere Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft beschließen.

Der Dow-Jones-Index verliert aktuell 2 Punkte auf 13.305 Punkte. Der S&P-500 fällt um 0,1 Prozent auf 1.436 Punkte und der Nasdaq-Composite gibt um 0,5 Prozent auf 3.120 Punkte nach. Auch am Anleihemarkt gibt es zu Beginn der Woche kaum Bewegung. Die Rendite zehnjähriger Treasurys zeigt sich kaum verändert bei 1,67 Prozent. Hier bremst zudem die bevorstehende Flut neuer Anleihen. Das US-Finanzministerium verkauft an den kommenden drei Tagen Notes im Gesamtvolumen von 66 Milliarden Dollar.

Die Feinunze Gold fällt um 0,2 Prozent auf 1.732 Dollar. Der Preis für ein Barrel WTI-Leichtöl notiert mit 96,39 Dollar auf dem Niveau vom Freitag. Am Devisenmarkt hat sich der Euro von den Hochs der vergangenen Woche wieder etwas entfernt und ist unter die Marke von 1,28 Dollar zurückgefallen. Die Gemeinschaftswährung kostet aktuell 1,2789 Dollar.

Unternehmensnachrichten sind dagegen dünn gesät. Die Aktien von American International Group (AIG) reduzieren sich um 1,7 Prozent. Die US-Regierung hat entschieden, sich von AIG-Aktien im Wert von 18 Milliarden Dollar zu trennen, die sie während der Finanzkrise zur Rettung des Versicherers gekauft hatte.

Die deutlich negativere Tendenz des Technologie-Sektors wird vor allem den neuerlichen Abgaben von Intel zugeschrieben. Nachdem der Chip-Konzern in der Vorwoche die Umsatzprognose für das laufende Geschäftsquartal gesenkt hat, geht es für die Aktie um weitere 2,9 Prozent nach unten. Dagegen gewinnen die Titel von Hewlett-Packard 0,9 Prozent. Das Unternehmen will nun im Zuge der Restrukturierung 2.000 Stellen mehr streichen als geplant. Die Kosten werden allerdings auf 3,7 von zuvor 3,5 Milliarden Dollar steigen.

Die Apple-Aktie verliert 0,8 Prozent. Das Wall Street Journal hatte in seiner Internetausgabe berichtet, dass das neue iPhone 5, das am Mittwoch vorgestellt werden soll, mit den so genannten LTE-Netzen in den USA, Europa und Asien kompatibel sei - und damit mit den schnellsten Netzen überhaupt. Damit hält Apple zwar Anschluss an ihren Wettbewerber Samsung. Doch Experten bezweifeln, dass die LTE-Netze bei jedem Netzbetreiber empfangen werden können. Es könnte allerdings auch zu vereinzelten Gewinnmitnahmen kommen, nachdem die Apple-Aktie am Freitag bei 682,48 Dollar ein neues Allzeithoch markiert hatte.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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