Alt 07.09.12, 21:43
Standard Job-Daten und Intel-Umsatzwarnung dämpfen Stimmung
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Katzenjammer an der Wall Street. Enttäuschende Arbeitsmarktdaten und eine Umsatzwarnung von Intel holten die Anleger auf den Boden der Tatsachen zurück. Um die US-Wirtschaft steht es offenbar doch nicht so gut, wie viele am Donnerstag noch geglaubt hatten.

Im vergangenen Monat schufen die US-Unternehmen weniger Arbeitsplätze als erwartet. Die US-Notenbank könnte der Wirtschaft mit frischem Geld zu Hilfe kommen, aber dafür waren die Arbeitsmarktdaten nach Meinung von Analysten nicht schlecht genug. Eine dritte Runde geldpolitischer Lockerungen (QE3) dürfte daher so bald nicht zu erwarten sein. Ganz vom Tisch ist das Thema aber auch nicht. Dafür waren die Daten wiederum zu schlecht.

Am Aktienmarkt pendelten die Kurse meist um ihre Vortagesstände. Der Dow-Jones-Index stieg um 0,1 Prozent auf 13.307 Punkte. Der S&P-500 gewann 0,4 Prozent auf 1.438 Punkte. Der Nasdaq-Composite schloss kaum verändert bei 3.136 Punkten. Die Umsätze gingen vor dem Wochenende wieder etwas zurück. Es wurden 0,68 (Donnerstag: 0,74) Milliarden Aktien gehandelt. Dabei kamen auf 2.024 Kursgewinner 947 -verlierer, unverändert schlossen 136 Titel.

Staatsanleihen fanden, mit Ausnahme des Longbond, aufgrund der schwachen Arbeitsmarktdaten wieder einige Käufer. Wenn die US-Notenbank frisches Geld in den Markt pumpen und damit die Inflation anheizen würde, wären Anleihen mit langen Laufzeiten besonders stark von Renditeeinbußen betroffen. Die Rendite der zehnjährigen Treasurys sank auf 1,66 Prozent. Auch Gold wurde gekauft. Die Feinunze stieg an der Comex um 2,1 Prozent bzw 34,90 Dollar auf 1.740,50 Dollar - den höchsten Preis seit Ende Februar.

Der Euro profitierte ebenfalls von den Zweifeln an einer Erholung der US-Wirtschaft. Die Gemeinschaftswährung stieg über 1,2800 Dollar und kostete im späten US-Handel 1,2811 Dollar. Öl litt zunächst unter der Angst vor einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage. Später stützten Hoffnungen auf neuerliche Wirtschaftsstimuli die Preise. Das Barrel WTI stieg um 0,9 Prozent bzw 0,89 Dollar auf 96,42 Dollar. Brent gewann 0,7 Prozent bzw 0,76 Dollar auf 114,25 Dollar.

Intel-Aktien büßten 3,6 Prozent auf 24,19 Dollar ein, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsquartal gesenkt hatte. Die Aktien von Kraft Foods gaben um 5,5 Prozent auf 39,99 Dollar nach. Die Ertragsaussichten des nordamerikanischen Lebensmittelgeschäfts, das demnächst abgespalten werden soll, sind wegen der Konsumzurückhaltung nicht berauschend.

Der Kurs von Dell (+1,1 Prozent auf 10,64 Dollar) profitierte dagegen davon, dass das Unternehmen erstmals eine Dividende zahlen will. Google-Aktien (+1,0 Prozent auf 706,15 Dollar) stiegen erstmals seit fünf Jahren wieder über 700 Dollar. Analysten trauen Google auf dem Gebiet der Mobiltelefonie einiges zu, nachdem in dieser Woche Samsung und Motorola neue Geräte vorgestellt haben, die mit dem Android-Betriebssystem von Google ausgestattet sind. Zudem soll sich Google-CBO Nikesh Arora auf einer Konferenz der Citigroup optimistisch zu den Ertragsaussichten seines Unternehmens geäußert haben.

Zuversichtlich blickt auch Waffenhersteller Smith & Wesson in die Zukunft. Viele US-Bürger decken sich vor den anstehenden Präsidentschaftswahlen noch rasch mit Schusswaffen ein. Sie befürchten, dass im Fall einer Wiederwahl des amtierenden Präsidenten Obama die Waffengesetze verschärft werden. An dieser Angst hat Smith & Wesson im ersten Geschäftsquartal so gut verdient, dass das Unternehmen seine Jahresprognose erhöhen konnte. Die Aktie schoss um 11,9 Prozent auf 10,07 Dollar nach oben.

Entspannung scheint ebenfalls angesagt. Die Aktien von Lululemon Athletica, einem Anbieter von Yoga-Kleidung, verteuerten sich um 12,4 Prozent auf 77,14 Dollar. Das Unternehmen hat überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt und optimistische Jahresziele ausgegeben.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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