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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat am Dienstag ganz im Bann geopolitischer Spannungen gestanden. Denn für erhebliches Unbehagen unter Anlegern sorgte der Taiwan-Besuch von Nancy Pelosi, der Sprecherin des US-Repräsentantenhauses und der Nummer drei der US-Verfassung. Pelosi ist die ranghöchste US-Vertreterin, die die Insel seit 25 Jahren besucht. Anleger befürchteten, dass sich durch die Visite die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den USA und China weiter verschlechtern könnten. Peking beansprucht Taiwan als chinesisches Territorium und drohte mit "ernsthaften Konsequenzen".
Der Dow-Jones-Index verlor nach einem volatilen Handel 1,2 Prozent auf 32.396 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite gaben 0,7 bzw. 0,2 Prozent nach. An der Nyse wurden 1.536 (Montag: 1.801) Kursgewinner gezählt, ihnen standen 1.667 (1.479) Verlierer gegenüber - 148 (158) Titel schlossen unverändert. Im Dow belastet die Schwäche von Caterpillar. Nachdem Pelosi ohne Zwischenfälle in Taiwan gelandet war, erholten sich die Kurse zwischenzeitlich. Doch nach der scharfen Reaktion Chinas sanken die Kurse wieder. China drohte "gezielte militärische Aktionen" an - China will Manöver mit Schießübungen rund um die Inselrepublik durchführen. Chinesische Kampfflugzeuge überflogen den Meeresweg der Taiwanstraße. Zudem setzte China Einfuhren hunderter taiwanesischer Produkte aus. "Wir brauchen das jetzt nicht, denn es wird die Rückkehr zur Normalität nur verzögern, aber was eine unmittelbare Bedrohung angeht, sieht es nicht so aus, als würde etwas passieren", sagte Analyst Tom Essaye von Sevens Report Research zum Pelosi-Besuch in Taiwan. Rentenmarkt gerät unter Druck Während am Aktienmarkt die Sorgen über die Spannungen zwischen China und den USA belasten, gerieten die Notierungen am Rentenmarkt unter Druck - Händler sprachen von einem Ausdruck der Erleichterung, dass die Pelosi-Landung ohne chinesische Zwischenfälle ablief. Die Renditen stiegen aber auch mit falkenhaften Bemerkungen durch die Fed-Präsidentin aus San Francisco, Mary Daly. Sie heizte die Zinsspekulationen an, indem sie sagte, die Fed sei im Kampf gegen die Inflation "noch lange nicht am Ende". Am Devisenmarkt stützten die deutlich gestiegenen Marktzinsen den Dollar. Der Dollar-Index legte um 0,7 Prozent zu. Aber auch die Spannungen zwischen den USA und China dürften als sichere Häfen geltende Währungen wie dem Dollar Auftrieb verleihen, hieß es. Die Ölpreise stabilisierten sich nach dem Vortagesabsturz. Der Preis der europäischen Sorte Brent sprang wieder über die Marke von 100 US-Dollar. Die Nachfragesorgen befeuert durch die Rezessionsängste bestünden aber weiter, hieß es. Aber mit dem Treffen der Lobbygruppe Opec+ am Mittwoch rücke die Angebotsseite wieder verstärkt in den Fokus. Mit den gestiegenen Marktzinsen büßte Gold an Attraktivität ein, der Preis ermäßigte sich. Dupont und Caterpillar nach Zahlenausweis leichter Dupont büßten 2,7 Prozent ein. Der US-Spezialchemiekonzern hatte im zweiten Quartal zwar die Markterwartungen übertroffen, mit seinem Ausblick aber enttäuscht. Caterpillar verloren 5,8 Prozent. Der Baumaschinenhersteller hatte im zweiten Quartal zwar mehr verdient als erwartet, beim Umsatz aber die Analystenerwartungen verfehlt. Das Unternehmen gilt als Konjunkturbarometer. Pinterest machten einen Sprung um 11,5 Prozent nach oben. Schützenhilfe erhielt die Aktie vom aktivistischen Investor Elliott Management. Dieser hatte mitgeteilt, dass er mit einer Beteiligung von etwa 9 Prozent nunmehr größter Aktionär sei. Die Zweitquartalszahlen waren im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Der Umsatz des Fahrtenvermittlers Uber Technologies hat sich im vergangenen Quartal mehr als verdoppelt. Der Umsatz stieg um 105 Prozent. Das Unternehmen erzielte auf bereinigter Basis den stärksten aller Zeiten. Beide Kennziffern übertrafen die Markterwartungen. Der Kurs zog um 18,9 Prozent an. Negativ wurden die Geschäftszahlen von Avis Budget (-4,7%) aufgenommen. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/flf (END) Dow Jones Newswires August 02, 2022 16:07 ET (20:07 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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