Alt 28.12.12, 16:30
Standard Zwischen Hoffen und Bangen vor Fiskalklippe
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Die drohende Fiskalklippe drückt den fünften Tag in Folge die Kurse an den US-Aktienmärkten. Wenn es über das Wochenende nicht doch noch zu einer Einigung zwischen Demokraten und Republikanern kommt, dann treten zu Jahresbeginn automatisch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Kraft, die die USA im ersten Halbjahr 2013 in die Rezession führen könnten.

US-Präsident Barack Obama hat die Verhandlungsführer der beiden Häuser des US-Kongresses zu Gesprächen am Freitag ins Weiße Haus geladen, um die stockenden Gespräche doch noch vor dem Jahresende wieder in Gang zu bringen. Zudem sind die Mitglieder des Repräsentantenhauses aufgefordert worden, bis Sonntag nach Washington zurückzukehren. Mit einer Lösung am Wochenende rechnen allerdings immer weniger Marktteilnehmer.

Dazu kommen Konjunktursorgen. Zwar ist der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago besser ausgefallen als erwartet, doch brach die Beschäftigungskomponente des Index im Dezember regelrecht ein.

Der Dow-Jones-Index fällt um 0,5 Prozent. Der S&P-500 verliert 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,3 Prozent. Am Devisenmarkt hat sich der Euro von einem Rücksetzer erholt und die Marke von 1,32 Dollar zurückerobert. Die Gemeinschaftswährung kostet rund 1,3225 Dollar. Derweil setzt der Yen seine Abwärtsbewegung fort und ist gegen den Dollar auf den niedrigsten Stand seit August 2010 gerutscht. Mit dem Regierungswechsel in Tokio setzen die Anleger auf eine in Zukunft viel expansivere Notenbank. Überraschend schwache Konjunkturdaten aus Japan haben am Morgen dieser Erwartung zusätzlich Nahrung gegeben.

Der Ölpreis der Sorte WTI gibt leicht auf 90,46 Dollar je Barrel nach, nachdem das US-Energieministerium überraschend hohe Rohölvorräte gemeldet hat. Neben den Verhandlungen über die drohende Fiskalklippe stehen am Ölmarkt aber auch die Entwicklungen im Nahen Osten im Fokus. So hat die iranische Kriegsmarine in der Straße von Hormus, einem der wichtigsten Öltransportwege, begonnen. Dagegen legen die Notierungen am US-Anleihemarkt nach den deutlichen Gewinnen am Vortag weiter zu. Die Umschichtungen in den "sicheren Hafen" der US-Anleihen dürften mit dem anhaltenden US-Haushaltsstreit weitergehen, heißt es. Die Rendite der zehnjährigen Papiere liegt bei 1,70 Prozent. Der Goldpreis zeigt sich etwas niedriger bei 1.656 Dollar je Feinunze.

Unternehmensnachrichten sind erneut dünn gesät. Die Aktie von Research in Motion (RIM) profitiert vom Verkauf der Tochter NewBay für 55,5 Millionen Dollar an Synchronoss Technologies. RIM hatte NewBay 2011 für 100 Millionen Dollar gekauft. Die RIM-Aktie steigt um 1,3 Prozent.

Aktien von Barnes & Noble verteuern sich um fast 7 Prozent. Pearson will knapp 90 Millionen Dollar in das Digitalgeschäft des Buchhändlers investieren. Der Kurs von Facebook fällt um 2,5 Prozent. Laut der New York Post haben 25 Prozent der Nutzer von Instagram der Foto-Sharing-App den Rücken gekehrt, nachdem diese die Einstellungen zur Privatsphäre geändert hat. Facebok hat Instagram Anfang des Jahres für 1 Milliarde Dollar übernommen.

Kontakt zum Autor: claudia.nehrbass@dowjones.com

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