Alt 20.12.12, 16:48
Standard Aktien kaum verändert zwischen "Plan B" und Megafusion
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Die Aktienkurse an der Wall Street treten am Donnerstag auf der Stelle. In der Nacht deutscher Zeit soll das Repräsentantenhaus über den sogenannten "Plan B" seines republikanischen Sprechers John Boehner abstimmen. Dieser soll Steuern auf Immobilien und die so genannte alternative Mindeststeuer beinhalten.

Daneben steht eine Megafusion im Börsenbereich im Fokus der Investoren. So übernimmt die auf den Derivate-Handel spezialisierte Intercontinental Exchange (ICE) die NYSE Euronext für 8,2 Milliarden Dollar. Für die Aktionäre der NYSE eine gute Nachricht, sie erhalten einen Aufschlag von 38 Prozent auf den Schlusskurs des Vortages. Die Aktionäre des Börsenbetreibers können aber wählen, ob sie ihre Aktien gegen Bargeld andienen oder gegen Anteile an der ICE tauschen. Möglich ist auch ein Mix aus beidem. Fraglich ist freilich, ob die beiden den Segen der Wettbewerbshüter bekommen.

Die NYSE-Aktie war schon im nachbörslichen Handel am Mittwoch mit den Spekulationen um einen Zusammenschluss um über 20 Prozent nach oben geschossen. Aktuell legen die Titel um gut 31 Prozent auf 31,51 Dollar zu und nähern sich damit dem Übernahmepreis von 33,12 Dollar je Aktie an. Die Titel der ICE verlieren dagegen 1,6 Prozent.

Freundliche Signale von Konjunkturseite verpuffen. Der Dow-Jones-Index gibt 0,2 Prozent nach, der S&P-500 notiert unverändert und der Nasdaq-Composite verliert 0,2 Prozent. Dabei ist das US-BIP nach der 3. Revision im dritten Quartal um 3,1 Prozent gestiegen und lag damit über der Prognose von 2,8 Prozent. Auch der Philadelphia-Fed-Index sprang überraschend auf plus 8,1, während die Schätzung der Analysten hier auf minus 2,1 gelautet hatte. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe trafen mit einem Stand von 361.000 exakt die Erwartungen des Marktes.

Der Preis für Gold hat die jüngste Abwärtsfahrt wieder aufgenommen. Mit nur noch 1.643 Dollar je Feinunze kostet das Edelmetall so wenig wie zuletzt Ende August. Möglicherweise drückt die Spekulation, dass die Politik sich im Haushaltsstreit nicht einigt, sagt Frank McGhee von Integrated Brokerage Services. Die dann einsetzenden Ausgabensenkungen und Steuererhöhungen könnten die Sorge vor Inflation vermindern. Dies wiederum laste auf Gold, dem klassischen Inflationsschutz.

Am Devisenmarkt steht das Währungspaar Dollar/Yen nach der neuerlichen geldpolitischen Lockerung der Bank of Japan (BoJ) im Fokus. Die japanischen Währungshüter haben wie weitgehend erwartet den Ankauf von Anleihen um 10 auf 101 Billionen Yen ausgeweitet. So fiel der Dollar nach der BoJ-Entscheidung kurzzeitig unter die Marke von 84 Yen, ist mittlerweile aber wieder über dieses Niveau geklettert. Der Euro ist unterdessen unter die Marke von 1,3250 Dollar gerutscht. Der Ölpreis setzt seine Aufwärtsbewegung fort und klettert kurz über die Marke von 90 Dollar, kann dieses Niveau allerdings nicht behaupten. Ein Barrel der Sorte WTI kostet aktuell 89,85 Dollar, nach 89,51 Dollar zum Settlement am Vortag. Die US-Anleihen zeigen sich nach der Erholungsbewegung des Vortages mit einer kaum veränderten Tendenz.

Bei den Einzelwerten belastet ein zurückhaltender Ausblick die Aktie der Möbelhauskette Bed Bath & Beyond. Das Unternehmen rechnet im vierten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 1,60 bis 1,67 Dollar und für das Gesamtjahr weiter mit 4,48 bis 4,54 Dollar. Die aktuellen Konsensschätzungen liegen dagegen bei 1,75 beziehungsweise 4,62 Dollar. Die zugleich vorgelegten Zahlen für das dritte Quartal waren gemischt ausgefallen. Beim Umsatz lagen sie knapp unter, beim Gewinn knapp über den kursierenden Schätzungen. Die Aktie verliert knapp 9 Prozent.

Im Dauerclinch mit Samsung hat der iPhone-Hersteller Apple eine weitere Schlappe hinnehmen müssen. Das US-Patentamt wies nun sämtliche Patentansprüche Apples auf die so genannte Pinch-to-Zoom-Funktion ab - dabei hatte der iPhone-Hersteller nicht zuletzt unter anderem auf Grundlage eben dieses Patents vor Gericht hohen Schadenersatz von seinem Erzrivalen Samsung erstritten. Die Apple-Aktie gibt 0,5 Prozent nach.

Nach der Schlussglocke wird Nike noch Rechenschaft über das zweite Quartal ablegen. Im Vorfeld zeigt sich die Aktie des Sportartikel-Herstellers mit einem leichten Minus von 0,4 Prozent.

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