Alt 02.06.14, 12:11
Standard Die Scheu vor der runden Zahl im DAX
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Nachdem zu Handelsbeginn die Marke von 10.000 Punkten im DAX nur knapp verfehlt wurde, ist bis Montagmittag ein wenig die Luft an den Börsen raus. Der deutsche Leitindex gewinnt 0,3 Prozent auf 9.970 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent auf 3.253 Punkte hoch. Immerhin: der DAX markierte ein neues Allzeithoch bei 9.992 Punkten, der Euro-Stoxx-50 ein neues Jahreshoch bei 3.256 Punkten. Ein leicht besser als erwartet ausgefallener Einkaufsmanagerindex aus China stützt tendenziell. Allerdings hat der europäische Einkaufsmanagerindex die Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sank im Mai in der zweiten Lesung auf 52,2 Punkte von 53,4 im Vormonat. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 52,5 Zählern ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Doch damit liegt der Index weiterhin deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Derweil haben niedrige deutsche Inflationsdaten die Erwartungen der Anleger gestärkt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag die Geldpolitik lockern wird.

Die veröffentlichten Preisdaten verschiedener Bundesländer signalisieren, dass die Inflation in Deutschland im Mai sehr schwach ausgefallen ist. In Bayern gingen die Preise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent zurück, in Hessen fielen sie gleich um 0,2 Prozent. Damit steigt die Handlungsdruck auf die EZB. Eine Leitzinssenkung gilt unter Beobachtern als ausgemachte Sache. Denkbar sind aber auch konditionierte Langfristtender oder ein ABS-Kaufprogramm. Der Euro gibt nach den Daten auf 1,3602 Dollar nach. Die gesamtdeutschen Zahlen werden um 14 Uhr veröffentlicht.

Am Anleihenmarkt legen die Kurse von Bundesanleihen leicht zu. Auch hier warten die Anleger gespannt auf die EZB-Sitzung. Geldpolitische Lockerungen, insbesondere ein ABS-Kaufprogramm, wären natürlich sehr gute Nachrichten für Anleihen. Der Goldpreis gibt derweil weiter nach. Für eine Feinunze müssen 1.246 Dollar gezahlt werden - nach rund 1.249 Dollar im späten US-Handel am Freitag.

Auf Unternehmensseite ist es dagegen ruhig. Positiv nehmen die Investoren die Expansion von Henkel im US-Friseurgeschäft zur Kenntnis. Henkel hat den Kauf von SexyHair, Alterna und Kenra für rund 270 Millionen Euro bekannt gegeben. Verkäufer ist der US-Konzern TSG Consumer Partners. Im Geschäftsjahr 2013 erzielten die drei Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 140 Millionen Euro. Nordamerika ist der größte Einzelmarkt für Henkel.

Ansonsten machen Analysten-Kommentare die Kurse. BMW-Aktien geben leicht nach und Continental-Aktien steigen um 0,2 Prozent. Goldman Sachs hat BMW auf "Neutral" gesenkt und rät stattdessen bei Continental zum Kauf. Eine Abstufung auf "Neutral" durch die Citigroup bremst den Kurs von Infineon. Eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs lässt die Aktie des Automobilzulieferers Leoni um 1,9 Prozent steigen. Aktien von Fraport handeln wegen des Dividendenabschlags von 1,25 Euro je Aktie nur optisch niedriger.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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