Alt 28.05.14, 09:39
Standard DAX zeigt Ehrfurcht vor der 10.000er-Marke
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Der DAX hat zur Eröffnung am Mittwoch mit 9.958 Punkten zwar den dritten Tag in Folge ein neues Rekordhoch markiert, doch vor der Marke von 10.000 Punkten scheint der Index noch etwas zurückzuschrecken. Im Anschluss hätten leichte Gewinnmitnahmen an den Börsen in Europa eingesetzt, heißt es. "Die guten Vorgaben der Wall Street reichen nicht aus, um die 10.000er-Marke im DAX zu testen", so ein Händler. Dort war der S&P-500 am Vortag erneut auf ein Allzeithoch geklettert. Für den Teilnehmer ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis die Marke fällt. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 9.937 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.238 Punkte nach unten.

Unterstützung erhalten die Aktienbörsen unverändert von der US-Notenbank. Fed-Gouverneur Dennis Lockhart sagte, es werde noch einige Monate dauern, bis man von einem stabilen Wachstum in den USA überzeugt sein kann. Zudem müsse die Fed nach Beendigung des Anleihekaufprogramms bei einer restriktiveren Geldpolitik "geduldig" sein. Im Devisenhandel löste die Aussage keine große Reaktion aus. Der Euro notiert mit 1,3622 Dollar wenig verändert. Und auch am Markt der europäischen Staatsanleihen zeichnen sich keine großen Kursbewegungen ab.

Unternehmensnachrichten gibt es verstärkt aus der zweiten Reihe. So kann der Leuchtmittelhersteller Osram wegen des beschleunigten Rückgangs im traditionellen Geschäft seine bisherige Umsatzprognose nicht mehr halten. Das Unternehmen rechnet nur noch mit einem geringen Umsatzwachstum. Die Analysten der UBS und der Citigroup haben in der Folge ihre Kursziele gesenkt. Der Aktienkurs bricht um 7 Prozent auf 37,30 Euro ein.

Händler verweisen zur Begründung für das deutliche Minus der Osram-Aktie aber auch auf "die Art und Weise der Kommunikation" bei der Umsatzwarnung. Das Unternehmen habe auf dem jüngsten Capital Markets Day bereits von einem stärker als erwarteten Rückgang im klassischen Lichtgeschäft gesprochen. Bei den schwachen Erstquartalszahlen habe Osram dann jedoch überraschenderweise den Ausblick noch unverändert gelassen. "Jetzt, nur ein paar Wochen später, senken sie den Umsatzausblick. Das kommt bei Investoren nicht gut an", sagt der Händler.

Die gute Performance der Aktie von Hugo Boss nutzt Großaktionär Permira, um seine Beteiligung an dem Modeunternehmen weiter abzubauen. Seit Jahresbeginn legte die Aktie um gut 2 Prozent zu und schloss am Dienstag bei 105,80 Euro. Mitte Mai wurde zudem eine Dividende von 3,24 Euro je Aktie ausgeschüttet. Red & Black Lux, eine Gesellschaft im Mehrheitsbesitz der Permira Holdings Limited, verkaufte im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens bis zu 3,96 Millionen Aktien. Die Platzierung hat damit ein Volumen von rund 400 Millionen Euro. Nach Aussage mehrerer Händler wurden die Aktien bei 101,50 Euro platziert. Die Börse hat die Platzierung gut verkraftet, dort handelt die Aktie mit einem Abschlag von 2,3 Prozent bei 103,30 Euro.

Die vom niederländischen Einzelhandelskonzern Ahold veröffentlichten Zahlen kommen an der Börse nicht gut an. "Die Lage bei Ahold hat sich im Vergleich zum Schlussquartal 2013 kaum verändert", sagt ein Händler. Eine Erholung der Umsätze und Margen sei noch nicht in Sicht. Das spiegele auch der Ausblick auf das zweite Quartal wider, in dem der Konzern von "ähnlichen Handelsbedingungen" wie im ersten Quartal spricht. Die Aktie verliert 2,2 Prozent, der Sektor der europäischen Einzelhändler ist mit einem Minus von 0,7 Prozent der schwächste Bereich.

Für die Aktie von Südzucker läuft es momentan nicht rund. Die Aktie fällt per 30. Mai nicht nur aus dem Benchmark-Index von Morgan Stanley, sondern nun auch aus dem Stoxx-600-Index. Die Anteilsscheine von Südzucker und auch von Aurubis verlassen den europäischen Aktienindex mit Handelsbeginn am 23. Juni 2014. Die Südzucker-Aktie verliert 2 Prozent, Aurubis tendieren 1,6 Prozent leichter. Daneben zahlen in Deutschland unter anderem Unternehmen wie Deutsche Post, GFK, Wacker Neuson und Porsche ihre Dividende an die Aktionäre aus.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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