Alt 01.10.21, 18:50
Standard Konjunktursorgen schicken Kurse auf Talfahrt
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TOKIO/SYDNEY (Dow Jones)--Mit heftigen Kursverlusten sind die Börsen in Ostasien und Australien in den Oktober gestartet. Konjunktursorgen veranlassten die Anleger zur Flucht aus Aktien, nachdem Wirtschaftsdaten aus der Region nicht in allen Punkten überzeugt hatten. Dazu kamen negative Vorgaben der Wall Street. In den USA ist eine Haushaltssperre zwar abgewendet worden, doch hat das Repräsentantenhaus eine geplante Abstimmung über das Infrastrukturpaket der US-Regierung verschoben.

Die Börsen in Schanghai und Hongkong waren am Freitag wegen der Nationalfeiertage geschlossen. In Schanghai dauert die Feiertagspause bis einschließlich Donnerstag an. Allerdings wirkten die am Vortag veröffentlichten enttäuschenden chinesischen Einkaufsmanagerindizes an den übrigen Börsen der Region nach, weil eine schwächere Konjunktur in China Kreise ziehen dürfte, etwa in Form einer geringeren Nachfrage nach japanischen Maschinen oder australischen Rohstoffen.

Überdies setzt sich an den Märkten die Überzeugung durch, dass aufgrund sinkender Corona-Fallzahlen und der Aufhebung pandemiebedingter Einschränkungen in vielen Ländern fiskal- und geldpolitische Unterstützungen zurückgefahren werden, die während der Krise beschlossen worden waren.

Tankan-Bericht verpufft in Tokio

Am Tokioter Aktienmarkt fiel der Nikkei-225-Index um 2,3 Prozent. Dass sich das Geschäftsklima in Japan gemäß dem Tankan-Bericht der japanischen Notenbank im September überraschend stark aufgehellt hat, verpuffte. Denn aus dem Bericht ging auch hervor, dass die Unternehmen in den kommenden drei Monaten eine Eintrübung erwarten, weil Komponentenknappheit Produktionsunterbrechungen erzwingt. Verkauft wurden in Tokio Aktien der Computerspielbranche wie Nintendo (-8,7%) und von Handelskonzernen wie Itochu (-3,8%). Toshiba (+3,1%) profitierten dagegen von der Nachricht, dass die Investmentgesellschaft Elliott Management eine große Beteiligung an dem Unternehmen hält.

In Seoul verlor der Kospi 1,6 Prozent. Die südkoreanischen Exporte sind im September weniger stark gestiegen als im August, was Ökonomen aber auch auf die Feiertage zum südkoreanischen Erntedankfest zurückführten. Indexschwergewicht Samsung Electronics verbilligte sich um 1,2 Prozent. Hyundai Motor schlossen 3,3 Prozent niedriger und die Aktien des Zulieferers Mando um 4,2 Prozent. Hyundai Steel gaben um 3,1 Prozent nach.

Auch in Sydney belasteten schwächere Daten. Dort schrumpfte der Einkaufsmanagerindex der Australian Industry Group für das verarbeitende Gewerbe im September etwas. Der S&P/ASX-200 fiel um 2 Prozent. Gegen die negative Tendenz gesucht waren Aktien der Reisebranche, nachdem der australische Ministerpräsident in Aussicht gestellt hatte, in wenigen Wochen die Einreisebeschränkungen zu lockern, die wegen der Corona-Pandemie verhängt worden waren. Qantas, Flight Centre und Webjet verbuchten Kursgewinne zwischen 0,7 und 2,1 Prozent.

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October 01, 2021 03:05 ET (07:05 GMT)

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