Alt 21.03.12, 21:09
Standard Wall Street schließt uneinheitlich - Häuserdaten enttäuschen
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NEW YORK (Dow Jones) - Im Fahrwasser unerwartet schwacher Immobiliendaten haben die Kurse an Wall Street am Mittwoch weitgehend auf der Stelle getreten. Im Anschluss an die Daten ging es zunächst etwas deutlicher nach unten, anschließend erholten sich die Notierungen allerdings wieder etwas. Insgesamt waren die Ausschläge aber recht verhalten. "Der Markt verarbeitet weiter die jüngste Rally und bewegt sich in der überkauften Situation faktisch seitwärts. Er ist einfach zu schnell nach oben marschiert. Die Konjunktur verbessert sich zwar, aber das Tempo ist doch eher gemächlich", fasste Marktstratege Paul Nolte von Dearborn Partners das Marktgeschehen zusammen.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,3 Prozent oder 46 auf 13.125 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,2 Prozent bzw 3 auf 1.403 Zählern und der technologielastige Nasdaq-Composite gewann eine auf 3.075 Stellen. Das Umsatzvolumen lag bei 0,73 (Dienstag: 0,71) Milliarden Aktien. Auf 1.493 (1.000) Kursgewinner kamen 1.519 (2.029) -verlierer, unverändert schlossen 110 (100) Titel.

Die Verkäufe bestehender Häuser in den USA waren im Februar auf Monatssicht um 0,9 Prozent gesunken. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 1,3 Prozent gerechnet. Gleichwohl wurde damit der höchste Februarwert seit fünf Jahren verzeichnet, was nach Ansicht von Experten auf eine Erholung des Häusermarkts hoffen lässt. "Allgemein wurden positive Daten vom Häusermarkt erwartet, doch diese enttäuschen. Die Anzahl der zum Verkauf stehenden Gebäude steigt, womit auch der Überhang an unverkauften Häusern zunimmt. Damit steigt auch die Zahl der Problemfälle. Insgesamt zeigt der Trend zwar in die richtige Richtung, aber es dürfte weitere Zwangsveräußerungen geben. Für die Immobilienpreise verheißt das nichts Gutes", kommentierte ein Händler den Datenkranz.

Allerdings gab es auch positive Einschätzungen im Handel: "Mit dem Frühlingsanfang scheint sich der Häusermarkt zu stabilisieren. Insgesamt sieht es nach einem leichten Aufwärtstrend aus", sagte Marktstratege Robert Pavlik von Banyan Partners. Insofern taten sich Anleger mit der Einordnung der Daten schwer. Wenig Neues und damit weder Kauf- noch Verkaufsargumente lieferten die Aussagen von US-Notenbankgouverneur Ben Bernanke und Finanzminister Timothy Geithner.

Bernanke sieht zwar eine Entspannung der Schuldenkrise in Europa, warnte aber zugleich vor weiter bestehenden Risiken. Belastungen aus dem europäischen Bankensystem könnten auf die US-Finanzwirtschaft übertragen werden und zu einem Absturz der Märkte führen, sagte Bernanke vor dem US-Parlament. Laut Geithner hat die europäische Finanzkrise die Erholung der US-Wirtschaft bereits deutlich beschädigt, weshalb es in Europa weiterer Reformen bedürfe.

Mit Blick auf die Sektortrends gehörten Finanz- und Energiewerte zu den größten Abgebern. Transporttitel standen dagegen hoch im Kurs. Ein schwacher Ausblick ließ die Titel des Öldienstleisters Baker Hughes um 5,8 Prozent auf 45,04 Dollar nachgeben. Dies belastete den gesamten Rohstoff- und Energiesektor, letzterer war der schwächste überhaupt. Alcoa, Chevron und Exxon Mobil verbilligten sich um 1,6 Prozent, 1,1 Prozent bzw 0,7 Prozent.

Unter den Einzelwerten standen Oracle klar im Fokus des Anlegerinteresses. Die Anteilsscheine der Softwareschmiede drehten ins Minus und verloren 2,3 Prozent auf 29,41 Dollar an. In den Monaten Dezember bis Februar verbuchte der Konzern einen Überschuss von 2,5 Milliarden Dollar. Gute Geschäfte mit Programmen für Computer glichen die Schwäche beim Verkauf von Großrechnern aus. Der Ausblick wurde allerdings als konservativ eingeschätzt.

Mit Hewlett-Packard präsentierte sich ein weiterer Technologietitel äußerst schwach, die Aktie stellte den schwächsten Wert im DJIA. Der vom Unternehmen vorgestellte Restrukturierungsplan kam bei Anlegern nicht gut an. Der Kurs fiel um 2,2 Prozent auf 23,46 Dollar. Wenig begeistert zeigten sich Investoren auch über den Geschäftsausweis von Krispy Kreme Doughnuts, die Aktie sank um 8,6 Prozent auf 7,76 Dollar. Die Donutkette hat zwar im vierten Quartal wieder den Sprung in die Gewinnzone geschafft, der 1937 gegründete Konzern mit knapp 700 Filialen profitierte dabei aber vor allem von einer Steuergutschrift.

Aktien von FSI International sprangen um 5,9 Prozent auf 4,87 Dollar. Der Hersteller von Mikroelektronik hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2011/2012 mehr umgesetzt als erwartet. Der Auftragseingang verdoppelte sich und FSI gab einen optimistischen Ausblick auf das laufende Quartal. Hartford Financial Services kletterten um 1,4 Prozent auf 22,02 Dollar, nachdem die Gesellschaft eine Fokussierung auf das Geschäft mit Immobilienversicherungen angekündigt hatte. Nach Drittquartalsergebnissen unter Markterwartung ging es für General Mills um 0,5 Prozent auf 38,58 Dollar nach unten.

DJG/DJN/flf

In einem neu konzipierten Schlussbericht zu den US-Märkten fasst Dow Jones ab Montag, 26. März börsentäglich gegen 22.30 Uhr die wichtigsten Entwicklungen bei Aktien, Anleihen und am Ölmarkt zusammen. Er löst die entsprechenden Einzelberichte ab. Ihre Meinung ist uns wichtig. Schreiben Sie an feedback.de@dowjones.com.

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March 21, 2012 16:17 ET (20:17 GMT)

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