Alt 11.04.14, 12:44
Standard Der Ausverkauf bei Aktien geht munter weiter
Beitrag gelesen: 245 x 

Der Ausverkauf an den Börsen geht weiter. Am Freitag muss man Kursgewinner mit der Lupe suchen. "Wir folgen dem aggressiven Ausverkauf in den USA und Asien", sagt Will Hedden vom Londoner Broker IG. An der Wall Street ist der Frust vor allem bei den Technologieaktien unverändert groß. Für den Nasdaq-Composite-Index war der Donnerstag mit einem Verlust von gut 3 Prozent der schwärzeste Tag seit drei Jahren. Der iShares Nasdaq Biotechnology Index brach sogar um 5,6 Prozent ein.

Da hält sich der DAX mit einem Minus von 1,4 Prozent auf 9.318 Punkte sogar noch vergleichsweise gut. Seit Wochenbeginn summieren sich die Verluste des deutschen Leitindexes auf 4 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 büßt zum Wochenschluss 1,2 Prozent auf 3.116 Punkte ein. Die Saison der Quartalsberichte in den USA läuft langsam an. Anleger sind unsicher, ob die Gewinne im ersten Quartal und die Prognosen für den weiteren Jahresverlauf die hohen Kurse an den Börsen rechtfertigen. Und unsichere Anleger verkaufen eher, als dass sie kaufen.

Die größten Kursverluste muss der europäische Technologiesektor hinnehmen - keine Überraschung angesichts der Vorgaben aus den USA. Die Abgaben reichen von 2 Prozent für STMicroelectronics über 2,4 Prozent für Alcatel-Lucent bis zu 3,2 Prozent für Infineon. Zu den wenigen Kursgewinnern zählen Salzgitter, die nach einer Kaufempfehlung der Citigroup um 1,7 Prozent steigen.

Noch vor der Startglocke an der Wall Street veröffentlichen die beiden Großbanken Wells Fargo und J.P. Morgan Chase ihre Quartalsberichte. Die Tendenz am US-Terminmarkt deutet derzeit auf stabile Kurse zumindest zum Beginn des US-Handels hin.

Gewinner der ausgeprägten Risikoscheu sind vor allem Anleihen. Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit rentieren mit 1,53 Prozent - die niedrigste Verzinsung seit Juli 2013. Steigende Anleihekurse sind gleichbedeutend mit einer sinkenden Verzinsung des Bonds. "Der Durchbruch der Bundrendite unter die Marke von 1,54 Prozent eröffnet weiteren Spielraum nach unten", sagt Marius Daheim von der BayernLB.

Während die Aktienmärkte stark unter Druck stehen, sorgt im Devisenhandel der starke Euro für Aufsehen. Dieser stieg am Vormittag erstmals seit vier Wochen wieder über 1,39 US-Dollar, kann diese Marke jedoch nicht halten. Im Lauf der Woche hat der Euro zum US-Dollar um 2 US-Cent aufgewertet. Das ist das größte Wochenplus seit September vergangenen Jahres.

"Da sich in den USA bereits Zinserhöhungen abzeichnen, sind Käufe von US-Staatsanleihen sicherlich nur begrenzt attraktiv", sagt Lutz Karpowitz von der Commerzbank. Denn steigen die Zinsen, laufen bei den Treasuries Verluste auf. Die US-Banken dürften also verstärkt nach ausländischen Anlagen suchen. "Und genau das belastet den Dollar", schlussfolgert der Analyst.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

DJG/bek/flf

Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 10:50 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]