Alt 05.05.12, 00:51
Standard Schwacher Arbeitsmarkt belastet Aktien und Ölpreis
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NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Aktienmärkte haben am Freitag deutliche Verluste erlitten, nachdem schwache Arbeitsmarktdaten Zweifel an der Erholung der US-Wirtschaft geweckt hatten. Angst vor einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage ließ auch den Ölpreis kräftig nachgeben. Zuflucht suchten die Anleger in Staatsanleihen und Gold.

Der Dow-Jones-Index verlor 1,3 Prozent auf 13.038 Punkte. Der S&P-500 gab um 1,6 Prozent auf 1.369 Punkte nach. Der Nasdaq-Composite fiel um 2,2 Prozent auf 2.956 Punkte. Das Umsatzvolumen bewegte sich mit 0,85 (Donnerstag: 0,84) Milliarden Aktien auf ähnlichem Niveau wie am Vortag. Den 759 Kursgewinnern standen 2.288 -verlierer gegenüber, während 92 Titel unverändert schlossen.

In den USA wurden außerhalb der Landwirtschaft im April 115.000 Arbeitsplätze geschaffen. Volkswirte hatten indessen mit 168.000 neuen Stellen gerechnet. Die Arbeitslosenquote sank auf 8,1 von 8,2 Prozent. Beobachter sprachen von entmutigenden Zahlen. Zwar könne man nicht sagen, dass die Wirtschaft abstürze, gesund sei sie aber auch nicht, kommentierte Ron Florence von Wells Fargo die Daten. Mit neuerlichen Wirtschaftsstimuli der US-Notenbank ist nach Meinung von Richard Gilhooly von TD Securities dennoch zunächst nicht zu rechnen. Der Rückgang der Arbeitslosenquote dürfte US-Notenbankchairman Ben Bernanke in seiner Haltung bestätigen, dass neue geldpolitische Lockerungen derzeit nicht dringen notwendig seien.

Zur Sorge um die US-Wirtschaft gesellt sich die Ungewissheit um den Ausgang der Wahlen in Frankreich und Griechenland am Wochenende. Viele Anleger befürchten, dass in beiden Ländern Regierungen gewählt werden, die vom bisher verfolgten Sparkurs abweichen und schon beschlossene Maßnahmen zum Abbau der Defizite rückgängig machen.

Verkauft wurden vor allem Aktien konjunktursensitiver Branchen. Dazu gehörten rohstoffnahe Werte wie Alcoa, die um 2,2 Prozent auf 9,37 Dollar nachgaben, aber auch Bankenwerte wie Bank of America, die sich um 3,3 Prozent auf 7,74 Dollar verbilligten. Die Aktien des Baumaschinenherstellers Caterpillar büßten 2,2 Prozent auf 98,44 Dollar ein.

Die schwachen Konjunkturdaten lenkten etwas davon ab, dass einzelne Unternehmen überzeugende Quartalsberichte vorgelegt hatten. Unter anderem hat Kraft Foods im ersten Quartal gut abgeschnitten und seine Jahresziele bekräftigt. Die Aktie hielt sich mit einem Rückgang um 0,9 Prozent auf 39,25 Dollar aber kaum besser als der Markt. LinkedIn stiegen nach der Veröffentlichung sehr guter Geschäftszahlen um 7,2 Prozent auf 117,30 Dollar.

Der Kosmetikkonzern Estee Lauder hatte zwar im dritten Geschäftsquartal auf bereinigter Basis überraschend gut verdient, doch enttäuschte der Ausblick auf das Geschäftsjahr. Die Aktie fiel um 5,3 Prozent auf 60,72 Dollar.

An der Technologiebörse Nasdaq legten Micron um 1,2 Prozent auf 6,55 Dollar zu. Laut asiatischen Medienberichten hat das Unternehmen sehr gute Chancen, den Bieterwettstreit um die japanische Elpida Memory zu gewinnen.

Anleihen und Gold profitierten von den Konjunktursorgen und dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sank auf 1,88 Prozent. Der Goldpreis kletterte bis zum Settlement an der Comex um 0,6 Prozent bzw 10,40 Dollar auf 1.645,20 Dollar.

Der Ölpreis gab mit der Angst vor einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage deutlich nach. Der Preissturz sei nicht allein eine Reaktion auf die schwachen US-Arbeitsmarktdaten, sagte Tom Bentz von BNP Paribas. Er zeuge vielmehr von schwindender Zuversicht der Anleger, was die Erholung der Weltwirtschaft angeht. Der Juni-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI fiel um 3,9 Prozent bzw 4,05 Dollar auf 98,49 Dollar. Der Juni-Kontrakt auf Brent gab um 2,5 Prozent bzw 2,90 Dollar auf 113,18 Dollar nach.

DJG/DJN/cln

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