Alt 04.05.12, 17:37
Standard Schwacher Arbeitsmarkt belastet Aktien und Ölpreis
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NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Aktienmärkte verzeichnen am Freitag deutliche Verluste, nachdem schwache Arbeitsmarktdaten Zweifel an der Erholung der US-Wirtschaft geweckt haben. Angst vor einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage lässt auch den Ölpreis deutlich nachgeben. Zuflucht suchen die Anleger in Staatsanleihen und Gold.

Der Dow-Jones-Index verliert 0,9 Prozent auf 13.083 Punkte. Der S&P-500 gibt um 1,2 Prozent auf 1.375 Punkte nach. Der Nasdaq-Composite fällt um 1,7 Prozent auf 2.974 Punkte.

In den USA wurden außerhalb der Landwirtschaft im April 115.000 Arbeitsplätze geschaffen. Volkswirte hatten indessen mit 168.000 neuen Stellen gerechnet. Beobachter sprechen von entmutigenden Zahlen. Zwar könne man nicht sagen, dass die Wirtschaft abstürze, gesund sei sie aber auch nicht, kommentiert Ron Florence von Wells Fargo die Daten.

Zur Sorge um die US-Wirtschaft gesellt sich die Unsicherheit über den Ausgang der Wahlen in Frankreich und Griechenland am Wochenende. Viele Anleger befürchten, dass in beiden Ländern Regierungen gewählt werden, die vom bisher verfolgten Sparkurs abweichen und schon beschlossene Maßnahmen zum Abbau der Defizite rückgängig machen.

Verkauft werden vor allem Aktien konjunktursensitiver Branchen. Dazu gehören rohstoffnahe Werte wie Alcoa, die um 1,8 Prozent nachgeben, aber auch Bankenwerte wie Bank of America, die sich um 3,3 Prozent verbilligen. Die Aktien des Baumaschinenherstellers Caterpillar büßen 1,8 Prozent ein.

Die schwachen Konjunkturdaten lenken etwas davon ab, dass auch einzelne überzeugende Quartalsberichte vorgelegt wurden. Kraft Foods hat im ersten Quartal gut abgeschnitten. Die Aktie hält sich mit einem Minus von 0,2 Prozent besser als der Markt. LinkedIn steigen nach der Veröffentlichung sehr guter Geschäftszahlen um 8,8 Prozent.

Der Kosmetikkonzern Estee Lauder hat zwar im dritten Geschäftsquartal auf bereinigter Basis überraschend gut verdient, doch enttäuschte der Ausblick auf das Geschäftsjahr. Die Aktie fällt um 3,4 Prozent.

An der Technologiebörse Nasdaq legen Micron um 4,2 Prozent zu. Laut asiatischen Medienberichten hat das Unternehmen sehr gute Chancen, den Bieterwettstreit um die japanische Elpida Memory zu gewinnen.

Anleihen profitieren von den Konjunktursorgen und dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen sinkt auf 1,89 Prozent. Der Goldpreis kletterte nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten bis auf 1.647,07 US-Dollar, kommt inzwischen aber wieder zurück und notiert bei 1.633,63 Dollar. Der Ölpreis gibt mit der Angst vor einer konjunkturbedingt schwächeren Nachfrage deutlich nach. Der Juni-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI fällt um 4,62 Dollar auf 97,92 Dollar.

DJG/DJN/cln

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