Alt 02.05.12, 22:16
Standard Sorge um Arbeitsmarkt dämpft Stimmung an Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones) - Zweifel an der Belebung des Arbeitsmarkts haben am Mittwoch die Stimmung an den US-Aktienmärkten gedämpft. Im April sind in den USA offenbar weniger neue Stellen entstanden als erwartet. Zudem gingen die Auftragseingänge der Industrie im März zurück. Enttäuschende europäische Konjunkturdaten verstärken den Druck auf die Kurse.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 12.269 Punkte. Der S&P-500 verlor 0,3 Prozent auf 1.402 Punkte. Der Nasdaq-Composite stieg dagegen um 0,3 Prozent auf 3.060 Punkte. Das Umsatzvolumen war mit 0,78 (Dienstag: 0,77) Milliarden Aktien abermals recht dünn. Den 1.326 Kursgewinnern standen 1.700 -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 119 Titel.

Eine Erhebung des privaten Dienstleisters ADP ergab, dass im vergangenen Monat 119.000 Arbeitsplätze geschaffen wurden. Volkswirte hatten jedoch eine Zunahme um 175.000 Jobs erwartet. Die Daten gelten als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, der am Freitag veröffentlicht werden soll. Keinen Anlass zu Optimismus gaben auch die Daten zu den Auftragseingängen. Der Rückgang um 1,5 Prozent im März deckte sich zwar mit dem Ökonomenkonsens, doch wurden die Daten für Februar etwas nach unten revidiert.

In Europa enttäuschte der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe der Eurozone. Zudem stieg die Arbeitslosenquote in der Region auf den höchsten Stand seit Einführung der Gemeinschaftswährung. Die europäischen Daten ließen den Euro zugunsten des Dollar abwerten.

Vor diesem Hintergrund suchten die Anleger ihr Heil im Anleihemarkt. Dort sank die Rendite zehnjähriger US-Anleihen zeitweise unter 1,90 Prozent. Sie erholte sich allerdings wieder über diese Marke. Vor den Treasury-Auktionen in der kommenden Woche zögerten viele Investoren, sich stärker zu engagieren. Das US-Finanzministerium will dann drei-, zehn- und 30-jährige Notes im Gesamtvolumen von 72 Milliarden US-Dollar verkaufen.

Der Ölpreis litt hauptsächlich unter den schwächeren Konjunkturdaten und dem festeren Dollar. Die wöchentlichen Lagerbestandsdaten des US-Energieministeriums hatten wenig Einfluss auf den Markt, obwohl die Rohölvorräte etwas stärker als erwartet und dazu auf den höchsten Stand seit fast 22 Jahren gestiegen waren. Der nächstfällige Juni-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI fiel an der Rohstoffbörse Nymex um 0,9 Prozent bzw 0,94 US-Dollar auf 105,22 Dollar. An der ICE gab der Juni-Kontrakt auf die europäische Referenzsorte Brent um 1,2 Prozent bzw 1,46 Dollar auf 118,20 Dollar nach.

Nach Ansicht von Händler spiegelt der Ölmarkt die fundamental eher ungünstigen Bedingungen nicht angemessen wider. Als die Ölvorräte im September 1990 das letzte Mal so hoch waren, kostete das Barrel Öl rund 30 Dollar.

Am Aktienmarkt wurden vor allem Papiere konjunktursensitiver Unternehmen verkauft. Dazu gehörten rohstoffnahe Werte wie Alcoa (-2,4 Prozent auf 9,73 Dollar), aber auch Aktien von Banken wie Bank of America (-1,8 Prozent auf 8,16 Dollar).

Ansonsten standen Geschäftszahlen von Unternehmen aus der zweiten Reihe im Blick. Chesapeake Energy brachen um 14,6 Prozent auf 16,74 Dollar ein, nachdem der Gaskonzern im ersten Quartal die Erwartungen des Marktes verfehlt hat. Überraschend gute Geschäftszahlen ließen TripAdvisor um 16,7 Prozent auf 42,63 Dollar zulegen. Der Betreiber eines Reise-Portals hat seinen Quartalsgewinn im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. American Eagle Outfitters verteuerten sich um 16,8 Prozent auf 20,90 Dollar, nachdem die Bekleidungskette ihre Prognosen für das erste Geschäftsquartal erhöht hatte.

Broadcom erholten sich von anfänglichen Verlusten und schlossen um 0,5 Prozent höher bei 36,89 Dollar. Das Halbleiterunternehmen hat zwar im ersten Quartal mehr umgesetzt und verdient als erwartet, doch schrumpfte die Bruttomarge. Die Aktien des Börsenbetreibers Intercontinental Exchange (ICE) fielen um 2,5 Prozent auf 127,85 Dollar, obwohl das Unternehmen mit seinem Quartalsergebnis die Erwartungen des Marktes erfüllt hatte. Clorox (-3,2 Prozent auf 67,80 Dollar) hatte mit dem Gewinn je Aktie des dritten Geschäftsquartals den Analystenkonsens knapp verfehlt und einen enttäuschenden Ausblick gegeben.

DJG/DJN/cln

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