Alt 02.05.12, 13:52
Standard Arbeitsmarkt sorgt für schlechte Laune
Beitrag gelesen: 278 x 

NEW YORK (Dow Jones) - Wenig Grund zum Kaufen gibt es für die Investoren an Wall Street am Mittwoch. Denn vor Börsenstart hat der private Dienstleister ADP frische Daten zum Arbeitsmarkt veröffentlicht. Zwar wurden im April 119.000 neue Stellen in Amerika geschaffen, doch am Markt war eigentlich ein Plus von 175.000 erwartet worden. Die Daten werden mit Argusaugen verfolgt, denn am Freitag folgt der offizielle Arbeitsmarktbericht. Die US-Futures tendieren denn auch leichter: der Nasdaq-Future gibt 0,6 Prozent nach, der S&P-Future 0,5 Prozent.

Auch der Blick über den Atlantik stimmt heute einmal mehr trübe. Denn auch hier blieben Konjunkturdaten aus verschiedenen europäischen Ländern hinter den Hoffnungen zurück. Es waren die sogenannten Einkaufsmanagerindizes zum Verarbeitenden Gewerbe, die enttäuschten. Das sind Daten, für die eine Anzahl von für den Einkauf verantwortlichen Unternehmensmanagern zu Auftragslage, Preisen und anderen wichtigen Daten befragt werden. Vor allem Italiens Zahlen sorgten für lange Gesichter am Aktienmarkt: statt der prognostizierten 46,7 wurden von dort nur 43,8 berichtet.

Die Stimmung am US-Markt dürfte weiterhin von der Lage in Europa abhängen, urteilen die Analysten von Barclays. Denn sofern die Erholung der Wirtschaft in einem großen Teil der Welt nicht recht in Fahrt komme, könnten die Bullen auch andernorts ihre Energie kaum austoben. Am Wochenende stehen zudem Wahlen in Frankreich und Griechenland an, der nächste Unsicherheitsfaktor vom alten Kontinent. Vor diesem Hintergrund geht es mit dem Euro nach unten. Seit dem Morgen hat die Devise zum Dollar rund ein Cent eingebüßt. Neben dem Dollar profitieren auch die Treasurys von der Unsicherheit. Folgerichtig fällt die Rendite der Zehnjährigen und zwar auf 1,92 Prozent.

Am Vortag hatten die Investoren an Wall Street bei den Aktien noch zugelangt, motiviert vom dortigen Einkaufsmanagerindex zum Verarbeitenden Gewerbe. Der Dow-Jones-Index hatte sogar den höchsten Stand seit Ende 2007 erklommen.

Unter den Einzelwerten geben Broadcom vorbörslich gut 2 Prozent nach. Einen stichhaltigen Grund gibt es dafür eigentlich nicht - im Gegenteil, die am Dienstag nach Börsenschluss mitgeteilten Ergebnisse für das erste Quartal fielen besser aus als erwartet. So lag der bereinigte Gewinn je Aktie mit 0,65 Dollar über der Schätzung der Analysten von 0,55 Dollar und auch der Umsatz fiel mit 1,83 Milliarden Dollar über den Erwartungen von 1,78 Milliarden Dollar aus. Möglicherweise haben die Investoren auch schon viel vorweg genommen, denn die Titel haben seit Jahresbeginn bereits um 25 Prozent zugelegt.

Noch deutlicher unter Druck stehen Chesapeake Energy, die um 8,2 Prozent auf 17,99 Dollar fallen. Hier lagen die Ergebnisse für das erste Quartal deutlich unter den Erwartungen der Analysten. So wurde ein Gewinn je Aktie von 0,18 Dollar vermeldet, der Umsatz lag bei 2,42 Milliarden Dollar. Analysten hatten aber je Anteilsschein mit einem Gewinn von 0,28 Dollar und einem Umsatz von 2,71 Milliarden Dollar gerechnet.

Am Dienstag gewann der Dow Jones Index 0,5 Prozent auf 13.280 Punkte. Um 0,6 Prozent legte der breitere S&P-500-Index zu. Die beiden Nasdaq-Indizes retteten ein mageres Plus von jeweils 0,1 Prozent aus dem Tag.

DJG/DJN/raz

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 20:43 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]