Alt 30.04.12, 22:14
Standard Konjunktursorgen drücken Wall Street ins Minus
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NEW YORK (Dow Jones) - Konjunkturängste haben den US-Aktienmärkten zu Wochenbeginn Verluste beschert. Neben enttäuschenden US-Indikatoren lasteten schwache Daten aus Europa auf den Kursen. Der neuerliche Rückgang der spanischen Wirtschaftsleistung schürte die Angst vor einer Verschärfung der Euro-Schuldenkrise.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte verlor 0,1 Prozent auf 13.214 Punkte. Der S&P-500 fiel um 0,4 Prozent auf 1.398 Punkte. Der Nasdaq-Composite gab um 0,7 Prozent auf 3.046 Punkte nach. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,85 (Freitag: 0,79) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 1.190 Kursgewinner 1.856 -verlierer, während 120 Titel unverändert schlossen.

Die schlechten Nachrichten aus Spanien verhagelten den US-Börsen schon den Start in den Tag. Die Wirtschaft des Landes, das als eines der "Sorgenkinder" der Eurozone gilt, ist das zweite Quartal in Folge geschrumpft und befindet sich damit nach offizieller Lesart in einer Rezession. Der Sparkurs der spanischen Regierung bremst das Wachstum und erschwert die Sanierung des Staatshaushalts. Erst in der vergangenen Woche hatte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Märkte erschreckt, indem sie Spanien eine um zwei Stufen schlechtere Bonitätsnote gab.

Unter den US-Konjunkturdaten des Tages enttäuschte vor allem der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago, der im April wesentlich stärker zurückging als erwartet. Daneben zeigten Daten zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben, dass der private Konsum, die tragende Säule der US-Wirtschaft, im März weniger zum Wachstum der Konjunktur beigetragen hat als erwartet, obwohl die US-Bürger mehr Geld zur Verfügung hatten. Die höheren Einkommen lassen immerhin hoffen, dass die Verbraucher in den kommenden Monaten wieder mehr ausgeben.

Die konjunkturelle Unsicherheit stützte die Kurse der Staatsanleihen. Allerdings herrschte am Anleihemarkt vor den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag eine abwartende Haltung vor. Die Umsätze waren gering. Die Rendite zehnjähriger US-Treasurys sank auf 1,92 Prozent. Der Ölpreis zeigte sich trotz der Konjunktursorgen relativ stabil. Der nächstfällige Juni-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI sank an der Nymex um 0,1 Prozent bzw 0,06 Dollar auf 104,87 Dollar. An der ICE fiel der Juni-Kontrakt auf Brent um 0,3 Prozent bzw 0,36 Dollar auf 119,47 Dollar.

Am Aktienmarkt standen vor allem einige Kooperationen und Übernahmen im Blick. Barnes & Noble haussierten um 51,7 Prozent auf 20,75 Dollar. Microsoft will 300 Millionen Dollar in die E-Book-Sparte der Buchhandelskette investieren. Microsoft stiegen um 0,1 Prozent auf 32,01 Dollar.

Sunoco verteuerten sich um 20,5 Prozent auf 49,29 Dollar, nachdem Energy Transfer Partners (+3,6 Prozent auf 49,63 Dollar) den Kauf des Raffineriebetreibers für 5,3 Milliarden Dollar angekündigt hatte. Gen-Probe sprangen um 18,7 Prozent auf 81,55 Dollar nach oben. Der Hersteller von Tests zum Nachweis sexuell übertragbarer Krankheiten hat der Übernahme durch Hologic für 3,7 Milliarden Dollar zugestimmt. Hologic fielen um 9,9 Prozent auf 19,12 Dollar.

Übernahmespekulationen trieben Monster Beverage zeitweise um fast 30 Prozent nach oben. Das Wall Street Journal hatte unter Berufung auf informierte Kreise gemeldet, dass Coca-Cola den Hersteller von Energiedrinks kaufen wolle. Kurz vor Ende der Börsensitzung dementierte Coca-Cola Verhandlungen über eine Übernahme von Monster. Daraufhin fiel die Monster-Aktie in negatives Terrain und schloss um 0,8 Prozent niedriger bei 65 Dollar. Coca-Cola sanken um 0,4 Prozent auf 76,32 Dollar.

Apple verloren 3,2 Prozent auf 583,98 Dollar. Am Samstag hatte die New York Times ausführlich über die Methoden berichtet, mit denen Apple auf legalem Wege ihre Steuerlast mindert. Die Aktien des Krankenversicherers Humana büßten 8,1 Prozent auf 80,68 Dollar ein. Das Unternehmen hat zwar seine Jahresziele erhöht, dabei aber die hochgesteckten Erwartungen der Analysten verfehlt. Der Kurs von Nyse Euronext gab um 4,9 Prozent auf 25,75 Dollar nach. Ein geringeres Handelsaufkommen und die Kosten der gescheiterten Fusion mit der Deutschen Börse hatten das Ergebnis des Börsenbetreibers geschmälert.

DJG/DJN/cln

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