Alt 23.08.13, 11:56
Standard DAX bügelt Eröffnungs-Delle aus
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An den europäischen Börsen werden die Verluste aus dem Eröffnungsgeschäft zum Kauf genutzt. Der DAX macht die Delle aus dem frühen Handel wett und liegt am Mittag mit 8.398 Punkten auf dem Schlussstand vom Donnerstag. Der Euro-Stoxx-50 gibt noch geringfügig nach, mit einem Minus von 0,2 Prozent tendiert er knapp behauptet.

Die Stimmung wird weiter als gut beschrieben. Die Spekulation um einen Rückzug der US-Notenbank aus den Anleihenkäufen belastet die Kurse nicht mehr. Stattdessen konzentrieren sich die Anleger wieder auf die positiven Konjunktursignale aus Europa, den USA und zuletzt auch wieder China. Das statistische Bundesamt hat bestätigt, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen ist. Die Stimmung profitiert auch nach wie vor von den guten Einkaufsmanagerindizes, die am Donnerstag veröffentlicht worden sind. Am Nachmittag werden der Index des Verbrauchervertrauens für die Eurozone sowie Daten zu den der US-Neubauverkäufen veröffentlicht.

Am Anleihemarkt rentieren US-Treasurys am Morgen unverändert bei 2,88 Prozent. Im Handel hält man einen baldigen Anstieg auf 3 Prozent für wahrscheinlich. Die Rendite von Bundesanleihen zieht weiter an auf 1,95 Prozent. Hier dürfte die 2-Prozent-Marke bald fallen.

Am Devisenmarkt stabilisieren sich derweil die Währungen der Schwellenländer gegenüber dem Dollar. Der Euro notiert mit 1,3360 Dollar wenig verändert. Das in Jackson Hole stattfindende Notenbankertreffen dürfte auch am Freitag keine Akzente setzen. "Der Grund ist relativ einfach: Ben Bernanke, der seit seinem Amtsantritt 2006 immer zu Beginn gesprochen hat, nimmt diesmal nicht teil", sagt Lutz Karpowitz von der Commerzbank.

Und damit erhoffe sich der Markt auch keine Hinweise darauf, wann die Fed denn nun mit der Reduzierung der Wertpapierkäufe beginnen werde, so der Analyst weiter. Auch EZB-Präsident Mario Draghi bleibt dem Treffen dieses Jahr fern. Teil nimmt hingegen Fed-Vize Janet Yellen, der neben Larry Summers die größten Chancen auf die Nachfolge von Ben Bernanke eingeräumt werden. Auch der japanische Notenbankchef ist vor Ort: "Sollte er den Yen herunterreden, könnten die internationalen Börsen darauf positiv reagieren", sagt Chris Zwermann von Zwermann Financials.

Im DAX setzt die Commerzbank-Aktie den Anstieg der vergangenen Tage fort und gewinnt weitere 2,6 Prozent auf 8,82 Euro. Die Bundesregierung will ihre 17-Prozent-Beteiligung an dem Finanzinstitut einem Magazinbericht zufolge nicht über die Börse, sondern direkt an einen strategischen Käufer veräußern. equinet hält eine Übernahme der Commerzbank allerdings für wenig wahrscheinlich. Im Handel heißt es dazu, dass die Spekulationen das Commerzbank-Papier weiter in die Höhe treiben könnten, insbesondere da viele Leerverkäufer gezwungen seien, ihre Positionen zu schließen.

Im TecDAX ist die Xing-Aktie auf ein neues Rekordhoch von 78,40 Euro gesprungen. Derzeit steigt sie um mehr als 10 Prozent auf 76,95 Euro. Im Handel macht das Gerücht die Runde, dass der US-Wettbewerber LinkedIn Kaufinteresse an der Burda-Beteiligung an Xing habe. "Es ist nicht das erste Mal, dass dieses Gerücht die Runde macht", so ein Händler. Ein Analyst sieht das Gerücht ebenfalls skeptisch, da ein Einstieg lange Zeit zu einem deutlich niedrigeren Preis hätte stattfinden können. An anderer Stelle wird der deutliche Kursanstieg damit begründet, dass ein Börsenbrief die Aktie in sein Musterdepot genommen haben soll. Weder Xing noch LinkedIn waren kurzfristig für eine Stellungnahme zu erreichen.

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