Alt 27.10.08, 12:22
4X report: Marktbericht Auslandsaktien KW 43
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Börsenkurse weiterhin auf Achterbahnfahrt – Volatilität bleibt extrem hoch.

Nachdem der amerikanische Aktienmarkt mit dem Dow Jones die Marke von 9.000 Punkten zunächst verteidigen konnte, ging es am Mittwoch wieder deutlich bergab. Zum Handelschluss dieses Tages notierte der Leitindex bei 8.519 Punkten.

Der Wochenauftakt deutete zumindest vorübergehend eine Erholung und Beruhigung des Marktes an. Den nötigen Rückenwind gaben am Montag die positiven Konjunkturdaten sowie eine leichte Entspannung auf den Kreditmärkten. Außerdem beflügelte die Aussicht auf ein weiteres Konjunkturprogramm den Aktienmarkt. Auf der Gewinnerseite fanden sich die Ölwerte, wie Halliburton (WKN: 853966) und Chevron (WKN: 852552) wieder, die von der Ankündigung der OPEC profitierten, die Fördermenge von Öl zu senken. Bei Halliburton überzeugten zudem die Zahlen zum dritten Quartal. Der Technologiebereich bot ein unterschiedliches Bild. Auf der einen Seite konnten Applied Materials (WKN: 865177) und Intel (WKN: 855681) nach einer Hochstufung des Chipsektors zulegen. Jedoch verlor auf der anderen Seite die Aktie von Research in Motion (WKN: 909607), nach dem Zweifel über den weiteren Geschäftsverlauf aufkamen.

Am Dienstag trübte sich der Börsenhimmel wieder deutlich ein. Grund hierfür lieferten die gemeldeten Quartalszahlen von DuPont (WKN: 852046) und Caterpillar (WKN: 850598), die die Anleger verunsicherten. Auch aus dem Technologiesektor enttäuschten die Unternehmenszahlen für das dritte Quartal. Die Aktien von Texas Instruments (WKN: 852654) verloren über sechs Prozent. Über 17 Prozent verbilligte sich das Papier von Sun Microsystems (WKN: A0M7N9). In Erwartung schlechter Zahlen trennten sich die Anleger auch von Apple (WKN: 865985) und Yahoo (WKN: 900103), die nach Börsenschluss ihre Daten bekannt gaben.

Am Mittwoch zählten diese beiden Werte jedoch zu den wenigen Gewinnern, nachdem die Ergebnisse vom Vorabend erleichtert aufgenommen wurden. Auch die Zahlen von McDonalds (WKN: 856958) stimmten deren Aktionäre positiv. Auf der Verliererseite standen Unternehmen wie Merck & Co (WKN: 851719) und AT&T (WKN: A0HL9Z), deren Quartalsberichte nicht zur Erheiterung beitrugen. Der Markt quittierte dies mit einem Kursabschlag von ca. sieben Prozent. Dazu passte auch die Aktie von Boeing (WKN: 850471) ins Bild. Durch den Mechanikerstreik sehe sich das Unternehmen dazu veranlasst, die Gewinnprognosen anzupassen. Die Aktien von SanDisk (WKN: 897826) erlitten einen Kurseinbruch von über 30 Prozent, nach dem bekannt wurde, dass der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung das Übernahmeangebot zurückziehe.

Besonders volatil zeigte sich in dieser Woche der japanische Aktienmarkt. Der Nikkei225 schloss im Wochenvergleich nahezu unverändert bei 8.460 Punkten, aber Tagesschwankungen von über 500 Punkten zeigen, wie nervös der Markt momentan ist. Am Donnerstag testete der japanische Leitindex kurzfristig sogar die 8.000-Punkte-Marke um danach wieder um ca. sechs Prozent zu steigen. Keine guten Nachrichten kamen nachbörslich von Sony Corp. (WKN: 853687), die eine Gewinnwarnung für das laufende Geschäftjahr veröffentlichten. Die Aktie schloss an der Tokioter Börse auf einem neuen Jahrestief und kam auch später im europäischen Handel weiter unter Druck.

Erneut starke Kursrückgänge verzeichneten die Aktienmärkte der Emerging Markets. So wurde vor allem dem argentinischen Markt massiv Liquidität von ausländischen Investoren entzogen. Die Ankündigung der argentinischen Regierung, die privaten Rentenversicherungsfonds zu verstaatlichen, löste auf breiter Front Entsetzen aus. Der Merval-Aktienindex verlor innerhalb von zwei Tagen über 20 Prozent an Wert. Der argentinische Peso sowie argentinische Staatsanleihen stehen ebenfalls unter erheblichem Druck. Marktteilnehmer vermuten hinter dieser geplanten Aktion der Regierung eine Sanierung des Staatshaushaltes. Ein erneuter Staatsbankrott sollte unter diesen Vorzeichen nicht mehr ausgeschlossen werden.

Der schwedische Telekomausrüster Ericsson (WKN: 850001) hat im dritten Quartal 2008 ein Ergebnis von rund 570 Millionen Euro erreicht. Dies war in etwa soviel wie im Vorjahreszeitraum. Da Analysten zuvor von einem deutlich geringeren Ergebnis ausgingen, reagierte die Aktie zu Beginn mit einem deutlichen Kursanstieg um über zwölf Prozent, verlor diesen Zugewinn jedoch in einem sehr nervösen Markt wieder und notiert im Moment bei 5,14 Euro.

Die russische Gazprom (WKN: 903276) hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2008/2009 einen Nettogewinn von 10,8 Milliarden Dollar erzielt. Hauptgrund für diese Steigerung war der gestiegene Gaspreis. Analysten gingen von einem geringeren Ergebnis aus. Jedoch gab der Gazprom-Chef Alexej Miller auch bekannt, dass sich die Kapitalbeschaffung deutlich verschlechtert hat. Dies trübte den Ausblick des Unternehmens ein, das übrigens zu den höchst verschuldeten in Russland zählt. Die Aktie reagierte kaum auf die Mitteilung der Gesellschaft und liegt nun bei 12 Euro.

Bei der österreichischen Austrian Airlines (WKN: 875224) gibt es Probleme beim geplanten Bieterrennen. Die französische Airline Air France - KLM zieht sich zurück. Die russische S7 fordert noch Zeit für ein konkretes Angebot. Auch die deutsche Lufthansa will nicht voreilig ein Angebot abgeben. Nach dieser Bekanntgabe fiel die Aktie der Austrian Airline um zeitweise über 40 Prozent und lag am Mittwoch Abend bei 2,85 Euro. Am Donnerstag wurde die Aktie wegen einer wichtigen Bekanntmachung vom Handel ausgesetzt.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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