Alt 06.12.12, 21:30
Standard Techsektor zieht Wall Street hoch
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Nach lauem Start haben die Aktien an Wall Street am Donnerstag Kurs nach oben genommen. Technologiewerte erholten sich von den Mittwochs-Verlusten und zogen dann auch den Gesamtmarkt hoch. Der Techsektor profitierte vor allem von der Zuversicht von Broadcom. Der nach wie vor unentschiedene Haushaltsstreit sorgte zunächst für Zaudern, trat dann aber etwas in den Hintergrund. Unterstützung erhielten die Märkte auch aus Europa, wo die meisten Börsenplätze Kursgewinne verzeichneten. Das Highlight der Woche, der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, steht allerdings erst am Freitag an.

Apple-Aktien bremsten vorerst ihre Talfahrt, nachdem der Kurs des vor kurzem noch teuersten Unternehmens der Welt am Mittwoch noch über 6 Prozent verloren hat. Der Titel legte um 1,6 Prozent zu. Die charttechnische Gefahr bleibt aber bestehen. Denn bis zum Ende dieser Woche könnte der Chart der Aktie ein sogenanntes Todeskreuz ausbilden, sagen technische Analysten. Dieses entsteht beim Schnittpunkt von 50-Tage-Linie und 200-Tage-Linie, wenn der 50-tägige den 200-tägigen gleitenden Kursdurchschnitt von oben durchkreuzt. An diesem Punkt könnte sich eine kurzfristige Kursschwäche zu einem längerfristigen Trend entwickeln.

Als einziges Konjunkturdatum wurden die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche veröffentlicht. Sie verringerten sich etwas stärker als erwartet, fanden aber nur einen Tag vor der Veröffentlichung des sehr viel aussagekräftigeren offiziellen Arbeitsmarktberichts für November wenig Beachtung.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent, der S&P-500 stieg um 0,3 Prozent, und der Nasdaq-Composite kletterte um 0,5 Prozent. Am Aktienmarkt kamen auf 1.602 (1.581) Kursgewinner 1.425 (1.443) -verlierer. Unverändert schlossen 132 (121) Titel. Das Umsatzvolumen fiel auf 0,62 (Mittwoch: 0,76) Milliarden Stück. Am Anleihemarkt drückten steigende Notierungen die Rendite zehnjähriger US-Treasurys auf 1,58 Prozent. Die Ungewissheit um den Haushaltsstreit trieb die Investoren in den sicheren Hafen der Anleihen.

Der Ölpreis fiel um 1,8 Prozent auf 86,26 Dollar. Hier drückte noch immer der Öllager-Bericht vom Mittwoch, der stark steigende Bestände bei Benzin und Destillaten verzeichnet hatte. Der Euro gab deutlich ab, nachdem EZB-Präsident Draghi auf der Pressekonferenz zur EZB-Sitzung Zinssenkungsfantasien entfacht hatte. Die Gemeinschaftswährung fiel unter 1,30 Dollar und notierte nur noch bei 1,2969 Dollar. Gold erholte sich nur leicht von den Abgaben der jüngsten Zeit und wurde mit 1.697 Dollar je Feinunze gehandelt.

Am Aktienmarkt stiegen die Aktien des Netzwerkausrüsters Broadcom um 3,3 Prozent. Das Unternehmen verzeichnete im Mobilfunkbereich besser als erwartete Einnahmen. Daneben wurde auch die Umsatzprognose für das vierte Quartal auf 2 bis 2,1 Milliarden Dollar von zuvor 1,95 bis 2,1 Milliarden Dollar leicht angepasst.

Auch Walter Energy stand im Fokus. Die britische Zeitung Daily Mail hatte berichtet, dass BHP Billiton an dem Betreiber von Kohlebergwerken interessiert sei und 55 Dollar je Aktie bieten wolle. Papiere von Walter Energy stieen um gut 5 Prozent.

Aktien des GPS-Geräteherstellers Garmin profitierten von der bevorstehenden Aufnahme in den S&P-500 und legten um 5,7 Prozent zu. Der Kurs des Handtaschenherstellers Vera Bradley fiel rapide um knapp 12 Prozent. Die Quartalszahlen des Unternehmens hatten zwar überzeugt, doch enttäuschte der Ausblick.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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