Alt 05.12.12, 21:37
Standard Hoffen auf Umschiffen der Fiskalklippe stützt Aktien
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Anzeichen für eine brummende Wirtschaft sowie die Hoffnung auf ein Umschiffen der Fiskalklippe haben den Blue Chips an Wall Street am Mittwoch Gewinne beschert. Sowohl der ISM-Index für das nichtverarbeitende Gewerbe als auch Daten zu den Auftragseingängen in der Industrie sind besser ausgefallen als erwartet. Hinzu kam frische China-Fantasie, Peking will die heimische Wirtschaft stützen.

Im frühen Handel hatte noch der Haushaltsstreit stärker belastet. Dann liefen Meldungen über die Ticker, wonach sich mehrere Dutzend Republikaner in einem offenen Brief kompromissbereit zeigten. Dies war ganz nach dem Geschmack der Investoren, denn hierauf machte der Dow-Jones-Index binnen einer Stunde rund 120 Punkte gut. Man habe den Eindruck, so Hugh Johnson von Hugh Johnson Advisors, dass es "Bewegung in Washington" gebe und dass "die Positionen nicht ideologisch verhärtet" seien.

Am Ende reichte es im Dow-Jones-Index noch für ein Plus von 0,6 Prozent, der S&P-500 stieg um 0,2 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 0,8 Prozent nachgab. Am Aktienmarkt kamen auf 1.581 (1.465) Kursgewinner 1.443 (1.543) -verlierer. Unverändert schlossen 121 (127) Titel. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,76 (Dienstag: 0,67) Milliarden Stück.

Am Anleihemarkt zeigten sich die Notierungen etwas fester. Die Rendite zehnjähriger Treasurys sank auf 1,59 Prozent. Der Dollar hat zum Euro wieder etwas Boden gut gemacht. Für die Gemeinschaftswährung wurden nur noch rund 1,3070 Dollar gezahlt; im Tageshoch kostete der Euro 1,3127 Dollar.

Der Ölpreis fiel um 0,7 Prozent auf 87,88 Dollar je Fass WTI-Öl. Zwar waren die wöchentlichen Rohöllagerbestände gefallen, doch der drastische Anstieg bei Benzin und Destillaten brachen den Preis unter Druck. Gold baute die jüngsten Verluste noch aus und fiel auf 1.693 Dollar je Feinunze. Goldman Sachs sieht steigende Abwärtsrisiken in dem Edelmetall, unter anderem wegen einer sich bessernden US-Konjunktur.

Aktien der Citigroup stiegen um gut 6 Prozent. Die Bank hat sich eine Schrumpfkur verordnet, die Stellenstreichungen und den Rückzug aus einigen Ländern vorsieht. Damit sollen ab 2014 jährlich 1,1 Milliarden Dollar eingespart werden.

Die Titel des Versicheruzngskonzerns Travelers machten knapp 5 Prozent gut. Travelers ist bei dem Supersturm Sandy vermutlich glimpflich davon gekommen. Das Unternehmen beziffert den möglichen versicherten Schaden durch den Hurrikan auf 650 Millionen US-Dollar. Das ist deutlich weniger als der Wettbewerber Allstate mit fast 1,08 Milliarden Dollar erwartet.

Im Rohstoffsektor sorgte eine Übernahme für Furore. Freeport-McMoRan Copper & Gold will sowohl die McMoRan Exploration als auch die Plains Exploration & Production übernehmen. Freeport-Aktien verbilligten sich um 16 Prozent. Die Kurse von McMoRan Exploration und Plains verteuerten sich um 87 Prozent und um gut 23 Prozent.

Der Kurs der Apple-Aktie fiel um 6,4 Prozent, nachdem Nokia sein neues Windows-Smartphone Lumia 620 vorgestellt und mit China Mobile einen Vertrag zum Verkauf des Smartphones Lumia 920 geschlossen hat.

Aktien von Facebook profitierten von der bevorstehenden Aufnahme in den Nasdaq-100-Index und gewannen 0,9 Prozent. Der Kurs von Pandora brach um gut 17 Prozent ein. Die Internetradiogesellschaft hat zwar im dritten Geschäftsquartal überraschend gut abgeschnitten, für das vierte Quartal aber einen Verlust und eine enttäuschende Umsatzentwicklung angekündigt.

Kontakt zum Autor: ralf.zerback@dowjones.com

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