Alt 04.12.12, 07:06
Standard Anleger agieren nach mauen Daten mutlos
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Eine herbe Enttäuschung hat Amerikas Industrie den Investoren am Montag bereitet. Denn der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe in den USA hat leider nicht gehalten, was die überzeugenden Einkaufsmanagerindizes aus China und Europa zu versprechen schienen. "Mit 49,5 hat er den niedrigsten Wert in diesem Jahr geliefert", so ein Händler. Besonders die Beschäftigungskomponente wertete er als Enttäuschung. Die überraschend guten Daten zu den Bauausgaben vermochten die Stimmung nicht zu drehen. Und noch immer ächzen die Anleger unter der drohenden Fiskalklippe.

Der Haushaltsstreit in den USA ist nämlich noch immer nicht beigelegt. Sollten sich Regierung und Opposition nicht einigen, würden zum Jahreswechsel automatisch Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in Kraft treten, die die USA schlimmstenfalls in die Rezession stürzen würden. Am Montag stellte Präsident Obama per Twitter nochmals klar, warum die Steuererleichterungen für die obersten zwei Prozent Spitzenverdiener aus seiner Sicht auslaufen sollten. Unterdessen machte der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses John Boehner seinerseits einen Vorschlag, der eigenen Angaben zufolge einen Kompromiss darstellt. Es blieb aber letztlich unklar, wie weit die Debatte vorangeschritten ist.

Der Dow-Jones-Index fiel um 0,5 Prozent, der S&P-500 um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,3 Prozent. Am Aktienmarkt kamen auf 1.196 (1.614) Kursgewinner 1.831 (1.411) -verlierer. Unverändert schlossen 117 (109) Titel. Das Umsatzvolumen fiel auf 0,66 (Freitag: 1,18) Milliarden Stück. An den europäischen Börsen hatten die Investoren etwas mutiger agiert, doch auch hier schlossen die Indizes deutlich unter den Tageshochs. Ein wenig half der griechische Plan zum Abbau der Schulden. Das Land will Schuldtitel im Umfang von zehn Milliarden Euro zurückkaufen.

Am Anleihemarkt ließen fallende Notierungen die Rendite zehnjähriger Treasurys auf 1,63 Prozent steigen. Der Euro profitierte vom Rückkaufangebot für griechische Staatsanleihen, das bessere Bedingungen vorsieht als befürchtet. Die Gemeinschaftswährung stieg auf 1,3050 US-Dollar. Der Ölpreis tendierte zwischenzeitlich sehr fest, am Ende gab er aber mit den schwachen Konjunkturdaten das Gros der Gewinne wieder ab. Für das Fass WTI-Öl wurden schließlich 89,03 Dollar bezahlt, ein Plus von 18 Cents oder 0,2 Prozent. Gold wurde kaum verändert zum späten Freitag gehandelt, die Feinunze ging zu 1.715 Dollar um.

Die Papiere von Yahoo gaben 1,2 Prozent nach. Ein mexikanisches Gericht hat den Internetmedienkonzern dazu verdonnert, an Worldwide Directories und Ideas Interactivas 2,7 Milliarden Dollar zu zahlen. Yahoo wird beschuldigt, einen Vertrag über einen Gelbe-Seiten-Service verletzt zu haben.

SuperValu-Titel sprangen um 12,6 Prozent in die Höhe. Der Investor Cerberus Capital Management ist dazu bereit, unterschiedliche Wege hin zu einem Abkommen mit dem Lebensmitteleinzelhändler zu verfolgen. Unter anderem prüft Cerberus die Übernahme des kompletten Geschäfts oder aber einer Kette von Läden.

Aktien von Dell verbesserten sich um 4,4 Prozent. Die Analysten von Goldman Sachs haben die Titel um zwei Stufen auf "Buy" von "Sell" hochgestuft. Der Kurs von Research in Motion tendierte trotz eines negativen Analystenurteils unverändert. Canaccord Genuity ist skeptisch, was die Markteinführung des Blackberry 10 angeht, und hat Research in Motion daher auf "Sell" von "Hold" zurückgestuft.

DJG/DJN/raz

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