Alt 20.03.18, 12:39
Standard Börsen ziehen trotz schwachem ZEW etwas an
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FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen ziehen am Dienstagmittag nach dem Ausverkauf vom Vortag leicht an. Im Handel ist von einem wackligen Stabilisierungsversuch die Rede. Ein schwacher ZEW-Index ist nicht dazu angetan, die Anleger aus der Reserve zu locken. Der ZEW-Index fiel im März auf 5,1 nach 17,8 im Februar zurück - die Sorge vor einem Handelskonflikt hat auf die Stimmung gedrückt. "Der Ifo dürfte damit auch schwächer ausfallen", so ein Händler. Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 12.252, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,3 Prozent auf 3.406 nach oben.

Im Blick steht die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Es gilt als ausgemachte Sache, dass die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte anheben wird. Viel spannender ist aber der Zinsausblick - Anleger wollen wissen, ob die Zinsen im laufenden Jahr drei- oder viermal angehoben werden.

Neben den großen übergeordneten Themen Handelsstreit und Zinswende belastet die Ausverkaufsstimmung bei einigen US-Technologiewerten. Auslöser waren ein Kurseinbruch bei Facebook, nachdem bekannt wurde, dass Daten von Facebook-Nutzern missbräuchlich zu Wahlkampfzwecken verwendet wurden. Alphabet-Google erlitten mit dem tödlichen Unfall eines autonom fahrenden Autos ebenfalls deutliche Verluste. Im europäischen Handel hält sich der Tech-Sektor mit unveränderten Notierungen noch recht gut.

CFO-Abgang bei Moeller-Maersk belastet

Nach dem Rücktritt des Finanzchefs Jakob Stausholm verlieren Moeller-Maersk 1,4 Prozent auf 9.334 Kronen. Im Tagestief fiel die Aktie fast auf 9.000 Dänische Kronen, nachdem sie im Sommer noch über 14.000 Kronen notiert hatte. "Der Kurseinbruch geht nicht nur auf den Rücktritt zurück, sondern auf die ungebrochene Verkaufsbereitschaft", sagt ein Händler. Übergeordnete Themen wie die Angst vor einem Handelskrieg hätten den Bären neue Munition geliefert.

Nach schwachen Vorgaben von Oracle geben die Aktien von SAP 0,7 Prozent nach. Nachbörslich brach der Kurs des US-Konkurrenten um fast 7 Prozent ein. Das Cloud-Geschäft bei Oracle wächst nur am unteren Rand der Erwartungen. Oracle hatte einen Ausblick auf das Wachstum des Cloud-Umsatzes im vierten Quartal im Bereich von 19 bis 23 Prozent gegeben. Der Markt hatte aber bereits mit glatt 23 Prozent gerechnet. Auch im dritten Quartal stieg der Umsatz um "nur" 32 Prozent, was ebenfalls am unteren Ende der Erwartungsspanne lag.

Mittelfrist-Ausblick von Puma stützt

Positiv wird der mittelfristige Ausblick von Puma am Markt aufgenommen. Die Aktien steigen um 5,5 Prozent. Im Rahmen ihres Kapitalmarkttages gab der Sportartikler bekannt, bis 2022 den währungsbereinigten Umsatz um rund 10 Prozent pro Jahr steigern zu wollen. Gleichzeitig soll auch die Marge bis dahin auf 10 Prozent steigen. Zur geplanten Dividendenausschüttung nannte Puma eine Spanne von 25 bis 35 Prozent des Konzernergebnisses.

"Wacker Neuson liefert", sagt ein Händler zu den Geschäftszahlen. Umsätze und EBIT des Baumaschinen-Unternehmens lägen nahe an der Konsensprognose. Das gelte auch für den Ausblick. Die erwarteten Wachstumsraten seien aber ermutigend, der Umsatz soll um 8 bis 11 Prozent wachsen, die EBIT-Marge soll weiter auf 9 bis 10 Prozent steigen von zuletzt 8,6 Prozent. "Damit sind die Zahlen gut genug für einen Bounce", sagt der Marktteilnehmer. Wacker Neuson gewinnen 4,9 Prozent.

Lufthansa steigen um 1,5 Prozent, nachdem Alpha Value die Aktien auf "Add" von "Reduce" hochgestuft hat. Stärkster DAX-Titel sind Deutsche Börse mit 2,5 Prozent Plus auf 111,15 Euro: HSBC hat das Kursziel auf 123 von 114 Euro erhöht und die Kaufempfehlung bekräftigt. In der dritten Reihe des deutschen Markts können sich Tom Tailor mit der Rückkehr in die Gewinnzone um 5,1 Prozent erholen.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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March 20, 2018 08:03 ET (12:03 GMT)

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