Alt 20.03.18, 09:34
Standard Börsen widerstandsfähig gegen schwache Vorgaben
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Börsen in Ostasien haben sich am Dienstag den teils sehr schwachen Vorgaben aus Europa und den USA nicht angeschlossen. Etwas stärkere Einbußen zu Beginn wurden im Verlauf verringert und einige Aktienmärkte schafften sogar den Dreh ins Plus. Die Marktteilnehmer hätten den Rücksetzer an den US-Börsen, ausgelöst von sehr schwachen Kursen im Technologiesektor, mit etwas Abstand eher gelassen zur Kenntnis genommen, hieß es.

Für Asien-Pazifik-Anlageexperte Jack Siu von der Credit Suisse eröffnen die jüngsten Abgaben eher Kaufgelegenheiten. Er rät seinen Kunden zu Käufen von Aktien in Europa, China und Korea und empfiehlt besonders Technologie- und Finanzwerte.

Der Nikkei-Index büßte am Ende des Tages ein halbes Prozent ein auf 21.381 Punkte, daneben schlossen nur Sydney und Taipeh moderat im Minus, wo der Handel früher als an den anderen Börsen der Region endete. In Seoul stand nach einem Richtungswechsel am Ende sogar ein Plus von 0,4 Prozent beim Kospi, in Schanghai verbesserte sich das Marktbarometer um 0,3 Prozent. Erneut besser schnitt die Börse ChiNext ab, an der vor allem Aktien von Start-up-Unternehmen gehandelt werden. Hier ging es um 1,2 Prozent bergauf. GF Securities sprach von einer grundsätzlich verbesserten Stimmung für Wachstumsaktien, die von der kommenden Berichtssaison noch untermauert werden dürfte.

Der Nikkei erhielt etwas Rückenwind vom auf seinem zuletzt erhöhten Niveau nachgebenden Yen. Beobachter sahen dies im Zusammenhang mit der allgemein am Mittwoch erwarteten Zinserhöhung in den USA. Einige Marktteilnehmer zeigten zudem "taubenhafte Zuckungen", weil am Dienstag zwei neue stellvertretende Notenbankgouverneure der Bank of Japan ernannt würden, sagte Handelsexperte Stephen Innes von Oanda.

Das Treffen der US-Notenbanker sorgte derweil wegen der damit verbundenen Unwägbarkeiten weiter dafür, dass sich die Kaufneigung am Aktienmarkt in Grenzen hielt. Eine Zinserhöhung gilt zwar als ausgemacht, was die Fed darüber hinaus beispielsweise in ihren Zinsprojektionen kommunizieren wird, ist aber weniger sicher. Weiter dämpfend auf die Stimmung wirkten daneben die jüngsten handelsprotektionistischen Maßnahmen der USA.

Largan leiden unter Uber-Unfall

Unter den Einzelwerten standen auf Taiwan Largan Precision unter Druck, sie verloren 4,2 Prozent. Hintergrund ist ein tödlicher Unfall im Rahmen des Uber-Programms mit selbstfahrenden Autos, worauf Uber die Tests zunächst eingestellt hat. Largan stellt Kameraausrüstung wie Linsen her, die auch bei selbstfahrenden Autos eingesetzt werden.

In Hongkong ging es für das Indexschwergewicht Tencent nach anfänglichen Verlusten um 1,3 Prozent nach oben im Vorfeld der Vorlage der 2017er Geschäftszahlen des Technologieunternehmens am Mittwoch. Sunny Optical schossen ebenfalls nach anfänglichen Einbußen um gut 8 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte am Vortag nach Börsenschluss besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen vorgelegt. Für CSPC Pharma ging es nach einem positiv aufgenommen Ausblick auf 2018 um 11,3 Prozent nach oben.

In Sydney gaben die Rohstoffschwergewichte BHP Billiton und Rio Tinto um jeweils rund 2 Prozent nach, laut Händlern belastet von zum Wochenbeginn schwächeren Rohstoffpreisen.

Der Goldpreis bröckelte wieder etwas ab, die Feinunze kostete zuletzt 1.315 Dollar. Auf der einen Seite profitiere das Edelmetall angesichts der Kursverluste an den Börsen von seinem Ruf als sicherer Hafen, auf der anderen Seite werde der Zulauf aber auch wieder gebremst von der Erwartung steigender Zinsen, sagen Marktbeobachter. Dadurch verliere Gold relativ an Attraktivität.

Öl wurde in Asien höher gehandelt. Brentöl verteuerte sich um knapp 1 Prozent auf 66,64 vor dem Hintergrund der anhaltenden Spannungen im Nahen Osten und Spekulationen über eine niedrigere Ölförderung in Venezuela angesichts der Wirtschaftskrise des Landes.

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March 20, 2018 04:54 ET (08:54 GMT)

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