Alt 15.03.18, 16:33
Standard Dow nimmt mit starken Daten Fahrt auf
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NEW YORK (Dow Jones)--Im Plus tendieren die US-Börsen am Donnerstag im Verlauf, wobei sie die schmalen Eröffnungsgewinne deutlich ausbauen. Unterstützung erhalten die Kurse von überzeugenden Konjunkturdaten. Der Dow-Jones-Index, der am Vortag besonders schwächelte, liegt nun gegenüber den anderen Leitindizes vorn. Gegen Mittag Ortszeit gewinnt er 1 Prozent auf 25.012 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legen um jeweils 0,3 Prozent zu.

Die Konjunkturdaten des Tages fielen durchweg positiv aus. Die vorbörslich veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche entsprach exakt der Konsensschätzung von Volkswirten. Die Importpreise stiegen etwas stärker als erwartet und der Philadelphia-Fed-Index sank im März weniger stark als prognostiziert. Der Empire State Manufacturing Index übertraf im März die Erwartungen deutlich.

Es ist aber fraglich, ob die Kurse sich im Plus behaupten könnten. In den vergangenen Tagen waren Erholungsansätze stets im Sande verlaufen. Nach einem positiven Handelsauftakt fielen die Kurse rasch zurück. Denn die Gefahr eines Handelskriegs halte die Börsen fest im Griff, sagen Beobachter. Das Thema überlagere derzeit alles.

US-Präsident Donald Trump hatte der Angst vor einem Handelskrieg mit China neue Nahrung gegeben, als er am Dienstag sagte, er wolle Importe aus China mit Zöllen von bis zu 60 Milliarden Dollar belegen. Am Mittwoch setzte er noch eins drauf, indem er ankündigte, seine Regierung werde das Handelsdefizit mit China um 100 Milliarden reduzieren.

Dazu kommt die Personalpolitik des Präsidenten: "Es macht die Anleger zunehmend nervös, dass Trump sich im Weißen Haus ein Team aufbaut, das seine interventionistische Außenpolitik unterstützt", sagt Jasper Lawler von London Capital Group. Auch die Berichte, wonach der Präsident nicht nur Stahl und Aluminium mit Strafzöllen belegen will, sondern auch chinesische Produkte allgemein, trage zur Nervosität bei.

Boeing leicht erholt

Trumps Protektionismus hatte in den vergangenen Tagen unter anderem die Boeing-Aktie stark belastet. Falls eine Tendenzwende ausbleibt, dürfte sie ihren größten Wochenverlust seit über zwei Jahren einfahren. Im Tagesverlauf ist sie indes leicht ins Plus gedreht und legt nun 0,5 Prozent zu.

Im Gegensatz dazu ist die Aktie von Sears nach unten abgeknickt und verliert nun 4,8 Prozent. Die Geschäftszahlen des Kaufhausbetreibers waren zunächst noch positiv aufgenommen worden. Besser kommen die Zahlen von Dollar General an. Die Umsätze des Discount-Einzelhändlers sind im vergangenen Quartal auf vergleichbarer Basis um 3,3 Prozent gestiegen, das lag über den Erwartungen der Experten. Die Aktie verteuert sich um 6,8 Prozent.

Supervalu steigen um 2,3 Prozent. Die Einzelhandelskette verkauft im Zuge der Fokussierung auf den Großhandel 21 ihrer insgesamt 38 Filialen Farm Fresh Food & Pharmacy für 43 Millionen Dollar an Drogerieketten wie Harris Teeter, The Kroger und Food Lion. Über den Verkauf der restlichen Filialen verhandelt Supervalu noch.

Der Kurs des Biotechnologie-Unternehmens Alexion zeigt sich 8,7 Prozent höher. Ein Mittel des Unternehmens zur Therapie paroxasmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) hat in einer Studie vielversprechende Ergebnisse gezeigt.

Höhere Nachfrage verhilft Ölpreis zu Erholung

Nachdem die Ölpreise in den vergangenen Tagen unter der Angst vor einer Angebotsschwemme gelitten haben, gibt es nun Hinweise darauf, dass es doch genügend Abnehmer für das große Ölangebot geben könnte. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass die Nachfrage nach Öl in diesem Jahr um 1,5 Millionen Barrel pro Tag zunehmen werde. Der tägliche Bedarf dürfte damit auf 99,3 Millionen Barrel steigen. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 0,6 Prozent auf 61,30 Dollar. Brentöl verteuert sich um 0,5 Prozent auf 65,19 Dollar.

Der Goldpreis gibt nach, nachdem der Dollar etwas aufgewertet hat. Zudem ziehen die Anleger steigende Zinsen ins Kalkül, zumal die Konjunkturdaten des Tages stark ausfielen. Dagegen tritt die politische Unsicherheit, die eigentlich stützen sollte, in den Hintergrund. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,5 Prozent auf 1.317 Dollar. Der Dollar legt nach den Konjunkturdaten zu. Für einen Euro werden nur noch etwa 1,2330 Dollar gezahlt. Im Tageshoch kostete die Gemeinschaftswährung 1,2384 Dollar.

Die Notierungen am Anleihemarkt treten nach den Gewinnen am Vortag auf der Stelle. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steht kaum verändert bei 2,82 Prozent.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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March 15, 2018 11:57 ET (15:57 GMT)

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