Alt 15.03.18, 15:39
Standard Börsen bauen nach US-Daten Gewinne aus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach günstigen US-Daten bauen Europas Börsen am Donnerstagnachmittag die Gewinne leicht aus. Der Philadelphia-Fed-Index ist im März zwar auf 22,3 gefallen, blieb damit aber über der Erwartung von 22. Der Empire State Manufacturing Index ist derweil mit 22,5 Punkten viel besser ausgefallen als die Prognose von 15. Die Daten sprechen insgesamt für einen robusten Zustand der US-Wirtschaft. Der DAX gewinnt 0,8 Prozent auf 12.335 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 3.410 nach oben.

Daneben ist der Markt vom anstehenden großen Verfall am Freitag geprägt. Von der Optionsseite heißt es zum großen Verfall, dass der DAX wohl zwischen 12.000 und 12.500 bleiben werde. Aus technischer Sicht gilt der DAX bei 12.150 Punkten als unterstützt, einen ersten Widerstand sehen Händler bei 12.460 Punkten. Der Euro kommt am Nachmittag leicht auf 1,2342 Dollar zurück, notiert damit aber kaum verändert zu den Vortagesständen.

Munich Re hebt Ausblick leicht an

Gut kommt an der Börse an, dass Munich Re nach dem katastrophenreichen Jahr 2017 wieder in höhere Gewinnregionen zurückkehren will. Der Rückversicherungskonzern rechnet für 2018 mit einem Konzerngewinn von 2,1 bis 2,5 Milliarden Euro, was leicht oberhalb der Markterwartung liegt. Zudem verlängert der Rückversicherer sein Aktienrückkaufprogramm um ein weiteres Jahr bis zur Hauptversammlung 2019. Die Aktie legt um 1,8 Prozent zu.

Die Deutsche Lufthansa hat im vergangenen Jahr wie erwartet einen Rekordgewinn eingefahren und will ihre Aktionäre mit einer um 60 Prozent höheren Dividende von 0,80 Euro je Aktie am Geschäftserfolg beteiligen. Die Aktie zieht kräftig um 2,7 Prozent an. VW legen um 2,6 Prozent zu - hier verweisen Händler auf den anstehenden Verfall.

Geschäftszahlen hat auch der Salz- und Düngemittelhersteller K+S vorgelegt. Er hat im vierten Quartal den operativen Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert und die Margen in beiden Geschäftsbereichen Düngemittel und Salz verbessert. Für die Aktie geht es in Folge um 2,3 Prozent nach oben. Hella handeln 0,7 Prozent im Minus, nachdem die Deutsche Bank das Votum auf "Halten" nach "Kaufen" gesenkt haben soll.

Unilever zukünftig nur noch mit einem Firmensitz

Licht und Schatten sehen Marktteilnehmer in der Reform der Struktur von Unilever. Einerseits wird die Struktur vereinfacht, indem Unilever den doppelten Firmensitz aufgibt und der Hauptsitz künftig in Rotterdam liegen wird. "Die damit einhergehende Neuordnung der Geschäftsbereiche ist positiv", sagt ein Händler.

Da sie künftig dem niederländischen Recht unterliegt, dürften Übernahmeversuche deutlich erschwert werden. "Das sollte den Kurs erheblich bremsen", so der Händler. Im vergangenen Jahr hatte Kraft erfolglos nach Unilever gegriffen. Da mit weiteren Angriffen gerechnet wurde, hatte Unilever damals eine Umstrukturierung angekündigt. Unilever geben 1 Prozent nach.

Nach Geschäftszahlen geht es für die Aktie von Lanxess um 3,7 Prozent nach unten. Umsatz und EBITDA lägen zwar eher am oberen Rand der Erwartungen. "Der Ausblick ist aber wenig konkret", sagt ein Händler. Zudem sei fraglich, ob die gestiegene EBITDA-Marge bei steigenden Rohstoffkosten nachhaltig sei.

Elliott drängt auf Managementwechsel bei Telecom Italia

Der aktivistische Investor Elliott strebt massive Veränderungen im Aufsichtsrat von Telecom Italia an und legt sich dabei mit Hauptaktionär Vivendi an. Elliott drängt unter anderem auf einen Austausch von Chairman Arnaud de Puyfontaine, der zugleich CEO von Vivendi ist.

Neben Puyfontaine strebt Elliott auf der Hauptversammlung am 24. April den Austausch von fünf weiteren Aufsichtsratsmitgliedern an. Elliott hat unlängst eine Beteiligung an Telecom Italia erworben. Die Pläne von Elliott sind unklar. Es wurde spekuliert, dass Elliott eine Fusion mit der brasilianischen Oi anstreben könnte, was allerdings später dementiert wurde. Telecom Italia gewinnen 2,7 Prozent.

Der Börsengang von Siemens Healthineers scheint ein Erfolg zu werden. Auch wenn die Aktien am oberen Ende der zunächst genannten IPO-Spanne den Banken nicht aus den Händen gerissen wurden, scheint sich der Preis nun über 28 Euro einzupendeln. Zwischen 28 und 28,50 Euro dürfte laut Händlern der Preis für Healthineers festgestellt werden. Investoren sei mitgeteilt worden, dass es unter 28 Euro keine Stücke gebe. Die Spanne war am Mittwoch auf 27,50 zu 28,50 Euro eingeengt worden von zuvor 26 zu 31 Euro. Erstnotiz ist für Freitag vorgesehen.

Die Aktien des Luftfahrt- bzw. Automobilzulieferes GKN stehen in London unter Druck und verlieren 2,1 Prozent. Im Handel wird auf einen Bericht verwiesen, wonach sich der Flugzeugbauer Airbus gegen eine Veräußerung von GKN an einen Käufer mit kurzfristigen finanziellen Absichten ausgesprochen haben soll. Diese Aussage richte sich offenbar klar gegen das feindliche Übernahmegebot durch Melrose Industries für GKN.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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March 15, 2018 11:03 ET (15:03 GMT)

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