Alt 15.03.18, 14:21
Standard Gute Konjunkturdaten helfen Wall Street ins Plus
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NEW YORK (Dow Jones)--Mit moderaten Kursgewinnen sind die US-Börsen in den Donnerstagshandel gestartet. Unterstützung erhalten sie dabei von überzeugenden Konjunkturdaten. Kurz nach der Startglocke gewinnt der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 24.801 Punkte. Der S&P-500 tendiert 0,1 Prozent höher. Der Nasdaq-Composite zeigt sich kaum verändert. Es ist aber fraglich, ob die Kurse sich im Plus behaupten könnten. In den vergangenen Tagen waren Erholungsansätze stets im Sande verlaufen. Nach einem positiven Handelsauftakt fielen die Kurse rasch zurück.

Die Gefahr eines Handelskriegs halte die Börsen fest im Griff, sagen Beobachter. Das Thema überlagere derzeit alles. Daher sei es fraglich, ob etwa die Konjunkturdaten des Tages das Ruder nachhaltig herumreißen könnten, auch wenn diese durchweg positiv ausgefallen seien. Die vorbörslich veröffentlichte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche entsprach exakt der Konsensschätzung von Volkswirten. Die Importpreise stiegen etwas stärker als erwartet und der Philadelphia-Fed-Index sank im März weniger stark als prognostiziert. Der Empire State Manufacturing Index übertraf im März die Erwartungen deutlich.

US-Präsident Donald Trump hatte der Angst vor einem Handelskrieg mit China neue Nahrung gegeben, als er am Dienstag sagte, er wolle Importe aus China mit Zöllen von bis zu 60 Milliarden Dollar belegen. Am Mittwoch setzte er noch eins drauf, indem er ankündigte, seine Regierung werde das Handelsdefizit mit China um 100 Milliarden reduzieren.

Dazu kommt die Personalpolitik des Präsidenten: "Es macht die Anleger zunehmend nervös, dass Trump sich im Weißen Haus ein Team aufbaut, das seine interventionistische Außenpolitik unterstützt", sagt Jasper Lawler von London Capital Group. Auch die Berichte, wonach der Präsident nicht nur Stahl und Aluminium mit Strafzöllen belegen will, sondern auch chinesische Produkte allgemein, trage zur Nervosität bei.

Überzeugende Geschäftszahlen beflügeln Sears

Trumps Protektionismus hatte in den vergangenen Tagen unter anderem die Boeing-Aktie stark belastet. Falls eine Tendenzwende ausbleibt, dürfte sie ihren größten Wochenverlust seit über zwei Jahren einfahren. Zunächst sieht es aber so aus, als ob sie ihre Talfahrt fortsetzen würde: Die Titel geben um gut 1 Prozent nach.

Im Gegensatz dazu legt die Aktie von Sears um knapp 2 Prozent zu. Der Kaufhausbetreiber hatte am Vortag nach Börsenschluss überraschend gute Geschäftszahlen vorgelegt. Supervalu steigen um 1,6 Prozent. Die Einzelhandelskette verkauft im Zuge der Fokussierung auf den Großhandel 21 ihrer insgesamt 38 Filialen Farm Fresh Food & Pharmacy für 43 Millionen Dollar an Drogerieketten wie Harris Teeter, The Kroger und Food Lion. Über den Verkauf der restlichen Filialen verhandelt Supervalu noch.

Der Kurs des Biotechnologie-Unternehmens Alexion zeigt sich 9,3 Prozent höher. Ein Mittel des Unternehmens zur Therapie paroxasmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH) hat in einer Studie vielversprechende Ergebnisse gezeigt.

Höhere Nachfrage verhilft Ölpreis zu Erholung

Nachdem die Ölpreise in den vergangenen Tagen unter der Angst vor einer Angebotsschwemme gelitten haben, gibt es nun Hinweise darauf, dass es doch genügend Abnehmer für das große Ölangebot geben könnte. Die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert, dass die Nachfrage nach Öl in diesem Jahr um 1,5 Millionen Barrel pro Tag zunehmen werde. Der tägliche Bedarf dürfte damit auf 99,3 Millionen Barrel steigen. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 0,5 Prozent auf 61,27 Dollar. Brentöl verteuert sich um 0,3 Prozent auf 65,10 Dollar.

Der Goldpreis gibt leicht nach, nachdem der Dollar etwas aufgewertet hat. Allerdings verhindere die politische Unsicherheit stärkere Abgaben, heißt es. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,4 Prozent auf 1.319 Dollar. Der Dollar legt nach den Konjunkturdaten zu. Für einen Euro werden nur noch etwa 1,2340 Dollar gezahlt. Im Tageshoch kostete die Gemeinschaftswährung 1,2384 Dollar.

Die Notierungen am Anleihemarkt treten auf der Stelle. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steht kaum verändert bei 2,82 Prozent.

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March 15, 2018 09:44 ET (13:44 GMT)

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