Alt 14.03.18, 17:00
Standard Erholung verpufft - Dow verliert 1 Prozent
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NEW YORK (Dow Jones)--Die kleine Erholung zum Mittwochsstart an der Wall Street hat keinen Bestand. Wie am Vortag schmelzen die Eröffnungsgewinne wieder ab, die Anleger zeigen sich erneut anfällig für Gewinnmitnahmen. Richtungsweisend für den Handel waren zunächst die Einzelhandelsumsätze für Februar. Chefmarktstratege Art Hogan von Wunderlich Securities meint, die Daten seien leicht enttäuschend ausgefallen, allerdings lägen sie ohne Autos und Benzin im Rahmen des Erwarteten. Der US-Einzelhandel steht gemeinhin für etwa zwei Drittel der Wirtschaftsleistung.

Neben den Einzelhandelsumsätzen wurden die Erzeugerpreise veröffentlicht. Sie stiegen im Februar um 0,2 Prozent und damit etwas stärker als von Ökonomen mit 0,1 Prozent prognostiziert. Der Anstieg um 0,2 Prozent in der Kernrate deckt sich allerdings mit den Erwartungen. Die Januar-Daten zu den Lagerbeständen entsprachen den Erwartungen. Gegen Mittag Ortszeit fällt der Dow-Jones-Index um 1 Prozent auf 24.747 Punkte. Der S&P-500 gibt 0,4 Prozent ab und der Nasdaq-Composite 0,3 Prozent.

Bereits am Vortag hatten Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump auf breiter Front Gewinnmitnahmen ausgelöst. Die Entlassung von Außenminister Rex Tillerson war als Zeichen dafür interpretiert worden, dass der Präsident seinen protektionistischen Kurs weiter festigt, nachdem vor kurzem erst sein oberster Wirtschaftsberater Cohen von Bord gegangen war. Und mit seinem Veto gegen die Übernahme von Qualcomm durch Broadcom schickte Trump speziell die Technologiewerte auf Talfahrt. Die Nasdaq-Indizes, die im frühen Handel noch neue Rekordmarken erklommen hatten, verbuchten größere Verluste als die Standardwerte.

Dollar leicht erholt - Öl gibt nach

Der Dollar reagierte zunächst kaum auf die Konjunkturdaten, rückt nun aber etwas vor. Aktuell steht der Euro noch bei 1,2360 nach einem Tageshoch über 1,24. Am Dienstag hatte der Greenback in Reaktion auf die politischen Störfeuer Donald Trumps nachgegeben.

Die Anleger steigen zunehmend bei Anleihen ein, während sie Aktien verschmähen. Die Zehnjahresrendite fällt um 4 Basispunkte auf 2,80 Prozent. Gold gibt leicht um 0,1 Prozent nach auf 1.325 Dollar je Feinunze.

Der Ölmarkt steht im Zeichen der neuen Lagerbestandsdaten aus den USA. Die Bestände haben sich unerwartet kräftig ausgeweitet, allerdings sind die Benzin- und Destillate-Bestände deutlich gesunken. Nach einem volatilen Auf und Ab geht es aktuell leicht abwärts. Das Barrel der US-Sorte WTI verliert 0,3 Prozent auf 60,54 Dollar, Brent gibt 0,2 Prozent ab.

Toter Hund belastet United Continental

Unter den Einzelwerten an der Börse haben die Aktien der Fluggesellschaft United Continental deutlich ins Minus gedreht und verlieren 2,4 Prozent. Die Titel geraten nach dem Tod eines Hundes unter Druck. Ein Flugbegleiter hatte das Tier während eines Flugs von Houston nach New York in ein Handgepäckfach gesperrt, wo es verendet war. United Continental war in jüngster Vergangenheit schon häufiger wegen rüden Umgangs mit zwei- und vierbeinigen Passagieren in die Kritik geraten.

Die Bilanzsaison in den USA ist schon fast vorüber, doch legen noch einige Nachzügler Zahlen vor. Darunter sind der Textileinzelhändler Express und der Juwelier Signet. Express hatte zunächst mit Umsatz und Gewinn im vierten Quartal positiv überrascht, doch kann sich die Aktie dem Negativtrend nicht entziehen und fällt nun um 2,3 Prozent. Bei Signet missfällt den Anlegern neben dem Ausblick ein auf drei Jahre angelegter Restrukturierungsplan. Die Aktien brechen um über 17 Prozent ein.

Die Boeing-Aktie steht den dritten Tag in Folge massiv unter Druck. Inzwischen steht das Papier 13 Prozent unter seinem Allzeithoch von Ende Februar. Teilnehmer vermuten, dass die Anleger andernorts mehr Wert sehen nach der langen Rally der Aktie und den Einfuhrzöllen auf Stahl und Aluminium. Auch seien die Auslieferungen im ersten Quartal niedrig ausgefallen. Die Aktie verliert weitere 4,3 Prozent, womit sich die Wochenverluste auf rund 7 Prozent summieren.

Dagegen rücken Ford um 3 Prozent vor. Morgan Stanley hat die Aktie um zwei Stufen erhöht.

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March 14, 2018 12:06 ET (16:06 GMT)

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