Alt 14.03.18, 13:48
Standard Aktien erholt erwartet - Einzelhandelsdaten im Blick
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer vom Dienstag zeichnet sich zur Wochenmitte eine Erholung an der Wall Street ab. Einige Anleger dürften die jüngsten Abgaben zum Wiedereinstieg nutzen, heißt es aus dem Handel. Der Future auf den S&P-500 notiert vorbörslich 0,3 Prozent höher. Am Vortag hatten Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump auf breiter Front Gewinnmitnahmen ausgelöst.

Die Entlassung von Außenminister Rex Tillerson war als Zeichen dafür interpretiert worden, dass der Präsident seinen protektionistischen Kurs weiter festigt, nachdem vor kurzem erst sein oberster Wirtschaftsberater Cohen von Bord gegangen war. Und mit seinem Veto gegen die Übernahme von Qualcomm durch Broadcom schickte Trump speziell die Technologiewerte auf Talfahrt. Die Nasdaq-Indizes, die im frühen Handel noch neue Rekordmarken erklommen hatten, verbuchten größere Verluste als die Standardwerte.

Einzelhandelsumsätze geben Richtung vor

Richtungsweisend für den Handel am Mittwoch könnten die Einzelhandelsumsätze für Februar sein. Zwar sind die Umsätze im Februar wieder Erwarten gesunken, allerdings wurden die Daten für den Vormonat zugleich nach oben revidiert. Der US-Einzelhandel steht gemeinhin für etwa zwei Drittel der Wirtschaftsleistung. Nach den nur moderat gestiegenen Verbraucherpreisen vom Dienstag dürften die Einzelhandelsdaten die Angst vor aggressiven Zinserhöhungen der Fed eher weiter lindern, was für die Aktienkurse positiv wirken dürfte.

Neben den Einzelhandelsumsätzen wurden die Erzeugerpreise veröffentlicht. Sie stiegen im Februar um 0,2 Prozent und damit etwas stärker als von Ökonomen mit 0,1 Prozent prognostiziert. Der Anstieg um 0,2 Prozent in der Kernrate deckt sich allerdings mit den Erwartungen. Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn folgen noch die Januar-Daten zu den Lagerbeständen.

Der Dollar reagiert zunächst kaum auf die Konjunkturdaten. Am Dienstag hatte der Greenback in Reaktion auf die politischen Störfeuer Donald Trumps nachgegeben. Der Euro war im Gegenzug über 1,24 Dollar gestiegen, ehe EZB-Präsident Draghi ihn am Mittwoch von seinen Hochs zurückholte: Er sagte, die Abwärtsrisiken für die Inflation in der Eurozone seien nicht verschwunden. Daraufhin fiel der Euro auf etwa 1,2360 Dollar, aktuell notiert er bei etwa 1,2380 Dollar.

Auch am US-Anleihemarkt zeigen die Konjunkturdaten keine Wirkung. Die Zehnjahresrendite zeigt sich kaum verändert bei 2,85 Prozent. Gold notiert ebenfalls wenig verändert bei 1.325 Dollar je Feinunze.

Am Ölmarkt erholen sich die Preise von ihren jüngsten heftigen Abgaben. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 0,7 Prozent auf 61,15 Dollar. Brentöl erholt sich um 0,5 Prozent auf 64,99 Dollar. Die Akteure warten gespannt auf die wöchentlichen Lagerbestandsdaten des US-Energieministeriums. Am Vorabend hatte der Branchenverband American Petroleum Institute für die vergangene Woche einen Anstieg der Rohölvorräte gemeldet, die Bestände an Benzin und Mitteldestillaten schrumpften aber.

Toter Hund belastet United Continental

Unter den Einzelwerten an der Börse dürften die Aktien der Fluggesellschaft United Continental wegen des Todes eines Hundes unter Druck geraten. Ein Flugbegleiter hatte das Tier während eines Flugs von Houston nach New York in ein Handgepäckfach gesperrt, wo es verendet war. United Continental war in jüngster Vergangenheit schon häufiger wegen rüden Umgangs mit zwei- und vierbeinigen Passagieren in die Kritik geraten. Die Titel geben vorbörslich 0,8 Prozent nach.

Die Bilanzsaison in den USA ist schon fast vorüber, doch legen noch einige Nachzügler Zahlen vor. Darunter sind der Textileinzelhändler Express und der Juwelier Signet. Während Express mit Umsatz und Gewinn im vierten Quartal positiv überrascht hat, missfällt den Anlegern bei Signet neben dem Ausblick ein auf drei Jahre angelegter Restrukturierungsplan. Express steigen um 4,7 Prozent, Signet brechen vorbörslich um über 10 Prozent ein.

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March 14, 2018 09:10 ET (13:10 GMT)

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