Alt 14.03.18, 09:29
Standard Börsen geben nach - Technologiewerte unter Druck
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Belastet von Abgaben unter Technologie- und Bankenwerten ist es an den Aktienmärkten in Ostasien zur Wochenmitte nach unten gegangen. Dazu kamen die weiter gestiegenen Unsicherheiten nach der Entlassung von US-Außenminister Rex Tillerson. In China sorgten besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten für Befürchtungen, dass die Notenbank die Zinsen erhöhen werde, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu verhindern. Sowohl die Industrieproduktion im Februar als auch die Anlageinvestitionen in den Städten in den ersten beiden Monaten des Jahres fielen besser als die Erwartungen der Analysten aus.

"Wir spüren eine anziehende Inflation und einen leichten Preisdruck", so Analystin Irene Cheung von ANZ. Dies könnte die People's Bank of China dazu veranlassen, ihren wichtigsten Zinssatz in diesem Jahr zu erhöhen. "Dies hätte einen leichten dämpfenden Effekt auf die Gesamtwirtschaft", ergänzte die Teilnehmerin. Für den Schanghai-Composite ging es um 0,6 Prozent auf 3.291 Punkte nach unten. Der Hang-Seng-Index verzeichnete ein Minus von 0,5 Prozent.

Erneut standen die Banken- und Versicherungswerte in China unter Druck. Grund waren weiterhin Pläne der chinesischen Regierung, die Regulierungsbehörden der Sektoren zusammenzuführen. Diese sollen zur Banking and Insurance Regulatory Commission (CBIRC) verschmolzen werden. Die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten lieferten dagegen keinen Impuls. Sie trafen die Erwartungen des Marktes.

Nikkei-225 beendet jüngste Gewinnserie

In Tokio verzeichnete der Nikkei-225 ein Minus von 0,9 Prozent auf 21.777 Punkte. Damit endete eine viertägige Gewinnserie. Hier standen zudem Aussagen der Bank of Japan (BoJ) im Fokus. Wie aus dem Protokoll der jüngsten Sitzung hervorging, haben einige BoJ-Mitglieder darauf hingewiesen, dass die Notenbank ein Auge auf mögliche unerwünschte Nebeneffekte der aktuellen Geldpolitik haben sollte. Die besser als erwartet ausgefallenen japanischen Maschinenbauaufträge für Januar stützten das Sentiment dagegen nicht.

Vor allem für die Technologiewerte ging es abwärts, nachdem der Nasdaq-Composite am Vortag mit einem kräftigen Minus geschlossen hatte. Im Verlauf hatte der Index bei 7.637 Punkten noch ein Allzeithoch markiert. Auf die Stimmung drückte auch die von US-Präsident Donald Trump blockierte Übernahme des US-Chipherstellers Qualcomm durch Broadcom. Der für ausländische Investitionen zuständige Ausschuss war der Ansicht, dass die 117 Milliarden Dollar schwere Übernahme Folgen für den technologischen Wettbewerb zwischen China und den USA haben könnte.

Mir der Absage weiche die Übernahmefantasie aus dem Sektor, hieß es von einem Beobachter. "Die Entscheidung öffnet die Tür, dass in der Zukunft weitere Fusionen oder Übernahmen durch den US-Präsident blockiert werden", sagte Portfolio-Manager Dan Morgan von Synovus Trust. "Ich kann mich an keinen Präsidenten erinnern, der einen solchen Schritt vollzogen hat", so der Marktteilnehmer weiter.

Unter den Einzelwerten verloren in Tokio die Aktien der Chip-Hersteller Renesas Electronics 3,1 Prozent und für Rohm ging es um 1,8 Prozent abwärts. Der Chip-Index an der Nasdaq war mit einem Minus von 1,6 Prozent am Vortag der schwächste Sektor.

In Seoul, wo es für den Kospi um 0,3 Prozent nach unten ging, verbuchten die Chip-Werte dagegen Kursgewinne. Die Papiere von Samsung Electronics setzten ihre positive Vortagestendenz fort und erhöhten sich um 0,2 Prozent. Auch Hynix legten weiter zu und stiegen um 0,8 Prozent. Für die Aktie von Hyundai Motor ging es um 1,6 Prozent nach oben. Dagegen verzeichneten die Aktien des Stahlkonzerns Posco ein Minus von 2,9 Prozent.

Personalie Tillerson sorgt für Unsicherheit

US-Präsident Donald Trump hatte Außenminister Rex Tillerson gefeuert, der als moderat galt. Als neuer Chefdiplomat wurde der bisherige CIA-Chef Mike Pompeo nominiert, dem nachgesagt wird, Hardliner zu sein. Zudem musste auch Staatssekretär Steve Goldstein seinen Hut nehmen. Er hatte sich zuvor gegenüber Journalisten kritisch über Tillersons Entlassung geäußert. Goldstein hatte mitgeteilt, dass Tillerson gegen seinen Willen entlassen worden sei. Zudem hatte Goldstein erklärt, der US-Präsident und Tillerson hätten am Morgen der Personalentscheidung nicht miteinander gesprochen und der scheidende Minister kenne die Gründe für seine Ablösung nicht.

Für den "sicheren Hafen" Gold ging es mit den Entwicklungen in Washington zwischenzeitlich leicht nach oben. Der Preis für die Feinunze stieg auf den höchsten Stand seit rund einer Woche. Im späten Handel gab der Preis für das Edelmetall dann aber wieder nach und verlor 0,2 Prozent auf 1.324 Dollar.

Cathay Pacific profitieren von guten Zahlen

Unter den Einzelwerten ging es für die Aktie von Cathay Pacific nach Ergebnissen für das zweite Halbjahr gegen den Trend um 0,4 Prozent aufwärts. Zwischenzeitlich war die Aktie auf den höchsten Stand seit November 2015 gestiegen. Die Fluggesellschaft hat überraschend einen Gewinn vermeldet, was vor allem an der positiven Entwicklung im Frachtbereich und bei Premium-Kunden lag. Außerdem verbesserte sich die Rendite im Fracht-Bereich, ein Indikator für die Profitabilität, um deutliche 11 Prozentpunkte. Zwar wies Cathay Pacific für 2017 einen Verlust von 1,26 Milliarden Hongkong-Dollar aus, lag damit aber klar unter der Analystenschätzung von 2,26 Milliarden Hongkong-Dollar.

Die Papiere von Newcrest Mining reduzierten sich um 1,1 Prozent. Auslöser waren Probleme in der Mine Cadia, die Sorgen bezüglich einer weiteren Expansion an dem Standort schürten. Die Aktie des Auto-Zulieferers Nexteer brach in Hongkong um 15,9 Prozent ein. Das Unternehmen vermeldete für das Jahr 2017 eine schwache Umsatzentwicklung und gab zudem einen mauen Ausblick. Die Analysten von Daiwa blieben allerdings weiter positiv gestimmt für den Wert und rechneten bei den Margen mit einer Verbesserung. Seit Jahresbeginn hat die Nexteer-Aktie nun fast 30 Prozent eingebüßt.

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March 14, 2018 04:43 ET (08:43 GMT)

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