Alt 13.03.18, 15:27
Standard Moderate Teuerung stützt Börsen - Nasdaq auf Rekordhoch
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NEW YORK (Dow Jones)--Vorsichtig optimistisch gehen die US-Börsen am Dienstag in den Handel, nachdem sich der Preisauftrieb in den USA wie erwartet verlangsamt hat. Kurz nach Handelsbeginn steigt der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 25.296 Punkte. Der S&P-500 gewinnt ebenfalls 0,5 Prozent. Der Nasdaq-Composite markiert unmittelbar nach der Startglocke ein neues Rekordhoch und rückt um 0,5 Prozent vor.

Die Daten zu den US-Verbraucherpreisen tragen dazu bei, Zinsängste weiter zu zerstreuen. Erst am Freitag hatte die trotz des starken Beschäftigungsaufbaus überraschend gedämpfte Lohnentwicklung Befürchtungen gemildert, dass die US-Notenbank die Zinsen schneller erhöhen könnte als bislang erwartet.

Die Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump seinen Außenminister Rex Tillerson entlassen hat, lässt die Aktienmärkte zunächst kalt. Nachfolger Tillersons soll der bisherige CIA-Chef Mike Pompeo werden.

Im Februar stiegen die Verbraucherpreise insgesamt und in der Kernrate im Vergleich zum Vormonat um je 0,2 Prozent. Ökonomen hatten im Konsens exakt diese Entwicklung vorhergesagt. Im Januar waren die Preise insgesamt um 0,5 Prozent und in der Kernrate um 0,3 Prozent gestiegen.

"Die Inflation liegt immer noch unter dem Ziel (der Fed), und das schon seit einiger Zeit", merkt Volkswirtin Silvia Dall'Angelo von Hermes Investment Management an. Dall'Angelo rechnet trotz der guten Konjunktur nicht damit, dass die Notenbank in diesem Jahr mehr als drei Zinserhöhungen vornehmen werde. Die Risiken der protektionistischen Politik der US-Regierung und möglicher "Vergeltungsmaßnahmen" anderer Länder dürften die Fed eher vorsichtig agieren lassen.

Der Dollar gerät nach den Daten etwas unter Druck. Der Euro steigt im Gegenzug auf etwa 1,2370 Dollar, vor Veröffentlichung der Daten notierte er bei etwa 1,2340 Dollar.

Gescheiterte Übernahme durch Broadcom lässt Qualcomm einbrechen

Eines der zentralen Themen neben den Verbraucherpreisen ist der vorerst geplatzte Kauf von Qualcomm durch Broadcom. US-Präsident Donald Trump hat die 117 Milliarden Dollar schwere Übernahme blockiert. Der für ausländische Investitionen zuständige Ausschuss CFIUS war der Ansicht, dass eine Übernahme Folgen für den technologischen Wettbewerb zwischen China und den USA haben könnte. Das CFIUS (Committee on Foreign Investment in the U.S.) teilte mit, dass Broadcom mit seinem Ruf als rigoroser Kostensenker die Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei Qualcomm hemmen würde. Das würde Qualcomm und damit auch die USA gegenüber ausländischen Rivalen im Rennen um die Entwicklung des neuen Mobilfunkstandards 5G schwächen. Broadcom tendieren 2,5 Prozent höher, Qualcomm büßen dagegen 3,6 Prozent ein.

Schwächster Wert im Dow sind General Electric (GE) mit einem Minus von gut 4 Prozent. JP Morgan hat das Kursziel für die Aktie auf 14 von 17 Dollar gesenkt und die Empfehlung "Underweight" bekräftigt.

United States Steel verlieren 4 Prozent nach der Abstufung auf "Sell" von "Hold" durch die Analysten der Vertical Group. Dass der Stahlkonzern wegen der Strafzölle von 25 Prozent auf Stahlimporte seine Jahresziele erhöht hat, gerät darüber in den Hintergrund. Auch die Fluggesellschaft United Continental gibt sich optimistischer, was die Aktie 1 Prozent höher tendieren lässt.

Iranische Förderpläne belasten Ölpreise

Die Ölpreise geben erneut nach, wenn auch weniger stark als am Montag. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 3 Cent auf 61,33 Dollar, Brentöl gibt um 0,3 Prozent auf 64,74 Dollar nach. Iran hat eine Steigerung seiner Fördermenge angekündigt. Ölminister Bijan Zanganeh sagte in einem Interview mit dem Wall Street Journal, die Tagesproduktion solle bis 2021 um 600.000 Barrel steigen. Man benötige die Einnahmen zur Bezahlung der chinesischen Investoren und rechne damit, dass die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) dem zustimmen werde. Zudem prognostiziert die dem US-Energieministerium angegliederte Behörde Energy Information Administration für April eine Zunahme der US-Ölförderung. Die Akteure am Ölmarkt dürften daher gespannt auf die wöchentlichen Daten zu den Ölvorräten in den USA warten, die der US-Branchenverband American Petroleum Institute (API) nach US-Börsenschluss veröffentlichen wird. Am Mittwoch folgen die offiziellen Daten des US-Energieministeriums.

Gold erholt sich dank der Abwertung des Dollar und der nachlassenden Zinsspekulationen. Die Feinunze steigt um 0,2 Prozent nach auf 1.326 Dollar. Der Anleihemarkt verzeichnet ebenfalls Zulauf. Die Zehnjahresrendite sinkt um 3 Basispunkte auf 2,84 Prozent.

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March 13, 2018 09:48 ET (13:48 GMT)

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