Alt 13.03.18, 13:41
Standard Gemäßigter Preisauftrieb stützt Börsen
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NEW YORK (Dow Jones)--Vorsichtig optimistisch scheinen die US-Börsen am Dienstag in den Handel zu gehen. Der Future auf den S&P-500 zeigt sich vorbörslich 0,3 Prozent höher, nachdem sich der Preisauftrieb in den USA wie erwartet verlangsamt hat. Die Daten tragen dazu bei, Zinsängste weiter zu zerstreuen. Erst am Freitag hatte die trotz des starken Beschäftigungsaufbaus überraschend gedämpfte Lohnentwicklung Befürchtungen gemildert, dass die US-Notenbank die Zinsen schneller erhöhen könnte als bislang erwartet.

Die Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump seinen Außenminister Rex Tillerson entlassen hat, lässt die Aktienfutures zunächst kalt. Nachfolger Tillersons soll der bisherige CIA-Chef Mike Pompeo werden.

Im Februar stiegen die Verbraucherpreise insgesamt und in der Kernrate im Vergleich zum Vormonat um je 0,2 Prozent. Ökonomen hatten im Konsens exakt diese Entwicklung vorhergesagt. Im Januar waren die Preise insgesamt um 0,5 Prozent und in der Kernrate um 0,3 Prozent gestiegen.

"Die Inflation liegt immer noch unter dem Ziel (der Fed), und das schon seit einiger Zeit", merkt Volkswirtin Silvia Dall'Angelo von Hermes Investment Management an. Dall'Angelo rechnet trotz der guten Konjunktur nicht damit, dass die Notenbank in diesem Jahr mehr als drei Zinserhöhungen vornehmen werde. Die Risiken der protektionistischen Politik der US-Regierung und möglicher "Vergeltungsmaßnahmen" anderer Länder dürften die Fed eher vorsichtig agieren lassen.

Der Dollar gerät nach den Daten etwas unter Druck. Der Euro steigt im Gegenzug auf etwa 1,2370 Dollar, vor Veröffentlichung der Daten notierte er bei etwa 1,2340 Dollar.

Gescheiterte Übernahme durch Broadcom lässt Qualcomm einbrechen

Eines der zentralen Themen neben den Verbraucherpreisen dürfte der vorerst geplatzte Kauf von Qualcomm durch Broadcom sein. US-Präsident Donald Trump hat die 117 Milliarden Dollar schwere Übernahme blockiert. Der für ausländische Investitionen zuständige Ausschuss CFIUS war der Ansicht, dass eine Übernahme Folgen für den technologischen Wettbewerb zwischen China und den USA haben könnte. Das CFIUS (Committee on Foreign Investment in the U.S.) teilte mit, dass Broadcom mit seinem Ruf als rigoroser Kostensenker die Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei Qualcomm hemmen würde. Das würde Qualcomm und damit auch die USA gegenüber ausländischen Rivalen im Rennen um die Entwicklung des neuen Mobilfunkstandards 5G schwächen. Broadcom tendieren vorbörslich 1,2 Prozent höher, Qualcomm büßen dagegen 4,8 Prozent ein.

United States Steel verlieren 2 Prozent, nachdem der Stahlkonzern seine Jahresziele erhöht hat. Das Unternehmen begründete dies mit den Strafzöllen von 25 Prozent auf Stahlimporte. Auch die Fluggesellschaft United Continental gibt sich optimistischer, was die Aktie 2,5 Prozent höher tendieren lässt.

Iranische Förderpläne belasten Ölpreise

Die Ölpreise geben erneut nach, wenn auch weniger stark als am Montag. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI ermäßigt sich um 0,4 Prozent auf 61,09 Dollar, Brentöl gibt um 0,6 Prozent auf 64,57 Dollar nach. Iran hat eine Steigerung seiner Fördermenge angekündigt. Ölminister Bijan Zanganeh sagte in einem Interview mit dem Wall Street Journal, die Tagesproduktion solle bis 2021 um 600.000 Barrel steigen. Man benötige die Einnahmen zur Bezahlung der chinesischen Investoren und rechne damit, dass die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) dem zustimmen werde. Zudem prognostiziert die dem US-Energieministerium angegliederte Behörde Energy Information Administration für April eine Zunahme der US-Ölförderung. Die Akteure am Ölmarkt dürften daher gespannt auf die wöchentlichen Daten zu den Ölvorräten in den USA warten, die der US-Branchenverband American Petroleum Institute (API) nach US-Börsenschluss veröffentlichen wird. Am Mittwoch folgen die offiziellen Daten des US-Energieministeriums.

Gold erholt sich dank der Abwertung des Dollar. Die Feinunze steigt um 0,1 Prozent nach auf 1.325 Dollar. Der Anleihemarkt verzeichnet ebenfalls Zulauf. Die Zehnjahresrendite sinkt um 3 Basispunkte auf 2,84 Prozent.

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March 13, 2018 09:00 ET (13:00 GMT)

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