Alt 13.03.18, 09:32
Standard Uneinheitliche Tendenz vor US-Inflationsdaten
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Keine einheitliche Tendenz hat sich am Dienstag an den Börsen in Ostasien gezeigt. Händler sprachen von einer erhöhten Zurückhaltung vor der Veröffentlichung neuer US-Inflationsdaten im Tagesverlauf. Diese könnten Auskunft über das weitere Vorgehen der US-Notenbank geben, hieß es aus dem Handel. "Es ist lediglich einen Monat her, als überraschend hohe Inflationsdaten den Markt in eine Abwärtsspirale gestürzt haben", sagte Analyst Stephen Innes von Oanda. Zudem komme es nach den jüngsten Aufschlägen zu leichten Gewinnmitnahmen.

Auch die Vorgaben aus den USA lieferten keinen positiven Impuls. Hier sorgten vor allem Abgaben bei den Industriewerten Caterpillar und Boeing für ein negatives Sentiment. Händler sprachen von Sorgen um einen möglichen Handelskrieg, ausgelöst durch die in der vergangenen Woche angekündigten Strafzölle von US-Präsident Donald Trump auf Stahl und Aluminium.

Der Nikkei-225 legte in Tokio um 0,7 Prozent auf 21.968 Punkte zu. Damit zeigte sich der Markt widerstandsfähig gegenüber negativen Einflussfaktoren. Der Dollar war im Verlauf bis auf 106,24 Yen abgerutscht, konnte sich aber wieder auf 106,93 Yen erholen und lag damit in der Nähe seines Tageshochs. Mit dieser Entwicklung zeigten sich einige Exportwerte mit leichten Abgaben. Die Aktien von Suzuki Motors fielen um 1,1 Prozent.

Der Skandal um gefälschte Behördenunterlagen setzte die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe weiter unter Druck. Finanzminister Taro Aso räumte am Montag ein, dass offizielle Dokumente zum Verkauf von staatlichen Grundstücken an einen Unterstützer Abes manipuliert worden seien. Es seien 14 "Veränderungen" vorgenommen worden. Aso entschuldigte sich, schloss aber einen Rücktritt aus. 2016 hatte ein wohlhabender Unterstützer Abes Grundstücke im Staatsbesitz deutlich unter dem Marktpreis erworben.

Abgaben in Schanghai

Die chinesischen Aktienmärkte zeigten sich dagegen mit Abgaben. Der Schanghai-Composite gab um 0,5 Prozent auf 3.311 Punkte nach, der Hang-Seng-Index holte im späten Handel die Verluste auf und schloss unverändert. Nach drei Handelstagen mit Aufschlägen sei es zu leichten Gewinnmitnahmen gekommen. Vor allem Aktien aus dem Banken- und Versicherungssektor verzeichneten Abgaben. Grund sind Pläne der chinesischen Regierung, die Regulierungsbehörden der Sektoren zusammenzuführen.

Wie ein Regierungsentwurf vorsieht, sollen der Banken- und der Versicherungsregulierer zur Banking and Insurance Regulatory Commission (CBIRC) verschmelzen. Die Fusion soll dabei der regulatorischen Willkür ein Ende setzen und damit den Abbau der Verschuldung im Finanzsektor vorantreiben. Zudem wird die chinesische Zentralbank (PBoC) neue Zuständigkeiten wahrnehmen, da bestimmte Aufgaben der CBIRC, darunter die Ausarbeitung wichtiger Vorschriften und die Aufsicht, auf die Zentralbank übergehen. Die PBoC wird als Koordinator der allgemeinen Finanzvorschriften Chinas auftreten, wohingegen sich die CBIRC stärker auf die "Umsetzung" konzentrieren wird.

In Australien ging es für den S&P/ASX-200 um 0,4 Prozent nach unten. Hier drückten niedrigere Eisenerzpreise auf die Minenwerte. Dazu kam der Beginn einer gerichtlichen Untersuchung über das mögliche Fehlverhalten der Finanzindustrie, was den Bankensektor belastete. Für die Aktien von Rio Tinto ging es um 2,0 Prozent nach unten, BHP Billiton verloren 0,8 Prozent, die Titel von Westpac Banking gaben um 0,2 Prozent nach sowie jene von Australia & New Zealand Banking Group um 0,4 Prozent.

In Seoul schloss der Kospi mit einem Plus von 0,4 Prozent, angetrieben vor allem von den Chip-Werten. Hier wurde auf die guten US-Vorgaben verwiesen, wo der Nasdaq-Composite im Verlauf zum ersten Mal über die Marke von 7.600 Punkten geklettert war. Allen voran legte die Aktie von Index-Schwergewicht Samsung Electronics um 3,9 Prozent zu und schloss auf dem höchsten Stand seit zwei Monaten. Zudem lag die Aktie nun seit Jahresbeginn wieder leicht im Plus. Die Titel von SK Hynix verbesserten sich um 6 Prozent und verzeichneten damit den größten Tagesgewinn seit Oktober.

Ölpreise bleiben unter Druck

Erneut mit Abgaben zeigten sich die Ölpreise. Weiter belastet der Konflikt innerhalb der Opec die Stimmung, heißt es. Während Saudi-Arabien einen Ölpreis von 70 Dollar je Barrel favorisiert, würde der Iran ihn lieber bei 60 Dollar sehen. Teheran argumentiert, dass ein Preis von 70 Dollar die US-Schieferölförderung anheizen würde, was letztlich die Preise drücken würde. Marktbeobachter befürchten, dass der Streit die von den Opec-Mitgliedern vereinbarten Fördermengenbegrenzungen gefährden könnte. Zudem dürfte die US-Produktion weiter steigen. In einem Monatsbericht der Energy Information Administration wird für April ein Anstieg um täglich 131.000 Barrel prognostiziert. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 0,2 Prozent auf 61,22 Dollar. Brent gab um 0,3 Prozent auf 64,78 Dollar nach.

Aktien von IGG legen weiter zu

Die Titel des Onlinespiele-Entwicklers IGG kletterten in Hongkong um weitere 8,1 Prozent und markierten im Verlauf den höchsten Stand seit fünf Monaten. Am Vortag hatte die Aktie nach einer Berg- und Talfahrt mit einem kräftigen Plus geschlossen. Das Unternehmen hat den Gewinn 2017 zwar verdoppelt, blieb damit allerdings unter den Erwartungen der Analysten. In der Folge rutschte die Aktie in der Spitze um 6 Prozent ins Minus. Im Anschluss kam es allerdings zu einer Erholung und die Papiere gingen mit einem Plus von 2,8 Prozent aus dem Handel.

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March 13, 2018 04:57 ET (08:57 GMT)

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