Alt 12.03.18, 10:30
Standard Börsen von US-Arbeitsmarktbericht angetrieben
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Zum Wochenstart hat der deutlich besser als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht und vor allem der mäßige Anstieg der Stundenlöhne auch den Börsen in Asien kräftig Beine gemacht. Bereits die Wall Street hatte am Freitag mit starken Aufschlägen auf die Daten reagiert, der Nasdaq-Composite war sogar auf ein neues Allzeithoch geklettert.

Noch im Januar hatte der stärker als erwartet ausgefallene Anstieg der Stundenlöhne an den Börsen für kräftige Abgaben gesorgt, da diese Sorgen vor einem schnelleren Zinserhöhungstempo der US-Zinsen geschürt hatten. Diesmal blieben die Stundenlöhne leicht unter der Erwartung und sorgten daher für Erleichterung. Bei den neu geschaffenen Stellen wurde mit einer Zunahme um 313.000 die Prognose einer Zunahme um 205.000 klar übertroffen.

Am kräftigsten fiel das Plus in Hongkong aus, wo es für den Hang-Seng-Index um 1,9 Prozent nach oben ging. Der Nikkei-225 in Tokio rückte um 1,7 Prozent auf 21.824 Punkte vor, für den Schanghai-Composite ging es um 0,6 Prozent auf 3.326 Punkte aufwärts.

In Sydney legte der S&P/ASX-200 um 0,6 Prozent zu. Es war damit bereits der dritte Handelstag in Folge mit Aufschlägen. Gestützt wurde das Sentiment vor allem von Aufschlägen bei den Rohstoffwerten. Händler verwiesen zur Begründung auf die kräftige Erholung der Ölpreise am Freitag. Aber auch die Kupferpreise hatten kräftig zugelegt. Die Papiere von BHP Billiton gewannen 2,1 Prozent, für Rio Tinto ging es um 2,3 Prozent nach oben.

Dennoch zeigten sich einige Analysten skeptisch. "Einige Investoren glauben, dass der starke US-Arbeitsmarktbericht und die nachlassenden inflationären Signale der Federal Reserve nur eine Galgenfrist gewähren", sagte Eric Robertsen, Global Head of Foreign Exchange, Rates and Credit Research bei Standard Chartered. "Sowohl die Kerninflation als auch die Löhne bleiben vorerst gedämpft, aber Anleger erwarten, dass die Kombination aus fiskalischen Impulsen und Dollarschwäche letztlich zu Preisdruck führt und die Fed zwingt, die Zinsen schneller anzuheben, als die Märkte derzeit erwarten", so der Teilnehmer weiter.

Entspannung im Nordkorea-Konflikt stützt weiter

Die positive Stimmung an den asiatischen Börsen wurde auch weiterhin vom geplanten Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un gestützt. Das Weiße Haus hat nun Bedingungen für ein Treffen gestellt. Trumps Sprecherin Sarah Sanders sagte, Pjöngjang habe eine atomare Abrüstung und einen Stopp der Atom- und Raketentests versprochen und müsse nun "konkrete Taten" folgen lassen. Die USA wollen gemeinsam mit China den Druck auf Nordkorea aufrechterhalten, insbesondere durch Sanktionen.

Trump schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, es bahne sich ein "Deal" mit Nordkorea an. Werde die Vereinbarung abgeschlossen, werde es "eine sehr gute für die Welt sein". Zeitpunkt und Ort des Treffens würden noch festgelegt. Nach Angaben der südkoreanischen Regierung soll die Begegnung bis Ende Mai stattfinden.

Tokio kommt von Tageshochs wieder zurück

Die Börse in Tokio legte zwar kräftig zu, konnte allerdings deutlichere Gewinne aus dem frühen Handel nicht ganz behaupten. Kurz nach der Eröffnung hatte der Nikkei-225 mit 2,4 Prozent im Plus gelegen, kam in der Folge allerdings wieder etwas zurück. Es drückte eine Erholung des Yen auf das Sentiment und ließ einen Großteil der Gewinne wieder abschmelzen. Der Dollar ging mit 106,48 Yen um, nachdem er im Tageshoch noch bei knapp 107 Yen notiert hatte.

Die Ölpreise gaben nach dem kräftigen Plus zum Wochenausklang leicht nach. WTI hatte am Freitag den höchsten Tagesgewinn seit August 2017 verbucht. Das geplante Treffen zwischen Kim Jong Un und Trump sowie der starke Arbeitsmarktbericht, der auf eine anziehende Nachfrage in den USA schließen ließ, hatten die Preise nach oben getrieben. Doch übergeordnet bleiben die Anleger skeptisch, angesichts einer immer weiter steigenden US-Ölförderung.

Auch die Opec scheint über den weiteren Weg uneins. Auf der einen Seite steht Saudi Arabien. Das Land möchte den Ölpreis bei 70 Dollar pro Barrel oder höher halten. Auf der anderen Seite steht der Iran. Er strebt einen Preis von etwa 60 Dollar pro Fass an, wie Ölminister Bijan Zangeneh dem Wall Street Journal in einem seiner seltenen Interviews sagte. Hintergrund für die Differenzen ist die Frage, ob ein Preis von 70 Dollar zu einem Förderboom der US-Produzenten führen würde, an dessen Ende ein Preisverfall des schwarzen Goldes stünde. Irans Ölminister Zanganeh möchte, dass die Opec den Ölpreis bei 60 Dollar hält, um die Produkion der Fracking-Gesellschaften einzudämmen.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI fiel um 0,3 Prozent auf 61,83 Dollar. Der Brent-Preis reduzierte sich um 0,4 Prozent auf 65,23 Dollar.

Prada-Aktie schießt nach überzeugendem Ausblick nach oben

Die Prada-Aktie gewann in Hongkong 14 Prozent und kletterte damit auf das höchste Niveau seit Mitte 2015. Die Geschäftszahlen des Einzelhändlers für exklusive Kleidung und Handtaschen für 2017 lagen im Rahmen der Erwartungen. Allerdings lieferte Prada einen überzeugenden Ausblick auf 2018. So geht der Konzern von einem mittleren bis hohen einstelligen Umsatzprozentwachstum aus. Die Erwartung lag bei einem niedrigen einstelligen Prozentplus.

Die Aktie des Pharmaunternehmens Eisai legte in Tokio um weitere 7,6 Prozent zu. Das Unternehmen hatte am Donnerstag die Zusammenarbeit mit Merck & Co bei Entwicklung und Vertrieb eines Krebsmedikaments bekannt gegeben. Damit summiert sich das Plus seit der Bekanntmachung auf gut 20 Prozent.

Die Titel von Geely Auto schlossen in Hongkong mit einem Plus von 3,1 Prozent und stiegen auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Das Unternehmen, zudem Marken wie Volvo und Lotus gehören, gab starke Absatzzahlen für Februar bekannt. Laut den Daiwa-Analysten hätten vor allem die vielen neuen Modelle zum kräftigen Plus von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr beigetragen. Die Analysten rechnen mit einer Fortsetzung der positiven Entwicklung.

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March 12, 2018 04:53 ET (08:53 GMT)

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