Alt 24.02.18, 04:42
Standard Quer durch die Region steigen Aktienkurse
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Südostasien und Australien hat am Freitag eine positive Stimmung geherrscht. Quer durch die Region dominierten zum Teil deutliche Aufschläge das Börsengeschehen, womit sich die Kurse von den Vortagesverlusten an der Mehrzahl der Handelsplätze erholten. Viele Börsen waren dabei, ihre Februarverluste wieder zu egalisieren. Den Anfang machte Singapur, wo der STI im späten Geschäft für Februar wieder ins Plus gedreht hatte. Untermauert wurde die positive Stimmung von der leichten Erholung des US-Dollar zum Yen, nachdem der Yen am Vortag noch deutlich zugelegt hatte. Der Dollar stieg auf 106,90 Yen nach Wechselkursen um 106,76 am Vorabend. Im Hoch am Donnerstag war der Greenback noch mit rund 107,70 Yen gehandelt worden.

Etwas gebremst wurde der Yen von Inflationsdaten aus Japan knapp über der Markterwartung. Die Verbraucherpreise stiegen in der Kernrate im Januar im Jahresvergleich um 0,9 Prozent, zeigten sich damit aber weiter deutlich unter der Zielvorgabe der Notenbank von 2 Prozent. "Obwohl 2018 weltweit mit einem Anziehen der Inflation gerechnet wird, bleibt die Entwicklung für Japan schwer fassbar. Die Bank of Japan dürfte die letzte unter den großen Notenbanken sein, die ihre lockere Geldpolitik zurückfahren wird. Zwar gibt es keinen Grund für die Notenbank, sich gegen eine überhitzte Konjunktur zu stemmen, aber viele Anreize, diese weiter zu stützen, gibt es auch nicht", sagte Marktstratege Brian Beitner von Chautauqua Capital Management.

Börse Tokio steigt mit Inflationsdaten

In Tokio legte der Nikkei-225 nach einer Aufwärtsbewegung im späten Geschäft um 0,7 Prozent auf 21.893 Punkte zu und schloss in der Nähe des Tageshochs. Erstmals seit dreieinhalb Monaten verbuchte der japanische Leitindex einen Wochengewinn. Angeführt wurde das Tableau der Gewinner auf Tagessicht vom Öl- und Kohlesektor, der im Zuge steigender Rohstoffpreise um 3,5 Prozent zulegte. Am japanischen Rentenmarkt fielen die Renditen etwas, 40-jährige Staatsanleihen Japans rentierten so niedrig wie seit 13 Monaten nicht mehr. Die japanische Notenbank hatte das Volumen ihrer Wertpapierkäufe über die verschiedenen Laufzeiten unangetastet belassen.

In Schanghai hinkte der Composite nach den Vortagesaufschlägen der regionalen Tendenz etwas hinterher und gewann 0,6 Prozent auf 3.289 Zähler. Nach einer Nachmittagserholung (Ortszeit) schloss der chinesische Leitindex dennoch auf Tageshoch. Vor allem Stahl- und Kohlewerte erholten sich im Sitzungsverlauf. Im Versicherungssektor kletterten Ping An und China Pacific um 1,3 bzw. 2,3 Prozent, nachdem der drittgrößte chinesische Versicherungskonzern Anbang am Freitag unter staatliche Kontrolle gestellt worden war. Das Unternehmen soll aber nicht verstaatlicht werden. Gegen den ehemaligen Chef des Versicherungskonzerns, Wu Xiaohui, werde wegen "Wirtschaftsverbrechen" ermittelt, hieß es. Im Handel gingen Spekulationen um, die Wettbewerber könnten Anbang-Vermögenswerte günstig erhalten.

Neue Sonderwirtschaftszone in China

Gesucht waren auch Titel mit Bezug zur neu geplanten Sonderwirtschaftszone Xiongan südlich von Peking. Die Papiere des Zementlieferanten BBMG kletterten um 1,5 Prozent, in Hongkong gar um 6,4 Prozent. Beijing Hanjian Heshan schnellten nur gebremst vom Tageslimit um 10 Prozent in die Höhe.

In Hongkong zeigte sich der HSI mit einem Aufschlag von 1,0 Prozent - gestützt von Aufschlägen im Finanzsektor. Das Schwergewicht Tencent legte 1,3 Prozent zu und trug damit ganz entscheidend zum Indexplus bei. Analysten lobten die Fähigkeit des Unternehmens, seine Spielesparte zu monetarisieren. Die Unterhaltungsaktivitäten befeuerten die Konsensschätzungen, so die Analysten von New Street Research, die deswegen ihre Prognosen für Tencent erhöht hatten. Nachdem der Kurs sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt hatte, liegt die Aktie im laufenden Jahr schon wieder 10 Prozent im Plus.

Auf Taiwan verbuchte die Börse die beste Woche seit September 2016. In Seoul kletterte der Kospi auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Wochen. Das Schwergewicht Samsung Electronics stützte mit einem Plus von 1,0 Prozent, nachdem die Papiere des Elektronikkonzerns zuletzt mehrere Tage verloren hatten.

In Australien verzeichnete der Leitindex die beste Woche seit Oktober 2017. Commonwealth Bank stiegen um 1,1 Prozent. Die Bank verteidigte sich in einem behördlichen Verfahren und bestritt bestimmte Vorwürfe, bei anderen öffnete sie die Tür für einen Vergleich. NextDC schossen um 10,4 Prozent auf ein Rekordhoch empor. Der Betreiber von Datenzentren hatte gute Halbjahreszahlen vorgelegt. Nach schwachen Geschäftszahlen brachen die Titel des Medienkonzerns Southern Cross Media um 9,7 Prozent ein.

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February 23, 2018 04:18 ET (09:18 GMT)

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