Alt 14.02.18, 13:34
Standard Börse Tokio von Yen-Stärke und schwachen Daten belastet
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den ostasiatischen Aktienbörsen hat sich am Mittwoch kein einheitlicher Trend durchgesetzt. Händler sprachen von einer Abkoppelung von den internationalen Vorgaben und einer Rückbesinnung auf lokale Themen. "Der Handel im Gleichschritt mit den internationalen Märkten scheint beendet", sagte ein Händler. Zudem dünne der Handel vor den anstehenden Feiertagen wegen des Mondneujahrfestes ab Donnerstag in China und Südkorea immer weiter aus. Aus dem Rahmen fiel der hoch volatile Handel in Japan, wo der Leitindex von einem auf 15-Monatshoch gestiegenen Yen auf ein Viermonatstief gedrückt wurde. Der Nikkei-225 verlor 0,4 Prozent auf 21.154 Punkte, nach anfänglichen Aufschlägen verbuchte der japanische Leitindex zwischenzeitlich Verluste von 1,4 Prozent.

Der US-Dollar sank im Tagestief bis auf 106,84 Yen nach Wechselkursen um 107,82 am Vorabend. Zuletzt erholte sich der Greenback auf 107,34 Yen etwas und schob damit auch die japanischen Aktienkurse etwas nach oben. "Die eher vorsichtige Risikoneigung und die hohe Volatilität bei Aktien dürfte Yen-Käufe wegen seines Rufes als sicherer Hafen begünstigen", sagte Marktstratege Heng Koon How von United Overseas Bank in Singapur. Er glaubte, dass bis zum Ende der Amtszeit einiger Vertreter der japanischen Notenbank in den nächsten zwei Monaten der Yen weiter zur Stärke neigen würde. Andere Marktteilnehmer spekulierten über die Ernennung von möglicherweise falkenhaft gestimmten Neumitgliedern der Bank of Japan an der Seite von Notenbankpräsident Haruhiko Kuroda, der eine weitere Amtszeit erhält.

BIP-Daten und Yen-Stärke belasten in Tokio

Die japanische Währung setzte ausgerechnet mit der Verkündung schwacher Konjunkturdaten des Landes ein. Denn das japanische BIP-Wachstum im vierten Quartal verlangsamte sich und verfehlte zudem die Markterwartungen. Auf den ersten Blick sprachen die Daten nicht für eine Straffung der Geldpolitik und dürften daher die Yen-Stärke nicht erklären. Andererseits wuchs die japanische Volkswirtschaft seit acht Quartalen und verbuchte damit die längste Wachstumsphase seit 28 Jahren.

In Schanghai stieg der Composite um 0,5 Prozent auf 3.199 Zähler, der HSI in Hongkong zog dagegen um satte 2,3 Prozent an. Hier stützte die Stärke des Schwergewichts Tencent mit einem Aufschlag von 3,0 Prozent - allein in der laufenden Woche stand damit ein Plus von über 5 Prozent zu Buche, damit wurde der vorangegangene Einbruch bereits wieder halbiert. Gesucht waren auch Finanz- und Technologiewerte - einige Bankentitel stiegen um über 4 Prozent. Am Donnerstag findet in Hongkong wegen der anstehenden Feiertage nur ein verkürzter Handel statt.

In Seoul stieg das Marktbarometer Kospi um 1,1 Prozent, auch hier trieb ein wichtiges Schwergewicht den Gesamtmarkt: Samsung Electronics zogen um rund 3,0 Prozent an, womit sich der Wochengewinn auf 9,5 Prozent summierte. Damit machte die Aktie des Elektronikriesens den Löwenanteil der vorangegangenen Verluste wieder wett.

Fletcher Building mit neuen Hiobsbotschaften

Auf Neuseeland schloss die Börse 0,8 Prozent tiefer. Fletcher Building brachen um 9,3 Prozent auf ein Zweijahrestief ein, nachdem das Unternehmen zusätzliche Verluste der Sparte Bauen & Wohnen eingeräumt hatte. Die Titel waren zuvor rund eine Woche vom Handel ausgesetzt gewesen, nachdem das Unternehmen am vergangenen Donnerstag weitere Verluste der Sparte mitgeteilt hatte. In Australien belasteten optische Verluste bei Commonwealth Bank. Der Titel wurde ex Dividende gehandelt, die entsprechende Kursanpassung drückte den S&P/ASX-200.

Unter den Einzelwerten stiegen Toshiba in Tokio um 1,9 Prozent. Der Elektronikkonzern hatte Neunmonatszahlen vorgelegt und dabei einen Gewinn ausgewiesen, nachdem im Vorjahr noch Verluste geschrieben worden waren. Zudem wurde mit Nobuaki Kurumatani ein neuer CEO berufen. Bei den Aufschlägen für Tencent in Hongkong wurde im Handel auf die Pläne des Unternehmens verwiesen, im Finanzsektor stärker Fuß zu fassen. Der Technologieriese hatte gerade erst die behördliche Genehmigung erhalten, das lange erwartete Gemeinschaftsunternehmen mit dem britischen Versicherer Aviva zu starten. Über dieses sollen auf digitalem Wege Lebensversicherungen vermarktet werden.

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February 14, 2018 04:19 ET (09:19 GMT)

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