Alt 27.04.12, 18:29
Standard BIP bremst Aktien - Amazon.com haussieren nach Zahlen
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NEW YORK (Dow Jones) - Enttäuschende Daten zum Wirtschaftswachstum der USA bremsen die Aktienkurse an Wall Street zum Wochenschluss etwas. Das Bruttoinlandsprodukt stieg im ersten Quartal weniger stark als erwartet. Dass sich die Enttäuschung darüber aber in Grenzen hält, schieben Händler auf bescheidenere Flüsterschätzungen, die kurz vor der Veröffentlichung der Daten am Markt kursierten. Positive Gegengewichte bilden gute Quartalsbilanzen einiger bedeutender US-Unternehmen wie Amazon.com sowie die Stimmung der US-Verbraucher, die sich im April überraschend aufgehellt hat.

Der Dow-Jones-Index gewinnt 0,2 Prozent auf 13.232 Punkte, der S&P-500 steigt um 0,1 Prozent auf 1.402 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-Composite legt um 0,4 Prozent auf 3.062 Stellen zu. Am Anleihemarkt haben die Notierungen frühe Gewinne wieder eingebüßt und tendieren etwas leichter. Die Rendite zehnjähriger US-Treasurys liegt bei 1,95 Prozent, verglichen mit 1,93 Prozent nach Veröffentlichung der BIP-Zahlen.

Das US-Wirtschaftswachstum hat sich Anfang 2012 deutlicher als erwartet abgeschwächt, was vor allem an rückläufigen Staatsausgaben und einem nur noch leichten Aufbau der Lagerbestände lag. Wie das Handelsministerium im Rahmen einer ersten Veröffentlichung mitteilte, erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zwischen Januar und März um annualisiert 2,2 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Anstieg von 2,6 Prozent gerechnet. Im vierten Quartal 2011 war das US-BIP um 3,0 Prozent gewachsen und im dritten Quartal um 1,8 Prozent.

"Der wirkliche Treiber dieses Marktes und der Grund dafür, dass er die schlechten BIP-Nachrichten vergleichsweise gut verdaut hat, ist die Erwartung der Investoren, dass die Fed und andere Zentralbanken reagieren und Geld drucken werden", kommentiert Adam Sarhan von Sarhan Capital. "Wenn sich die Daten weiter verschlechtern, dürfte das die Hand der Fed in Bewegung setzen."

Positive Impulse kommen zudem von Kursgewinnen an den europäischen Börsen. Hier hatte am Morgen eine glimpflich verlaufene Auktion italienischer Staatsanleihen die Sorgen über das am Vortag von Standard & Poor's um zwei Stufen gesenkte Länderrating für Spanien wieder abgemildert.

Amazon im Höhenflug

Am Aktienmarkt haussieren Amazon.com um 13,7 Prozent, nachdem das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss Geschäftszahlen veröffentlicht hat, die deutlich über den Markterwartungen lagen.

Auch Ford büßen frühe Gewinne wieder ein und sacken um 1,4 Prozent ab. Das Ergebnis des Automobilkonzerns ist im ersten Quartal gesunken, doch fiel es besser aus als befürchtet. Für das Gesamtjahr stellt Ford unverändert ein "solides" Ergebnis in Aussicht. Sondereinflüsse haben Goodyear im ersten Quartal in die Verlustzone gedrückt, während der Umsatz um 2 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar stieg. Die Goodyear-Aktien handeln 9,6 Prozent leichter.

Das Quartalsergebnis von Procter & Gamble (P&G) wurde ebenfalls von Sonderposten belastet, der P&G-Aktienkurs sinkt um 3,2 Prozent. Merck & Co hat mit dem bereinigten Ergebnis die Erwartungen der Analysten erfüllt, doch enttäuschte der Umsatz. Die Aktien des Pharmakonzerns notieren kaum verändert. Chevron geben um 0,2 Prozent nach, nachdem der Ölkonzern für das erste Quartal einen Rückgang seiner Fördermenge ausgewiesen hat. Dieser Rückgang liege aber im Einklang mit dem, was die Wettbewerber des Unternehmens gemeldet hätten, sagt ein Beobachter.

DJG/DJN/kko

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