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Dramatischer Kursrutsch in Bangkok am Dienstag wirkt sich auf andere asiatische Börsenplätze aus – Erinnerung an Asienkrise 1997 – Erholung am Mittwoch.
In dieser Woche konnte der japanische Aktienindex Nikkei 225 seinen positiven Trend fortsetzen. So konnte man einen Anstieg um 218 Punkten auf 17.047 Zähler im Wochenvergleich verbuchen. Dies ist umso bemerkenswerter zumal die Turbulenzen in Thailand auch in Japan nicht spurlos vorbeigingen. Besonders zu erwähnen sind diese Woche die Aktien des Investmenthauses von Nikko Cordial (WKN 857085), die in der Spitze über 25 Prozent an Wert verloren haben. Kostete die Aktie am Montag vor der Meldung noch 1.417 Yen, so konnte man am Mittwoch die Aktien für 1.099 Yen erwerben. „Grund für diesen Kurseinbruch war die Beantragung eines Bußgeldes in Höhe von 500 Millionen Yen seitens der japanischen Börsenkontrollkommission. Der Investmentbank wird die Fälschung der Gewinn- und Verlustrechung des letzten Jahres zur Last gelegt“, erklärte Marc Pusch von der Baaderbank. Wie zuvor bereits angedeutet, gab es diese Woche ein Störfeuer an den asiatischen Märkten. Am Montag gab die Zentralbank in Thailand bekannt, dass man Maßnahmen zur Beendigung des Höhenfluges der eigenen Währung Baht unternehmen werde. Durch den stetigen Anstieg des thailändischen Bahts in den vergangenen Monaten gerieten vor allem stark exportorientierte Unternehmen unter Druck, da sich ihre Waren durch den Währungseffekt auf den Weltmärkten deutlich verteuerten. Die Planungen der Devisenkontrolle gingen zu diesem Zeitpunkt soweit, dass alle ausländischen Kapitalanleger 30 Prozent der Anlagesumme zusätzlich in Geld bei der Zentralbank hinterlegen müssten um kurzfristige Spekulationen uninteressanter zu machen. Daraufhin fanden am Dienstag Verkäufe in bisher unbekannten Dimensionen statt, die den thailändischen Index SET um zeitweise 19 Prozent in die Knie zwangen. Dies war der größte jemals eingetretene Tagesverlust am thailändischen Aktienmarkt. Erstmals in der 31-jährigen Geschichte wurde der Handel aufgrund der massiven Verluste am Dienstag für eine halbe Stunde unterbrochen. Die Bank of Thailand und die aktuelle Militärregierung hatten nicht mit diesem Ausmaß gerechnet und traten daher am Dienstag nach Börsenschluss zu weiteren Beratungen zusammen, die zum Ergebnis hatten, dass die angekündigten Maßnahmen zumindest vorerst nicht ergriffen werden. „Auch wenn sich der thailändische Markt am Mittwoch erholen konnte, so ist immer noch eine gewisse Skepsis gegenüber der Regierung zu spüren. Manche Analysten äußerten sich zu neuen Investments aufgrund der Unsicherheiten mit Blick auf die anstehenden Parlamentswahlen im nächsten Jahr erst einmal skeptisch“, erklärte Benjamin Kressler, Händler für asiatische Aktien der Baaderbank in Stuttgart. Der Wochenstart in Amerika war noch überwiegend von Gewinnmitnahmen geprägt, und auch die überraschend gestiegenen Erzeugerpreise in den USA ließen nichts Gutes für den Wochenverlauf erwarten. Aber der Markt hat auf die neu aufkeimende Inflationsangst nicht überreagiert. Weihnachtsstimmung, Übernahmefantasien, positive Analystenstudien und Rekordergebnisse wie bei dem US-Investmenthaus Morgan Stanley ließen die US-amerikanischen Aktienindizes auf neue Allzeithochs steigen. Das Übernahmekarussell dreht sich weiter. Der Kurs von Harrahs Entertainment (WKN 878809) stieg um knapp 3,5 Prozent auf 82,20 USD nachdem bekannt wurde, dass der US-Kasinobetreiber nach eigenen Angaben zufolge ein Übernahmeangebot von Apollo Management und Texas Pacific Group in Höhe von 90,00 Dollar pro Aktie angenommen hat. Bewegung war auch in den amerikanischen Fluggesellschaften zu beobachten. Die US-Fluglinie Delta Airways (WKN 850874) hat das Übernahmeangebot des Mitbewerbers US Airways (WKN A0HFWK) offiziell abgelehnt. Das unter Gläubigerschutz stehende Unternehmen ist der Meinung den Weg aus der Krise alleine besser bewältigen zu können. Seit Anfang vergangener Woche sind in Stuttgart zwei neue britische Aktien gelistet. Petrofneft (WKN A0LA4N) ist ein irischer Öl- und Gasexplorer, der im kommenden Jahr Bohrungen in Westsibirien aufnehmen will. Des weiteren wurde es deutschen Anlegern ermöglicht, die Aktie von Camec - Central African Mining & Exploration (WKN 804473) - nun auch in Stuttgart zu handeln. Camec ist eine afrikanische Minen- und Explorationsgesellschaft, welche vor allem im Kongo, Mali und Südafrika verschiedene Metallrohstoffe wie Kupfer, Kobalt und Bauxit fördert bzw. handelt. "Beide Werte weisen bisher eine recht gute Performance auf. Besonders Camec konnte sich innerhalb von zwölf Monaten verdreifachen. Investoren sollten mit einer erhöhten Volatilität rechnen, da es bei relativ jungen Rohstoffunternehmen immer zu Rückschlägen im Explorationsgeschäft kommen kann", meinte Steffen Kircher, Händler für Aktien aus Großbritannien. Die zwei norwegischen Konzerne Norsk Hydro (WKN 851908) und Statoil (WKN 675213) wollen ihre Öl- und Gasgeschäfte fusionieren. Der Energie- und Aluminiumkonzern Norsk Hydro soll als führender und weltweiter Aluminiumspezialist weitergeführt werden. Die Fusion wird auch vom größten Aktionär, dem norwegischen Staat, unterstützt. Die Aktien der beiden Gesellschaften reagierten recht unterschiedlich auf diese Nachricht. Während die Aktie der Norsk Hydro mit einem Kursanstieg von über 20 Prozent reagierte, und auch auf diesem Niveau blieb, stieg die Aktie von Statoil zuerst um knapp fünf Prozent, und drehte im Verlauf des Tages ins Minus Der schwedische Telekom-Ausrüster Ericsson (WKN 850001) kauft für umgerechnet 1,6 Milliarden Euro in bar den US-Netzwerk-Anbieter Redback Networks (WKN 729816). Ericsson will damit seine Präsenz im wachsenden Markt der Netzwerke mit dem Internet-Protokoll (IP) stärken. Ericsson zahlt 25 Dollar in bar je Redback-Aktie. Das ist ein Aufschlag von 18 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag. Die Aktie von Ericsson stieg aufgrund dieser Mitteilung um zwei Prozent und notiert im Moment bei 3,08 Euro. Da dies der letzte Marktbericht für dieses Jahr ist, möchten wir die Gelegenheit ergreifen, allen unseren mittlerweile äußerst zahlreichen Lesern zu danken, die den Marktbericht mit Themenschwerpunkt Auslandsaktien der Börse Stuttgart zu einem der beliebtesten Marktberichte Deutschlands gemacht haben. Schöne Feiertage, ein fröhliches Weihnachtsfest und selbstverständlich einen guten und erfolgreichen Rutsch ins neue Börsenjahr 2007 wünscht Ihnen das Team der Baader Wertpapierhandelsbank AG an der Börse Stuttgart. Quelle: boerse-stuttgart AG | ||
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