NEW YORK (Dow Jones) - Nach den deutlichen Aufschlägen des Vortages dürfte es am Mittwoch zur Eröffnung an Wall Street zu leichten Gewinnmitnahmen kommen. Impulse sind am Berichtstag Mangelware, die Agenda der US-Konjunkturdaten ist fast leer. Mit Spannung wartet der Markt bereits auf die Auktion spanischer Langläufer am Donnerstag, da die Schuldenkrise in der Eurozone weiter im Fokus der Anleger steht. Auch die Ergebnisse von Intel und IBM, die leicht enttäuschend ausfielen, dürften etwas belasten. Der S&P-500-Future gibt um 0,2 Prozent nach, der Nasdaq-Future verliert 0,1 Prozent.

Aus fundamentaler Sicht pendelten die Börsen gegenwärtig zwischen zwei Polen, sagt Colleen Supran von Bingham, Osborn & Scarborough. So erfüllten die Quartalsberichte von US-Unternehmen wie zuletzt IBM und Intel weiter mehr oder weniger exakt die Markterwartungen, gleichzeitig würde die Entwicklung der spanischen Refinanzierungsprobleme jedoch mit anhaltender Sorge verfolgt. "Das wird die Volatilität an den Aktienmärkten hoch halten."

Die Lage in Spanien selbst steht derzeit weiter auf Messers Schneide. So hat das Land am Vortag rund 3,2 Milliarden Euro an Schatzanweisungen mit Laufzeiten von zwölf und achtzehn Monaten unter die Anleger gebracht. Das war zwar etwas mehr als angestrebt, der Erfolg wurde jedoch mit deutlich höheren Zinsen erkauft. Dennoch legte sich damit die Sorge etwas, dass den spanischen Banken - traditionell die stärksten Käufer heimischer Schuldtitel - bereits die Mittel aus den Langfristtendern der Europäischen Zentralbank ausgegangen sind.

Der eigentliche Härtetest für das Vertrauen der Anleger steht allerdings am Donnerstag an, dann will das unter maladen Arbeits- und Immobilienmärkten leidende Land Staatsanleihen mit Fälligkeit in den Jahren 2014 und 2022 versteigern. Aufgrund des geringen Volumens von bis zu 2,5 Milliarden Euro dürfte eine Platzierung nicht schwer fallen. "Wichtiger für die Märkte wird die Qualität der Platzierung sein, die etwas über die Aufnahmebereitschaft des Marktes aussagt." Daher sei im Vorfeld der Auktion mit deutlicher Zurückhaltung zu rechnen.

Auch die am Dienstag nachbörslich veröffentlichten Ergebnisse von Intel und IBM dürften das Sentiment belasten. Die Stimmung in der IT-Branche ist weiterhin verhalten. Bei den beiden US-Schwergewichten der Branche, IBM und Intel, stagnierten die Umsätze im ersten Quartal, während einige Marktbeobachter auf ein Wachstum gehofft hatten. Für die weitere Geschäftsentwicklung äußerten sich beide Konzerne allerdings zuversichtlich. Investoren hatten aber offenbar mehr erwartet - Intel geben vor der Startglocke um 2,6 Prozent nach, IBM verlieren 2,2 Prozent.

Der US-Pharmakonzern Abbott Laboratories hat im ersten Quartal deutlich mehr Gewinn erwirtschaftet als im Vorjahr. Angesichts des starken Jahresauftakts und der gut gefüllten Produktpipeline hob das Unternehmen zudem den Ausblick für das laufende Jahr an. Bereinigt um Sonderposten wie Akquisitionsaufwendungen belief sich das Ergebnis je Aktie auf 1,03 Dollar, ein Plus von gut 13 Prozent. Analysten hatten mit 1,00 Dollar je Aktie gerechnet. Die Aktie steigt vorbörslich um 1,3 Prozent. Nach der Schlussglocke legen noch American Express und ebay ihre Ergebnisse vor.

Die US-Anleihen zeigen sich zu Beginn des Handels in New York mit einem leichten Plus. Die Rendite zehnjähriger Papiere notiert knapp unter der Marke von 2,00 Prozent. Die Spanien-Auktion am Vortag habe zwar die Sorgen bezüglich der Eurozone-Schuldenkrise kurzzeitig wieder etwas in den Hintergrund gedrängt, doch werde nun mit Spannung auf die Ausgabe langlaufender spanischer Titel am Donnerstag gewartet. In Ermangelung wichtiger US-Konjunkturdaten wird insgesamt mit einem ruhigen Handel gerechnet.

Der Dow-Jones-Index stieg am Dienstag um 1,5 Prozent auf 13.116 Punkte, der S&P-500 gewann 1,5 Prozent auf 1.391 Zähler und der technologielastige Nasdaq-Composite zog um 1,8 Prozent auf 3.043 Punkte an.

DJG/DJN/ros

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